Wie kann ich mich besser von Sachen trennen Minimalismus?

7 Antworten

Ich bin seit circa acht Jahren Minimalistin und bereue es nicht, dass ich mich für diesen Lebensstil entschieden habe.

Das war aber ein langer Prozess und ich habe mich auch nicht auf einen Schlag von meinen Sachen getrennt.

Nimm dir einfach eine Sache vor, zB DVDs. Wie du sagst, heute in Zeiten von Netflix und Co sind die schlichtweg überflüssig. Suche dir deine fünf absoluten Lieblingsfilme raus und pack den Rest auf Ebay Kleinanzeigen oder Spende ihn an Oxfam oder ein ähnliches gemeinnnütziges Unternehmen.

Bei Büchern ähnlich: Mach dir einen Stapel mit deinen absoluten LIeblingsbüchern und einen Stapel mit Büchern, die du eigentlich gar nicht so supertoll findest. Glaub mir, das geht sehr schnell, sich zu trennen. Tu die Bücher in öffentliche Bücherschränke, da kannst du dir jederzeit auch neue Bücher holen oder abgeben und musst sie während du sie nicht liest, nicht zuhause lagern bis sie vergilben. Ich finde gerade Bücher nehmen unglaublich viel Platz weg und ich finde es unsinnig, jedes Buch aufzuheben, das man mal gelesen hat. Wozu denn? Ich weiß, dass da manche Leute Büchern fast eine lächerliche Heiligkeit angedeihen lassen, aber im Endeffekt sind es eben doch nur Bücher.

Behalte wirklich nur die, zu denen du eine emotionale Verbindung hast, zB, weil sie dir eine wichtige Person geschenkt hat oder so. Glaub mir, das wird so eine Erleichterung sein, sich von dem ganzen Kram zu trennen.

Bei Klamotten ist es auch echt einfach:

Hier hast du verschiedene Sortieroptionen:

1. Die Sachen, die schon so verwaschen sind, dass sie eh nur noch in den Müll können. Erstmal die raussortieren.

2. Sachen, die du seit über einem Jahr nicht anhattest - weg damit!

3. Sachen, die dir zu groß pder zu klein sind. Glaub mir, die Erfahrung sagt, dass du sie auch in drei Jahren nicht mehr anziehen wirst.

4. Sachen, die du wahnsinnig schick findest, sie seit dem Kauf aber nie an hattest. Weg damit. Du wirst sie auch nicht mehr anziehen.

Und gerade bei Klamotten - kauf dir lieber mal ein nachhaltiges, qualitatives hochwertiges Teil, als tausend Sachen von Primark.

Kosmetikartikel aussortieren. Hast du zB seit zehn Jahren 20 Lippenstifte rumstehen, die nie benutzt werden? Mindestens 17 davon kannst du getrost entsorgen/verschenken, bis du die alle aufgebraucht hast, ist die Hälfte schon wieder eingetrocket.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erkrankung, Therapieerfahrung, Kontakt mit Betroffenen

Minimalismus hilft sehr, um Altes loszulassen und im Hier und Jetzt zu leben.

Ich neige auch dazu vieles aufzuheben, was ich eigentlich nicht brauche.

Da hilft es mal groß durchzumisten und sich zu entscheiden alles zu verschenken oder zu verkaufen, was ich ca. 2 Jahre nicht angerührt habe.

Wer es noch nicht so radikal schafft, kann auch erst mal Dinge raus sortieren und in Kisten packen, die er nicht benutzt...und dann weitere 2 Jahre später noch mal prüfen und dann endgültig entsorgen...

Ich finde es hat nur Vorteile. Man lebt leichter, fühlt sich irgendwie befreit...

Ich hab es nach einem Jahr in Indien auch mal geschafft nur mit dem Inhalt eines Koffers zu leben (plus ein paar geschenkte Haushaltsartikel)...

Das war wie ich fest stellte, gar kein Problem. Im Gegenteil. So frei habe ich mich nie wieder gefühlt!!!

Von Experte DianaValesko bestätigt

Bin überzeugter Minimalist geworden, lebe so leichter und kann dir nur gratulieren! Wir haben viel zu viel "Mist", den wir eigentlich gar nicht brauchen.

Ich habe seit 2013 in mehreren Schritten sehr vieles entsorgt oder auch verschenkt und fragte mich dabei, ob es mir besser geht, wenn ich das Zeug besitze, aber de facto gar nicht braucht und auch nicht benutze. Es ging um Kleidung, diverse Gegenstände, gelesene (nicht hochwertige oder sammelnswerte) Bücher, was auch immer.

Leider fällt es mir sehr schwer mich von Sachen zu trennen obwohl ich weiß das ich sie nicht mehr lesen werde oder mir die Kleidung einfach nicht mehr passt. Merch steht halt auch nur so im Regal

Das ist schwer, klar - aber der innere Schweinehund kann überwunden werden & dann geht's leicht von der Hand. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Meistens sagte ich mir nach kurzem Nachdenken: Das Leben geht auch ohne den physischen Besitz des Gegenstandes XYZ weiter und das tut es, ohne dass ich das Gefühl hätte den Gegenstand XYZ zu vermissen. Es war sehr befreiend und ich rüste in Zukunft auch weiterhin ab, wenngleich ich schon vieles losgelassen habe. Ratsam ist es aber, nicht auf einen Rundumschlag Tabula rasa zu machen, sondern peu à peu abzuräumen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

könnte es sein, daß man eines TAges, wenn es nichts mehr zu kaufen gibt, froh ist, noch etwas in "Reserve" zu haben?

Schmitti377 
Fragesteller
 10.11.2021, 16:33

Kann gut sein das es meiner Familie so geht, sie sind nämlich vor dem Krieg geflohen...auch vor der Armut in unserem Heimatland. Dort hatte man natürlich kaum etwas und kaufen konnte man schon lange nicht so viel wie hier (mit den ganzen Rabatten und Sonderangeboten)

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Minimalismus ist was Feines. Hat damit angefangen, dass ich dachte: Da stehen jetzt ca. 200 CDs im Schrank, und du fasst die nie an, weil du die alle als mp3 hörst. Die können eigentlich weg. Verkauft. Da hatte ich plötzlich einen Schrank zuviel, der raus konnte, und mehr Platz im Zimmer.

Ging so weiter. Jetzt ist das Zimmer fasst leer.