Wie kann ich meiner Schwester und ihren Kindern helfen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es tut mir unglaublich leid, was deiner Schwester da gerade widerfährt und ich kann nachempfinden, wie sich das anfühlt für die Frau und vor allem für die Kinder.

Du willst wissen, warum dein Schwager euch und deine Schwester auseinander bringen will ? Wenn man jemanden manipulieren und beherrschen will, dann muss man ihn zuerst - isolieren. Von der Familie. Von den Freunden. Je weniger Kontakte deine Schwester hat, um so weniger Leute bekommen etwas mit.

Ihr seid für deine Schwester ihr Rückhalt und ihr gebt ihr Kraft. Ihr seid da für sie und unterstützt sie. Alles Sachen, die der Ehemann nicht gebrauchen kann.
Jetzt, wo ihr wisst, wie es dort zugehen kann, lasst sie bitte nicht im Stich. Und wenn sie sich nicht so oft meldet (oder melden kann) - ruft sie an, sucht sie auf. Gebt dem Mann das Gefühl, dass ihr auf deine Schwester aufpasst und ein Auge habt auf ihn.

Und redet mit ihr auch darüber, was sie den Kindern antut, wenn sich nichts ändert und sie bei ihm bleibt.
Es ist schlimm, wenn man als Kind als eine der ersten Lektionen lernt "vertraue keinem - oder zumindest nicht zu sehr", "Tauche ab, wenn es laut wird - wenn du Glück hast, dann hat dich keiner gesehen. Dann bist du zwar Ohrenzeuge, aber du wirst nicht mit reingezogen".

Wenn es zu wild hergeht - holt die Polizei. Wegen einer Anzeige, die sie vielleicht gegen ihn macht, wird mann nicht automatisch geschieden.

Aber die Polizei könnte ihm klarmachen, was ihm unter Umständen blüht, wenn sie ihn wegen häuslicher Gewalt anzeigen würde.

Und wenn es sich nichts ändert - dann soll sie gehen und die Kinder mitnehmen. Die scheinen ja noch so klein zu sein, dass man sie in jedem Fall bei der Mutter belassen würde.

Es gibt kaum etwas Schlimmeres für Kinder als zu sehen, wie ein Elternteil vom anderen verprügelt oder zumindest immer wieder verbal niedergemacht wird. Ich weiß, wie viele Male wir als Kinder uns gewünscht haben, mein Vater möge gehen, statt uns regelmäßig nach Strich und Faden zu verprügeln. 

Seid bitte da für deine Schwester, auch wenn sie vielleicht noch eine Weile braucht, bevor sie eine Entscheidung trifft.

Es hat nichts mit Schwäche oder Schuld zu tun, wenn man aus einer solchen Beziehung fortgeht, sondern mit Stärke, wenn man sich nicht von einem solchen Mann kleinmachen und unterkriegen lässt.

Und wenn sie sich schon nicht wert genug ist, eine solche Beziehung zu verlassen, dann soll sie es der Kinder wegen tun!

Kinder haben ein Recht, einen Anspruch darauf, ohne Angst und Geschrei, auch ohne Angst um ihre Mutter, sondern in ruhiger, kindgemäßer Atmosphäre  aufzuwachsen.

Ich wünsche Euch -also deiner Schwester und eurer Familie - ganz viel kraft und Mut und Zusammenhalt.

GF1207 
Fragesteller
 26.10.2015, 00:45

Haben wir es auch erkannt, aber versucht die Situation nicht wahr zu haben...Ja, er wollte sie von uns isolieren, damit wir nicht sehen können, wie er sie behandelt und weil er sich ihr dann nicht mehr unterliegen gefühlt hätte. Für Sie und Kinder werden wir immer da sein, er aber hat bei uns Verbot im Haus. WIR HABEN versucht Menschen zu sein, aber mit so einem geht es nicht. Wenn meine Schwester in so einem Dreck leben will, bitte. Es ist schlecht für die Kinder, aber wir werden  immer da für sie sein (ich werde auch das Jugendamt informieren, so dass sie mal zwischendurch die Situation checken). Vielen Dank für Ihre Antwort

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Das ist natürlich alles sehr traurig, vor allem für die Kinder, aber die Mutter (deine Schwester) muss es halt alleine entscheiden, was sie akzeptieren will und was nicht.

Dass er den Kontakt zur Familie nicht gut findet, das ist normal, solche Männer wollen ja die Obermacht haben und dass die Partnerin abhängig von einem ist und keinen Rückhalt hat. Nur so kann er sicher stellen, dass sie nicht die Flucht ergreift. Ihr seid daher eine grosse Gefahr für ihn.

Deine Schwester denkt möglicherweise, es wird wieder besser oder sie darf den Kindern den Vater nicht nehmen oder sie fühlt sich nicht stark genug, das alleine mit den Kindern zu schaffen. Sie bekommt wahrscheinlich von ihm auch immer gesagt, dass sie das alleine eh nicht schafft.

Aber für die Kinder ist die Situation mit Sicherheit schlimmer als eine Trennung es wäre. Und man schafft viel mehr, als man sich zutraut. Ich habe selbst 2 Kinder alleine erzogen und das macht einem auch stark.

Was du tun kannst, du kannst immer wieder (auch heimlich) den Kontakt zu deiner Schwester suchen und ihr klar machen, dass ihr hinter ihr steht, was immer auch passiert und dass sie sehr stark ist und es auch alleine schafft und so einen nicht wirklich braucht und die Kinder auch nicht. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Überlegt gemeinsam, wo sie hin könnte (auch ins Frauenhaus notfalls) mit den Kindern. Sie kann für den Anfang Unterhaltsvoschuss für die Kinder bekommen und Alg2. Den Rest macht ein Anwalt und den bezahlt notfalls das Gericht.

Vielleicht findet sie irgendwann den richtigen Weg, aber entscheiden muss sie das alleine.

Dein Vater hat, teilweise, Recht. Es ist tatsächlich die Entscheidung Deiner Schwester. Ob es die einzig mögliche Lösung ist wage ich tatsächlich zu bezweifeln. 

Warum drängt sie darauf dass ihr Mann mit zu Deiner Mutter ins Krankenhaus fährt? Er kann doch genauso gut in der Zeit die seine Frau bei ihrer Mutter ist sich um die Kinder kümmern. Es wird ihm zunächst sehr schwer fallen sich um die Kinder zu kümmern denn wie Du beschreibst hat er es nicht gelernt. Er hat offensichtlich zuhause als Kind kein schönes Leben gehabt. Daraus ist ihm kein Vorwurf zu machen. Er hat sich schließlich diese Konditionierung nicht ausgesucht. 

Du schreibst von all der vielen Hilfe die Ihr der Familie gebt. Und welche Erwartungshaltung ihm gegenüber ist damit verbunden? - Nein. Ich will darauf keine Antwort. Ich möchte dass Du darüber nachdenkst. Denn ich lese durchaus aus Deinen Zeilen dass Ihr seit 10 Jahren DEINER SCHWESTER Hilfe gewährt aber nicht der Familie. Zur Familie gehört auch er. Warum wirst Du ihm vor dass er Eltern hat die mit Euch nicht vergleichbar sind? 

Ich lese tatsächlich aus Deinen Zeilen dass Eure Erwartungshaltung ihm gegenüber ihn immer aggressiver werden lässt. Denn das Leben ist keine Einbahnstraße. Deine Schwester hat sich für diesen Mann entschieden. Habt Ihr diese Entscheidung mit allen Konsequenzen akzeptiert? 

Und Was geschieht wenn Ihr keine Unterstützung mehr gewährt? 

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Es gibt sogenannte Eheseminare. Sie werden von der kath. Kirche angeboten, sind aber für alle offen und wollen nicht missionieren. Aber selbst wenn die Eheleute daran erfolgreich teilnehmen bleibt immer noch Euer Einfluss. Denke darüber nach. Denn noch mal: Ich will von Dir keine Antwort. Ich möchte lediglich aufzeigen dass auch eine andere Sichtweise möglich ist. 

GF1207 
Fragesteller
 26.10.2015, 00:14

Ich antworte trotzdem...weil Sie die häusliche Gewalt anscheindend gar nicht erwähnen und das ist traurig. Welche  Seite bitte soll ich denn sehen? Dass ein Tag zuvor meine Schwester für seinen Bruder und seine Freundin den ganzen Tag gekocht hat um den Tisch für sie perfekt vorzubereiten, aber meine Mutter zu besuchen war unwichtig? Dass meine Mama seit einer Woche mal die Kinder in der  Stadt treffen wollte, aber angeblich keiner von innen die Handys gehört hat, in dieser Zeit sie aber mit Freunden Kaffee trinken waren? Und die wussten, dass sie für drei Wochen ins Reha muss? Die Seite, dass meine Mutter sehr oft ihm Geld "geliehen" und danach geschenkt hat; so dass er sich ein Auto kaufte? Die Seite, dass er bei uns wohnen durfte ohne etwas zu zahlen?(Bei seinen Eltern musste er zahlen als Untermieter) Die viele Partys, die in unserem Haus gemacht worden sind mit seinen Freunden und meine Eltern durften dann Wasser und Stromrechnungen zahlen? Dieser Mensch ist "leer" in unseren Haus gekommen, meine Mama hat ihm auch Unterhose gekauft. Und ja, meinen Eltern waren dies alles bekannt, aber für sie waren diese Dinge gar nicht wichtig, für sie war wichtig, dass er meine Schwester liebt und sie nur respektiert werden, mehr nicht. Wer bekommt aber Respekt? Seine Eltern, die ihm gar nicht helfen und für die Kinder nichts übrig haben ( ich fürchte, dass sie ihren Enkelkindern nach zwei Jahren  Treffen eine Schokolade oder ein Spielzeug nicht schenken würden), die seinem Bruder beim Haus bauen helfen, aber für ihn haben sie nie Geld oder Zeit. Wie kann man einen Menschen, die einem hilft hasse? Warum beißt man eine Hand, die einen füttert? Weil er ein falscher und undankbarer Mensch ist, deswegen. Jahrelang haben meine Eltern die Situation verschönert und ihm nichts gesagt, aber diesmal ist er zu weit gegangen. Er hat sie an den Haaren gepackt und auf die Sofa geschubst. Was wenn sie mit dem Kopf gefallen wäre? Bleiben dann zwei Kinder ohne Mutter? Und was ist das bitte für eine Atmospähre, in der die Kinder wachsen? wenn er keine Liebe, keine Bildung von Zuhause bekommen hat, dann soll er von uns lernen. Wir haben sehr viel Liebe von unseren Eltern bekommen, so kann er von meiner SCHWESTER lernen. ABER ne..er sagt meiner SCHWESTER warum küsst sie so  oft die Kinder, wenn sie groß sind werden, werden sie eh ihr den Rücken zeigen und sie vergessen. 

Ich kann also keine andere Seite sehen, weil er ein lügner, undankbarer und neidischer Mensch ist. Er kann nicht haben, wenn einer besser als ihn ist. Ein manipulator. Ich hasse ihn, weil er von uns Sohn und Bruder war, aber er hat uns jahrelang ausgelacht und nur Skandal in unserem Haus gebracht.

Jetzt hat er sich wieder entschuldigt und gedroht: wenn meine Schwester nicht zurück geht, nimmt er sich das Leben..wie ich schon geahnt habe..

Für uns ist es wichtig, dass sie und die Kinder glücklich sind. Er war früher auch wichtig, aber jetzt nicht mehr. So ein falscher und schlechter Mensch hat dies nicht versucht. Bei uns im Haus hat er Verbot. Wir sind gut, aber nicht mehr dumm. 

Und wer das nicht verstehen kann, weißt nicht, wie schwer es ist, seine Familie leiden zu sehen. Es ist nur ein Skandal, seit Jahren. Einmal ist aber auch Schluss.

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EstherNele  26.10.2015, 00:39
@GF1207

@ GF1207

Meine Hochachtung und Bewunderung zu dieser Haltung.

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hertajess  26.10.2015, 10:10
@EstherNele

"Jahrelang haben meine Eltern die Situation verschönert und ihm nichts gesagt, aber diesmal ist er zu weit gegangen. Er hat sie an den Haaren gepackt und auf die Sofa geschubst."

Allerspätestens da wäre es für mich hohe Zeit gewesen ganz andere Seiten aufzuziehen. Allerspätestens. 

Ansonsten beschreibst Du noch mal ausführlich dass Ihr einen mittellosen Menschen aufgenommen habt, ihm vorne und hinten rein geschoben habt ohne jegliche Gegenleistung einzufordern, ohne ihm zu vermitteln dass auch hier bei uns das Leben keine Einbahnstraße sein kann. Ihr habt Euch nach und nach immer kleiner vor ihm gemacht. Und ihn damit in eine Höhe gehoben die er nicht verträgt. Auch hier geht es um Aufnahme, Eine Erwartungshaltung sollte kommuniziert werden BEVOR ein Kind in den Brunnen fällt. 

Schweigen ist Schuld. - Heinz Kappes

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GF1207 
Fragesteller
 26.10.2015, 20:31
@hertajess

Da haben Sie vollkommen Recht. Meine Eltern haben wegen meiner Schwester und den Kindern geschwiegen, damit sie die Situation nicht noch mehr verschlechtern  und auch aus Angst, dass meine Schwester Ihnen vorwerfen könnte, dass sie sie negativ beeinflussen würden und ihre Ehe kaputt machen wollen.  

Ich habe auch nichts gesagt, weil mir meine Eltern dies nicht erlaubt haben und aus dem selben Grund, dass sie mir vorwerfen könnte, dass ich sie von ihrem Mann trennen will (was sie auch gemacht hat, nach all den Wegen mit ihr zu Jobcenter, Anwalt, Immobilien...sie ist einfach wieder zu ihm gegangen mit den Kindern, weil sie ihn liebt..mein Rat war auch nicht eine Scheidung, sondern  Einschüchterung und eine Lektion zu erteilen..wollte sie nicht)

Es ist ihre Sache...meine Eltern haben diesmal aber entschieden, bei uns hat er erstmal Verbot und weniger Kontakt mit ihnen. ( es tut im Herzen Leid wegen den Kindern, aber jetzt müssen wir stark sein, weil er und anscheinend auch sie keine Grenzen kennen.

Vielen Dank für Ihre Antwort. 

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Tut mir Leid, dass das jetzt so für dich ist.
Wenn du mich fragst, würde ich sofort eine Scheidung, wenn nicht eine Anzeige vorschlagen!
Der Grund: Mein Cousin der jetzt 28 Jahre alt ist, hatte von seiner Geburt an bis zum 25 Lebensjahr keinen Vater. Also er hatte schon einen Vater aber er war nie da für ihn, und damit meine ich wirklich nie da für ihn. 
Auch wenn er jetzt ein erwachsener Mann ist, kann man die "Spuren und Narben" von damals erkennen.
Er hat keine anständige Bildung, geschweige einen anständigen Job. Warum? Weil er in der Pubertät, sprich 15-19 Jahren keinen Vater hatte der sich um ihn kümmert. Und heute spricht er nicht mal mit ihm, er schaut ihm nichtmal in die Augen und behauptet sogar, dass er keinen Vater hat wenn ihn jemand danach fragt.
Und schlagen geht eindeutig zu weit, die Kinder müssen da weg, weil auch sie irgendwann gross werden und egal ob 15 oder 45 Jahre alt, sie werden sich immer dran erinnern und im schlimmsten Fall kann eine schlechte Erziehung (in diesem Fall vom Vater aus) das ganze Leben eines Kindes ruinieren.
Alles wird gut.

Ach du liebe Güte! Es stimmt schon, die Entscheidung sollte bei Deiner Schwester liegen. Ihr könnt ihr aber den Weg zeigen. Vielleicht könnt ihr Deiner Schwester samt Kindern zusichern, daß sie alle bei Euch wohnen können (möglich?), vielleicht begleitet Ihr sie zu einem Rechtsanwalt, damit sie sich nach den rechtliche Möglichkeiten erkundigen kann. Vielleicht aber wäre es am klügsten, wenn der Ehemann ausziehen muß.  Zeigt ihr einfach, daß ihr für sie da seid. Ihr Mann wird sich nicht ändern. Ich hatte auch einmal das "Vergnügen", mit so einem Typen zusammen zu sein. Ich war aber nicht abhängig von ihm, wir hatten auch keine Kinder, trotzdem war es verdammt schwer, weil er bei jeder Gelegenheit mit allen möglichen Sachen gedroht hat. Holt Euch notfalls Hilfe, Hauptsache, der Typ verschwindet aus Eurem Leben.