Wie kann ich meine Eltern von einem Tischgebet überzeugen?
Seit kurzem bete ich nicht mehr nur in der Kirche, wenn ich ins Bett gehe oder wenn ich in einem ruhigen Moment das Bedürfnis danach verspüre. Sondern ich bete auch kurz vor dem Essen ein kurzes Tischgebet. Ich bin durch meine Partnerin (wieder) dazu gekommen und ich fühle mich dabei Gott näher.
Eigentlich bin ich auch in einem christlichen (evangelischen) Haushalt aufgewachsen, aber wir besuchten nur selten den Gottesdienst, dies mache ich schon seit Jahren viel öfter als meine Eltern. Und ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals vor dem Essen beteten.
Kommenden Samstag bin ich wieder bei meinen Eltern zum Mittagessen und ich überlege, sie zu fragen, ob wir nicht vor dem Essen kurz beten können.
Wie kann ich das am besten anstellen? Hat jemand entsprechende Erfahrungen?
6 Antworten
Ich würde nicht versuchen, irgendjemanden von einem Tischgebet zu überzeugen. Viele reagieren ziemlich empfindlich oder genervt auf alles Religiöse, und es ist aus meiner Sicht nicht sinnvoll, Leute dann auch noch mit Gebeten - also nicht nur mit einem religiösen Thema, sondern auch noch gleich mit einer religiösen Praxis - zu belästigen. Ich würde an deiner Stelle, wenn es dir wirklich ein Bedürfnis ist, mit den Eltern ÜBER das Tischgebet sprechen, etwa fragen, ob die das früher mal gemacht haben, warum ihr es in der Familie nicht gemacht habt, vielleicht erzählen, dass dir das neuerdings ein Bedürfnis geworden ist etc.
Ich bete selbst auch vor'm Essen (oft ohne dass es jemand mitbekommt und vor allem um mir bewusst zu machen, dass es ein Privileg ist, jeden Tag genug zu essen zu haben), aber ich habe nicht das Bedürfnis, andere von so einer Praxis zu überzeugen.
Wenn es dir ein Bedürfnis ist, kannst du das sicher machen. Aber warum willst du deine Eltern dazu bringen?
Es genügt doch, wenn sie tolerieren, dass du es tust.
Es kann sein, dass deine Eltern recht überrascht sind von deinem Wunsch und es komisch finden.
Ich würde es so machen: Du sprichst zwar deinen Wunsch nach einem Gebet aus, aber beziehst es mehr auf dich. Also du sagst, du möchtest noch kurz beten, weil dir das wichtig geworden ist. Und dann betest du für dich. Nicht für deine Eltern.
Dann sind deine Eltern zwar sicher überrascht, aber sie müssen sich nicht genötigt fühlen mitzumachen und es ist nicht übergriffig.
Du sagst du fühlst dich Gott näher und hast eine uneheliche Beziehung
-Denn das ist, was Gott will, . . . dass ihr euch der Hurerei enthaltet“ (1. Thessalonicher 4:3)-
"Hurerei" und "Unzucht" sind biblische Begriffe , die voreheliche und gleichgeschlechtliche Beziehungen beschreiben (kannst gerne recherchieren , aber pick dir dann nicht nur die Texte raus , die dir passen)Warum nennt ihr mich dauernd ›Herr!‹, wenn ihr doch nicht tut, was ich euch sage? Wisst ihr, mit wem ich einen Menschen vergleiche, der zu mir kommt, meine Worte hört und danach handelt? Er ist wie ein Mann, der sich ein Haus bauen wollte. Zuerst hob er eine tiefe Baugrube aus. Dann legte er die Fundamente seines Hauses auf felsigen Grund. Als aber ein Hochwasser kam und die Fluten gegen das Haus brandeten, konnten sie keinen Schaden anrichten, denn das Haus war gut und stabil gebaut. Wer sich meine Worte allerdings nur anhört und nicht danach lebt, der ist wie einer, der auf das Fundament verzichtet und sein Haus direkt auf die Erde baut. Bei einem Hochwasser unterspülen die Fluten sein Haus, und es wird mit einem Mal einstürzen; kein Stein wird auf dem anderen bleiben.«
Da das ist das wort Gottes
Ganz zu schweigen vom verbot von Schwein: Lutherbibel ... (LU17)
REINE UND UNREINE TIERE
(vgl. 5. Mose 14,3-20)
111Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach zu ihnen: 2Redet mit den Israeliten und sprecht:
Dies sind die Tiere, die ihr essen dürft unter allen Tieren auf dem Lande. 3Alles, was gespaltene Klauen hat, ganz durchgespalten, und wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen. 4Nur diese dürft ihr nicht essen von dem, was wiederkäut oder gespaltene Klauen hat: das Kamel, denn es ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine durchgespaltenen Klauen, darum soll es euch unrein sein; 5den Klippdachs, denn er ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine durchgespaltenen Klauen; darum soll er euch unrein sein; 6den Hasen, denn er ist auch ein Wiederkäuer, hat aber keine durchgespaltenen Klauen; darum soll er euch unrein sein; 7das
Schwein, denn es hat wohl durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; darum soll es euch unrein sein. 8Von ihrem Fleisch dürft ihr weder essen noch ihr Aas anrühren; denn sie sind euch unrein.
Ich wollte dich das nur wissen lassen mein Freund , wenn jeder das Christentum so leben dürfte wie er will , gäbe es weder Propheten noch bibel.
LG
Du solltest dann einfach sagen, dass du ein Tischgebet sprechen möchtest. Das würde sogar ein Atheist wie ich respektieren. Ich finde da jetzt nicht groß was dabei, wenn es dir ein Bedürfnis ist. Wer will kann mitbeten und wer nicht will, hüllt sich in andächtiges und respektvolles Schweigen.
Geht mir genauso, ich bete auch im Stillen. Neulich waren wir zur Geburtstagsnachfeier meines Neffen und es wurde sich zum Mittagessen angefasst und ein Gebet gesprochen. Wir, meine Frau und ich, waren fast gehemmt und ich frage mich selbst, warum? Wenn wir allein sind, sprechen wir zwei zumindest das kürzeste Tischgebet: " Lieber Herr sei unser Gast ..."
Jedenfalls sind wir uns des vorgenannten Privilegs bewusst und sind jeden Tag dankbar.
Dankbarkeit fehlt leider Vielen unserer Mitbürger. Wie sollten viel lauter darüber reden!