Wie kann ich es meinen Eltern recht machen?
Also, ich bin ein Mädchen, 14 Jahre alt und gehe auf ein Gymnasium. Mein älterer Bruder ist 16 und geht auf die Hauptschule. Mein Problem ist dass ich so viel tue wie ich kann, meine Eltern das aber nicht zu schätzen wissen. Heute musste ich ein Haufen Geschirr per hand waschen, die Küche allgemein sauber machen, meinem Vater draussen beim Holz schneiden helfen, und so vieles mehr. Doch als meine Mutter nachhause kam meckerte sie mich an, wieso ich diese eine kleinigkeit nich erledigt habe. Sie sehen immer nur das was ich nicht mache, und nie wie ich mich den ganzen Tag abgeschuftet habe. Ich weiss nicht wann ich das letzte mal "Danke" oder "Entschuldigung oder "Gut gemacht" gehört habe. Ich verzweifle immer mehr. Wenn mein Bruder eine Kleinigkeit macht heisst es sofort er sei der größte Engel, ich solle mir ein beispiel an ihm nehmen und viel mehr Demütigungen. Jedes mal sagen sie mir: "Dein Bruder hätte das besser gemacht," oder "Er hätte es schon längst erledigt. doch jedes mal wenn wir alleine zuhause sind beleidigt, oder schlägt er mich. Ich halte es hier nicht mehr aus, meine Mutter fragt mich ständig wieso ich so schlecht gelaunt bin, und ob wir nich mal zum Psychologen wollen. Ich überlege selbst immer ob ich nicht wirklich mal zu einem sollte, immerhin hab ich ja sonst niemanden dem ich das erzählen kann. Ich habe zwar freunde und bin nicht gerade unbeliebt, trotzdem würde ich ihnen das nicht erzählen. Eigentlich brauche ich doch nur eine richtige Familie, die mir dankbar ist für alles was ich mache, und nicht einen bruder der immer aus unverständlichen Gründen bevorzugt wird.
4 Antworten
Hallo rromi, die Idee mit dem Psychologen (genauer: Kinder- und Jugendlichentherapeuten) ist sehr gut, weil Du dort einerseits Hilfe bekommen kannst und auch Deine Eltern mit einbezogen werden können. So hast Du jemanden, der erstmal neutral, außenstehend ist mit einbezogen, der dann auch mit Deinen Eltern reden kann, wenn von denen aus etwas schief läuft.
Also könntest Du Deiner Mutter sagen, Du hättest es Dir überlegt und Du wolltest das jetzt machen.
Noch eine Idee: In manchen Familien ist es so, dass Mädchen weniger zählen, wert sind als Jungen. Wenn das bei euch so wäre, dann würde auch Dein Vater Deine Mutter nicht immer gut behandeln. Schau mal danach. Das wäre auch für den Psychotherapeuten wichtig.
Familientherapie kann eine Wahnsinnshilfe bedeuten, aber in 90% der Fälle scheitert so etwas, weil sich ein Teil der Familie quer stellt. Oft sind es die Verursacher, die nicht wollen ("Ich lass mich von euch doch nicht ins Irrenhaus stecken!" - "Ihr wollt mich doch nur loswerden!" - "Psychologen sind doch selbst alle verrückt!" usw.), und zwingen kann man niemanden.
Du kannst es als Leidtragender natürlich auch allein mit einer Therapie versuchen, das ist auf jeden Fall besser als nichts. Aber wenn deine Familie einer Gruppentherapie gegenüber aufgeschlossen ist, würde ich das unbedingt empfehlen, es klappt so selten, dabei würde es so vielen Familien helfen...
@rromi: Und wenn es mit der gemeinsamen Therapie nicht klappt, dann würde ich auf jeden Fall raten, Dir selbst Hilfe zu holen. Wenn sich zu Hause nichts ändert, musst Du lernen, mit dem Ist-Zustand umzugehen, Abstand zu gewinnen, damit Du "ganz" und "bei Dir" bleibst. Alles Gute...
mit gefallen oder dienstleistungen die man erfüllt konnte sich noch nie jemand liebe, anerkennung oder zuneigugn erkaufen. bei dir ist es einfach nur geschwisterneid und du solltest lernen damit klarzukommen.
Ich denke, es geht weniger um Geschwisterneid als um das Gefühl, nicht anerkannt zu werden. Wer sich nicht anerkannt, nicht geliebt fühlt, denkt irgendwann, er könne nicht um sich selbst willen geliebt werden und sucht nach Möglichkeiten, sich diese Anerkennung, Liebe und Zuneigung zu verdienen. Das Selbstbewusstsein, die Selbstachtung schrumpft immer mehr - nur um ein kleines Quentchen Aufmerksamkeit, Anerkennung, Liebe und Zuneigung zu bekommen.
Sie sollte um sich selbst willen anerkannt werden, geliebt werden. Sie ist Kind. Die Eltern sind erwachsen.
Hallo rromi, Leider hast du keine Garantie ob und wie deine Eltern sich und/oder ihr Verhalten ändern werden. Schaffst du es Ihnen zurückzumelden, was ihr Verhalten in dir auslöst? (Stichwort: "Ich-Botschaften" oder "4-Ohren-Modell können da hilfreich sein) Die Idee sich externe Hilfe zu suchen finde ich gut. Es könnte helfen, wenn jemand neutrales für euch gegenseitig dolmetscht und mit euch gegenseitig eine "Bedienungsanleitung" füreinander erstellt. Sorg dafür, dass deine Bedürfnisse nicht unter den Tisch fallen. Viel Glück!