Wie kam es zur Christenverfolgung in Usbekistan?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nach Angaben von Nadeschda Atajewa werden die Baptisten sowohl von der Polizei und dem Staatssicherheitsdienst als auch von freiwilligen Helfern aus der Nachbarschaft, Mitarbeitern der Mahalla-Ausschüsse und der kommunalen Dienste streng überwacht. Ihre Beiträge in den sozialen Medien würden überwacht, und ein "Like" reiche aus, um sie zu einem Warngespräch einzuladen, sagte sie. Und bei Razzien werden ihnen sofort und unbefugt die Handys abgenommen und die Inhalte eingesehen.

"Jedes Mitglied einer Baptistengruppe hat eine Akte über sich, und diese dient als Vorwand für Erpressungen. Unserer Meinung nach leisten die Gemeindemitglieder nur passiven Widerstand, indem sie auf Gesetzesverstöße hinweisen und gegen Gerichtsentscheidungen und Bußgelder Einspruch einlegen", so Atajewa.

Ihrer Ansicht nach ignorieren die inländischen Behörden das Dekret von Shavkat Mirziyoyev vom 30. November 2017, das die Anwendung von Folter zur Erlangung von Beweisen verbietet, und Mitglieder nicht registrierter Protestgruppen werden weiterhin stundenlangen Verhören unterzogen, bei denen Falschaussagen und Denunziationen aus ihnen herausgeprügelt werden.

Quelle: Central Asian Bureau for Analytical Reporting

Usbekistan ist ein Muslimisches Land (93% der Einwohner sind Muslime). Aus diesem Grund fällt es schwer besonders den evangelischen Gemeinden wie den Baptisten eine offizielle Registrierung zu bekommen. Hat was mehr mit der Politik zu tun. An sich selbst sind die Menschen aus Usbekistan ganz friedlich und sehr gastfreundlich. Man sollte nicht alle in einen Topf werfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gott belehrt uns und nur Ihm gehört die ganze Ehre🙏
dagestaner 
Fragesteller
 09.02.2023, 21:57
An sich selbst sind die Menschen aus Usbekistan ganz friedlich und sehr gastfreundlich. Man sollte nicht alle in einen Topf werfen.

Sehe ich genauso, danke.

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hey, komme selbst aus Usbekistan und habe noch nie gesehen, gehört oder gelesen, dass die verfolgt wurden

Usbekistan war zur Sowjetzeit ein atheistischer Teilstaat. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde es ein mehrheitlich islamischer Staat. Damit begannen auch die Christenverfolgungen. Mehr dazu:

Überblick
Alle Christen erfahren auf die eine oder andere Art Druck und Gewalt aufgrund ihres Glaubens. Russisch-orthodoxe Kirchen bekommen vonseiten der Regierung am wenigsten Probleme, da sie normalerweise nicht versuchen, Kontakte zur usbekischen Bevölkerung aufzubauen. Es sind besonders die einheimischen christlichen Konvertiten mit muslimischem Hintergrund, die am häufigsten Verletzungen ihrer Rechte durch den Staat, die Familie und das soziale Umfeld erleben. Christen, die nicht registrierten Kirchen angehören, sind Polizeirazzien, Bedrohungen, Verhaftungen und Geldstrafen ausgesetzt.
Im Juli 2021 wurden neue Änderungen am Gesetz zu „Gewissensfreiheit und religiöse Organisationen“ vorgenommen. Darin wird das Registrierungsverfahren für religiöse Organisationen erleichtert. Gleichzeitig wird aber auch die strafrechtliche Verfolgung nicht registrierter religiöser Aktivitäten beibehalten. Nach wie vor muss der Inhalt religiöser Publikationen offiziell genehmigt werden. Außerdem gibt es gesetzliche Vorschriften dazu, wie diese Veröffentlichungen hergestellt, verteilt und aufbewahrt werden müssen. Evangelisation und andere missionarische Aktivitäten werden darin für illegal erklärt. Das Gesetz behält die Einschränkungen für religiösen Unterricht privater Träger bei. Während bei den registrierten Kirchen leichte Verbesserungen zu verzeichnen sind, hat sich die Situation für andere Gruppen, insbesondere für Gruppen von christlichen Konvertiten mit muslimischem Hintergrund, nicht geändert. Christen sind Ziel von Razzien, Verhaftungen und Unterdrückung. Einige Nichtregierungsorganisationen behaupten, dass die Regierung weiterhin Menschen foltert, die festgenommen und inhaftiert wurden, weil ihnen vorgeworfen wird, religiösen Extremismus oder islamische Aktivitäten im Untergrund zu betreiben.
https://www.opendoors.de/christenverfolgung/weltverfolgungsindex/laenderprofile/usbekistan
dagestaner 
Fragesteller
 10.02.2023, 14:54

Laut meiner Oma wurden die Christen in Usbekistan, Tadschikistan und andere Zentralasiatische Ländern illegal und geheim getauft.

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Ich sehe das nicht als Religionskrieg. In A sind zwar Muslime die Mehrheit, der Staat ist aber säkulär und keinesweg Sharia ... Und die Armenische Religion ist eine archaisch Christliche Religion, die mindestens so konservativ traditionell ist wie der Islam.

Die Armenier in Berg Karabach haben sich nie damit abgefunden, zu Aserbaidschan zu gehören. Wer mehr Schuld hat, Aserbaidschan wie es die Armenier behandelt hat, oder die Separatisten die sich seit 30 Jahren abspalten wollten vom Land in dem sie sich nicht zuhause gefühlt hat.

Jedenfalls waren die Fronten verhärtet und völkerrechtlich war es Aserbaidschan.

Schau etwa hier:

Alle Christen erfahren auf die eine oder andere Art Druck und Gewalt aufgrund ihres Glaubens. Russisch-orthodoxe Kirchen bekommen vonseiten der Regierung am wenigsten Probleme, da sie normalerweise nicht versuchen, Kontakte zur usbekischen Bevölkerung aufzubauen. Es sind besonders die einheimischen christlichen Konvertiten mit muslimischem Hintergrund, die am häufigsten Verletzungen ihrer Rechte durch den Staat, die Familie und das soziale Umfeld erleben. Christen, die nicht registrierten Kirchen angehören, sind Polizeirazzien, Bedrohungen, Verhaftungen und Geldstrafen ausgesetzt...