wie ist man, wenn man "antimaterialistisch" ist?

4 Antworten

Dazu dieses hier, wie ich es weiß und mit gutem Gewissen weitersage, aber mit der Bitte um kritische Rezeption weitergeben kann:

Die Philosophie hat eine Grundfrage: Was war zuerst da, Materie oder Geist? Daran spalten sich die Geister, eben der wirklich philosophierenden Menschen. Ich selber stehe dem historischen und dialektischen Materialismus nahe und befürworte also damit die Materie als Ausgangspunkt. Wenn jemand anti-materialistisch ist, so bleibt nur der Geist der zuerst das Universum bevölkerte und behauste und der dann aus seinem Sein die Materie gebar. Das erscheint mir höchst unwahrscheinlich, wenn ich darüber nachdenke. Der Anti-Materialist wäre also ein Mensch der den wirklichen Menschen ablehnend gegenübersteht und aus deren Verhältnissen, diesen Nichtsubjekten, eben Subjekte konstruiert. So zum Beispiel eben "Die Liebe" welche dann nicht als Beziehung zwischen wirklichen Subjekten sich abspielt, sonder als separates von diesen wirklichen Menschen im Raume der Phantasie konstruiertes irgendwie Externes sich bewegt und die Personen befällt als "geheime Macht". Der Raum der Phantasie wiederum bedarf aber des phantasierenden Menschen der höchst Materielle ist und auf dieser Basis dann menschlichen Geist und Gefühl entfalten kann. Da kein Mensch im luftleeren Raum existiert braucht auch solch ein wirklicher Mensch dann Nahrung, etwas zu trinken, Luft zum atmen, im Bedarf Kleidung und Behausung und muss des öfteren ach pinkeln und kacken, alles höchst materielle Dinge. Der Anti-Materialist kann das in seiner Vorstellung weglassen aber spätestens wenn er Durst bekommt merkt er das er ein materielles Wesen mit höchst materiellen Bedürfnissen ist.

Die Arbeitsteilung lässt es zu, dass den Einen die materielle Arbeit zukommt und den anderen die geistige Tätigkeit. Aus dieser Praxis entspringt dann die Vorstellung des "reinen Geistes" und damit der Blödsinn um derentwillen bereits Milliarden Menschen in das Gras beißen mussten. Oder andersherum Sterben ist ein höchst materielle Angelegenheit und wer mag kann sich dann vorher noch eine unsterbliche Seele imaginieren. Danach wird es schon recht schwierig wenn der Ort der Imagination seine Funktion eingestellt hat.

Dieser ganze Mist ergibt sich aber erst zu Gänze in der bürgerlichen Gesellschaft und wird zum Klebstoff dieser Gesellschaftsform: Der Wert. Es ist ein gesellschaftliches Verhältnis der Menschen zueinander unter Bedingungen einer bestimmten Höhe der Produktivkraftentwicklung. Auch hier gilt: Ein Verhältnis wird zum Subjekt gemacht und deutet so an das die Menschen ihre Verhältnisse noch nicht unter der Kontrolle haben sondern von diesen Kontrolliert werden.

Der "Kleine Rest" kann bei einem gewissen Karl Marx nachstudiert werden und ist bei eigenem Interesse dann wirklich spannend und aufregend. Wer es nicht mag kann es auch sein lassen und den üblichen Mist nachplappern, das schafft eine illusorische Nähe zu anderen die es auch nicht mögen etwas Neues zu lernen.

Die ketzerische Frage hier unten lauter: Woher kennst du die Antwort und es wird nach guter Sitte der bürgerlichen Psychologie nur eine Antwort zugelassen. Doch diese Psychologie ist eine Zurichtungs- und Unterdrückungswissenschaft. Also meine Antwort wäre : Berufserfahrung, Selbststudium, Hobby eigene Erfahrung, Recherche und sonstiges. Aber eben in dialektischer Durchdringung und im Widerspruch zu all dem. Damit aber die "Post abgeht" werde ich den Bestimmern eine ihnen passende Antwort geben, damit ihre Statistik nicht von der Wand fällt und sie sich mit Schmerzen in das Hinterzimmer verkriechen müssen. Gelle1

Man hat eben kein Interesse mehr an materiellen Dingen, sondern eher an anderen Werten wie Liebe, Natur oder Ähnlichem...

Weise, geduldig und symphatisch