Wie ist Friedrich Schiller zu seinem "von" gekommen?

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Friedrich Schiller war bürgerlicher Herkunft.

Den persönlichen Adelstitel hat ihm 1802 Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach durch einen Antrag beim Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. verschafft (dies hatte er z. B. auch 1782 für Johann Wolfgang Goethe getan).

Schiller stand seit 1784 mit Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach in Verbindung und war 1799 nach Weimar gezogen.

Schiller hatte 1790 eine Adlige, Charlotte von Lengefeld, geheiratet.

Sie waren ohne Adelstitel nicht hoffähig (konnten nicht offiziell zu Einladungen an den Hof erschien). Dies bedeutet für Schillers Frau, im gesellschaftlichen Rang niedriger zu stehen als ihre Schwester.

Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach hegte Wertschätzung für Schiller und es gab empfehlende Unterstützer wie Goethe, Wilhelm von Wolzogen und den Geheimen Regierungsrat Christian Gottlob Voigt (der dann den Antrag formulierte, der vor allem Schillers Verdienste als Schriftsteller und Gelehrter hervorhob).

Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach teilte den Wunsch dem kaiserlichen Gesandten in Berlin mit und am 2. Juni 1802 wurde der Antrag nach Wien an den Hofkanzler Fürst Colloredo-Mannsfeld weitergeleitet. Bevor Kaiser Franz II. über das Gesuch, Schiller den Adelstitel zu verleihen, entschied, waren 428 Gulden zu zahlen, was aus der Staatskasse von Sachsen-Weimar-Eisenach geschah.

Das in Wien von Kaiser Franz II. am 7. September 1802 unterzeichnete Adelsdiplom erhielt Schiller am 16. November 1802.

Informationen enthalten beispielsweise Biographien wie:

Peter-André Alt, Schiller : Leben - Werk - Zeit ; eine Biographie . Band 2: 2., durchgesehene Auflage. München : Beck, 2004, S. 414 - 416

Wenn ich mich jetzt noch korrekt an den Deutsch-LK erinnere, war Schillers Vater ein Rang-niedriger Adliger mit einer Anstellung als Wundarzt in der Armee, sodass sich der Adelstitel dadurch erklären ließe.