Wie ist es richtig Ihr oder Ihnen?
Wenn ich zu jemand sagen möchte:
Ich wünsche Ihnen eine schöne Restwoche.
Beziehe ich mich dann nur auf einen männlichen? Oder gilt es auch für eine Frau?
5 Antworten
Das ist die höfliche Anrede, die man verwendet, wenn man mit jemanden "per Sie" ist.
Diese Anrede bezieht sich auf jeden und ist nicht geschlechtspezifisch.
Geht auch bei Frauen.
Sie / Ihnen ist die höfliche Anrede für eine oder viele erwachsene Personen. Das war schon zu Zeiten meiner Urgroßmutter so, die seit über 70 Jahren tot ist und ein beachtliches Alter erreicht hat.
Weshalb weißt du das nicht? Selbst wenn du kein deutscher Muttersprachler bist, müsstest du das wissen. So ziemlich zu den ersten Sätzen, die man als Erwachsener in einem Deutschkurs lernt, gehört folgender Dialog:
- A: Guten Tag, wie geht es Ihnen?
- B: Danke gut, und Ihnen?
- A: Danke, auch gut. Ich heiße Müller. Und wie heißen Sie? / Wie ist Ihr Name?
- B: Ich ...
Definitiv Ihnen. Da die Anrede Sie ist. Kann also Mann, Frau oder auch eine Gruppe sein.
“Ihr“ wäre extrem altmodisch. Das war bis nach dem zweiten Weltkrieg verbreitet. Wenn man einer jungen Frau eine schöne Woche wünschen wollte und nicht recht wusste, ob man duzen (ich wünsche dir eine schöne Woche, oder siezen sollte(ich wünsche Ihnen eine schöne Woche), dann sagte man: ich wünsche ihr eine schöne Woche.
Ich glaube, ich bin im falschen Film. Auf welchem Planeten leben einige GF-User eigentlich? Sprechen die mit niemandem? Sehen die nicht fern und hören zumindest dort andere Menschen Deutsch reden? Lesen die nie irgendetwas? Was ist bloß los? Begreifst du das?
Ich sage ja: es ist extrem altmodisch (hätte noch hinzufügen können: so altmodisch, dass man es heute eigentlich nicht mehr sagen kann). Aber in meiner Kindheit war das noch möglich, jemanden in der 3. Person Singular anzureden, gerade ältere Leute nutzten das als ein Zwischending zwischen Sie und du, wenn sie fanden: Die Person müsste ich eigentlich siezen, aber dafür ist sie eigentlich zu nah. So sagten zum Beispiel in der Generation meiner Großmutter viele Leute zu über 18jährigen Freunden ihrer Enkel: Möchte er noch eine Tasse Tee? Ist sie schon aufgestanden? Damit meinten sie die Leute, zu denen sie das sagten, keine Dritten.
Vielleicht sagte man das einfach bei uns in der Gegend nicht. Nicht einmal meine Oma (und ich bin selber schon 67).
Bezieht sich dieser Kommentar auf meine Antwort auf die gestellte Frage? Wenn ja, was wüsstest du und welchen Unsinn hast du selten gehört?
Mein Kommentar bezieht sich auf deine Antwort. Unsinn ist, dass diese ehrerbietige Form noch nach dem 2. WK verbreitet war. Wenn das so gewesen wäre, dann wüsste ich es. Ich bin 70+. Wie alt bist du denn? So haben nicht mal meine Großeltern in ihrer Jugend gesprochen (Baujahre 1885 - 1894). Das hätte mir vor allem diejenige Großmutter erzählt, die als junges Mädchen als Dienstmädchen bei sogenannten "Herrschaften" gearbeitet hat. Sie wurde (da gerade mal 14 bei Dienstantritt! ) natürlich geduzt und wäre wahrscheinlich auch noch geduzt worden, wenn sie 18 oder 20 gewesen wäre.
Mag sein, dass irgendwo im Dialekt solche überkommenen Formen noch nach 1945 üblich waren. Hier geht es aber um Hoch- bzw. Standarddeutsch.
Meine Großmutter und ihre Freundinnen (+ - 1910) sprachen andauernd so. Es ist nicht immer alles Unsinn, was du noch nie gehört hast.
Ich möchte dich darauf hinweisen, dass respektvoller Schreibstil zu den Teilnahmevoraussetzungen bei GF gehört.
Man übersieht es leicht, aber es steht stets unter dem Kommentarfeld: “Schreibe respektvoll und hilf Deinen Mitlesern weiter.”
Warum schreibst du hier, wenn du nicht gewillt bist, dieser Aufforderung zu folgen?
Da es für dich schon unter Mangel an Respekt rangiert, wenn man nicht durch die Blume spricht, sondern Dinge als das bezeichnet, was sie sind, ist es mir leider nicht möglich, meine Meinung über die Anredeformen zwischen deiner Frau Großmutter und ihren werten Freundinnen zu äußern, ohne mich vielleicht wieder den tadelnden Worten einer zartbesaiteten Seele auszusetzen. Ich belasse meinen Kommentar also bei "völlig unzeitgemäß".
Dinge als das zu bezeichnen, was sie sind, steht hier nicht zur Debatte. Ich vermute, du weißt so gut wie ich, dass dein “Unsinn” deine völlig subjektive Meinungsäußerung und keine Faktenbeschreibung ist.
Ich weiß nicht, ob du mit der zartbesaiteten Seele mich meinst, wenn ja: Mir geht es, anscheinend im Unterschied zu dir, um respektvollen Austausch und darum, so zu schreiben, dass der Adressat auch Kritik gerne hört und nicht den Eindruck haben muss, seine Äußerung werde abgewertet.
Sachlich hätte ich nach deiner Logik allen Anlass gehabt, deinen Kommentar zu meiner Antwort “dummes Zeug” oder so zu nennen, hab ich aber nicht, weil ich finde, dass es nicht weiterführt, Pöbeleien mit Pöbeleien zu beantworten.
Immerhin, damit, dass du deinen Kommentar als “völlig unzeitgemäß bewertest”, stimme ich überein.
Deinen abschließenden Satz übersehe ich mal. Aber auch das ändert nichts dran, dass wir beide wohl nicht auf der gleichen Wellenlänge liegen und mit Sicherheit auch ein sehr unterschiedliches Verständnis von Humor haben. Deshalb verzichte ich gern auf eine weitere Diskussion. Ich wünsche dir aber einen schönen Sonntag, 🐷
Deshalb verzichte ich gern auf eine weitere Diskussion.
Das finde ich löblich. Nichts für ungut, aber sie ging mir ehrlich gesagt, ein wenig auf den Wecker. Dir auch einen schönen Sonntag !
- "Ihr" war in diesem Satz noch nie möglich.
- "Ich wünsche ihr eine schöne Woche." ist keine Anrede mehr. Dann redest du von irgendeiner anderen Frau.