wie ist die Entnazifizierung in Deutschland abgelaufen?
nach dem 2. Weltkrieg
9 Antworten
Sie wurde leider nicht sorgfältig durchgeführt - und dann auch noch abgebrochen.
Der „Weiß Ferdl“ (gestorben 1949), ein Zeitgenosse beschrieb es damals so:
Die Säuberungsaktion [gemeint ist die Entnazifizierung] kommt mir vor, wie wenn eine Hausfrau ihre Wohnung stöbert. Da werden alle Schränke und Kästen weggerückt. Aus jedem Winkel rausgekehrt, gewischt, geklopft, gebürstelt und dann, wenn alles blitzblank ist, wird wieder alles auf den alten Platz gestellt – und neuer Dreck hinein getragen.
https://www.projekt-gutenberg.org/weissfer/omei/chap006.html
Man jagte Nazis und stellte sie vor Gericht. Das bestehende System wurde abgeschafft und 1949 durch das heute noch existierende System ersetzt / verfestigt.
na ja... man jagte sie nicht halbherzig, sondern 1/100 herzig und deckte sie, wo man nur konnte. Der Oberstaatsanwalt Fritz Bauer konnte ein Lied davon singen.
Ahm stimmt so überhaupt nicht.
Nazi-Richter:innen wurden sogar bis zum Bundesverfassungsgericht gewählt.
Das Bildungsministerium und Justizministerium vor allem waren mit Nazis voll
lächerlich und naiv.
"Iiich? War immer dagegen. Ja, ich war Gauleiter, aber nur aus Versehen. Meine Nachbarn war die Familie Goldstein und die habe ich immer gegrüßt, äh..wenn es keiner merkte, bis sie dann weg waren. Wohin weiß ich nicht, Ich wusste ja von gar nichts, ich war ja immer dagegen."
"Ok," sagt der Interrogation officer. Stempel auf das Papier. Fertig.
Im Osten ein bisschen besser, im Westen hat keine Entnazifizierung stattgefunden, im Gegenteil die Nazis waren in der Regierung zu finden und die Richter etc. verblieben allesamt im Amt. Diese Hauptforderung der Entnazifizierung durch die Alliierten, wurde nach dem Krieg schnell vergessen, der Kalte Krieg setzt andere Prioritäten.
https://www.geo.de/magazine/geo-epoche/10792-rtkl-entnazifizierung-ein-volk-vor-gericht