Wie ist der Finger aus Darwin’s und Lamarck‘s Theorie zustande gekommen?

2 Antworten

Moin,

Lamarck:

  • Lebewesen sind grundsätzlich veränderlich.
  • Ein Lebewesen geht nicht mehr oft auf vier Beinen wie seine Vorfahren, so dass die Enden der Vorderextremitäten öfter für anderes Verwendung finden können.
  • Das stellt eine Veränderung der Umweltbedingungen dar.
  • Da sich das Lebewesen von Früchten und Fleisch ernährt, wäre es nützlich, wenn sich das Ende der Vorderextremität zu einem Greifwerkzeug entwickeln könnte.
  • Ein innerer Vervollkommnungstrieb (der dafür sorgt, dass sich ein Lebewesen immer optimal an seine Umweltbedingungen anpassen kann) führt dazu, dass das Lebewesen das Ende seiner Vorderextremität immer häufiger im Sinne einer Greifhand einsetzt, um Früchte zu pflücken oder Beutetiere festzuhalten.
  • Dabei streckt es unter anderem auch die stummeligen Endstücke immer mehr, so dass sich daraus langsam knickbare Finger entwickeln.
  • Die so aktiv veränderten Gliedmaßen vererbt das Lebewesen auf seine Nachkommen, die dann ihrerseits die Bemühungen zur Ausbildung einer Greifhand mit Fingern fortsetzen und ihrerseits vererben.
  • Das passiert so lange, bis die heutige Greifhand mit ihren Fingern entstand...

Darwin:

  • Lebewesen sind grundsätzlich veränderlich.
  • Ein Lebewesen hat im Laufe seines Lebens mehr Nachkommen als für die Erhaltung der Art notwendig sind (Überproduktion).
  • Die einzelnen Nachkommen unterscheiden sich in der Ausprägung ihrer Merkmale immer ein bisschen voneinander (Variabilität).
  • Da aber die Ressourcen der Umwelt begrenzt sind, kämpfen die vielen Nachkommen ums Überleben („struggle for life”).
  • Dabei haben die Individuen, die aufgrund der Variabilität zufällig Extremitäten hatten, mit denen etwas besser Früchte oder Beutetiere ergriffen werden konnten Vorteile gegenüber den Individuen, die das nicht so gut konnten, weil erstere mehr Nahrung erhielten.
  • Dadurch kamen die Individuen, die diese vorteilhaften Merkmalsausprägungen hatten, häufiger zur Vermehrung als die anderen. Das heißt, sie setzten sich gegenüber den anderen öfter durch („survival of the fittest”).
  • So kommt es, dass sich in einem (natürlichen) Ausleseprozess (Selektion) die zufällig besser angepassten Lebewesen durchsetzten und ihre vorteilhaften Merkmalsausprägungen häufiger in die nächste Generation einbringen konnten.
  • Und das führt - über Generationen - zu einer langsamen und passiven Verschiebung der Merkmalsausprägung (Gradualismus), bis sich am Ende eine Hand mit Fingern entwickelt hatte.

LG von der Waterkant

Die Anlagen der Finger haben sich aus den Zehen der Füße entwickelt, als manche Arten angefangen haben, ihre Vorderbeine nicht mehr primär zur Fortbewegung zu nutzen.

Woher ich das weiß:Hobby – Philosophie war eines meiner Abiturfächer.