Wie ist das Gefühl wenn der Vater stirbt?

12 Antworten

Schrecklich, du kannst es erst nicht fassen. Aber dann heulst du los du fragst dich warum musste er sterben wieso passiert das immer mir? Du wünschst dir du währst netter gewesen als er aus dem Haus gegangen ist, du hättest es verhindern können. Du machst dir Vorwürfe sagst es währe deine Schuld. Bei jeder Gelegenheit vermisst du ihn. Du fühlst dich als würde ein Teil von dir fehlen, du hast jemanden verloren den du liebst. Du vermisst ihn so sehr er war immer für dich da. Du fragst dich wie das Schicksal so grausam sein konnte. Niemand wird ihn je ersetzen können.

Für mich war es sehr schlimm. Ich war 15 Jahre alt, meine anderen 3 Geschwister noch jünger, er starb plötzlich, nach einem Schlaganfall und mir war, als sei die Zeit stillgestanden, über Wochen. Ich funktionierte irgendwie nur noch, automatisch ging ich zur Schule etc. und Freunden erzählen, dass mein Vater gestorben ist, das konnte ich lange Zeit nicht, ich weinte nur noch, wenn ich daran dachte. Wirklich heilen, tut der Schmerz nicht. Er wird halt von vielen Erlebnissen überlagert, die Zeit lässt die Erinnerungen verblassen, er hat sich etwas verändert, aber er sitzt immer noch sehr tief. Es ist etwas sehr persönliches und bei jedem etwas anders. Genieße das Zusammensein mit deinen Eltern, solange du sie noch hast. LG

Mir war mein Vater nicht wichtig. Deshalb empfand ich es als befreiend und befriedigend.

thisgirl0 
Fragesteller
 03.11.2016, 19:12

Ja. Sonst hängt man doch immer an den Eltern, egal was sie tun. Schließlich haben die ja einen gezeugt ... bei mir ist das zB so.

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Hallo!

Ich bin bei meinem Opa aufgewachsen, der mir Vater und Mutter in einer Person ersetzte.. er starb als ich etwas über 20 war & das Gefühl war schlimm.. auf einmal war mir klar, dass ich jetzt ziemlich allein bin, dass nix mehr so ist wie es war, alles sich mit einem Schlag ändert & ich kam mir so verloren und hilflos vor.. ich merkte, jetzt ist die "sorglose Zeit" ein für allemall vorbei & ich muss endgültig alleine klarkommen.. obwohl das schon vorher kein Thema war. Das ging bestimmt ein halbes Jahr lang so & ohne meine Freundin und meine Kumpels sowie meinen Onkel hätte ich das nicht überstanden.

Trauer erlebt aber jeder anders & es kommt auch darauf an wie tief die Beziehung zum Vater/zur Hauptbezugsperson gewesen ist.

Mein Vater ist vor 11 Jahren ganz plötzlich verstorben. Kann mich noch gut erinnern, ich bin damals auf Nachtschicht Taxi gefahren und nicht ans Handy gegangen weil ich eine Fahrt hatte. Dann rief mich die Zentrale und sagte "Ruf mal ganz schnell deine Mutter an, deinem Vater ist etwas passiert."  Muss jetzt noch heulen wenn ich daran denke.
Die nächste Zeit, Beerdigung und was danach kam habe ich nur noch Bruchstückhaft in Erinnerung. Ich kann mich noch dran erinnern wie er da im Abschiedsraum vom Krankenhaus liegt mit einer Kerze auf dem Tisch und einer Bibel in den gefalteten Händen. Und mein Hauptgedanke in dem Moment "Was für'n Quatsch, was soll denn der Papa mit ner Bibel?😂"
Der nächste Moment war der als wir bei Oma waren und sie weinend zusammengeklappt ist 😢
Dann kam die Beerdigung mit über 200 Leuten. Ich fand es toll dass soviele gekommen sind, das zeigt wie beliebt er war.
Als er dann beerdigt war hab ich echt lange gebraucht bis ich wieder ans Grab gehen konnte.
Heute gehe ich gern und oft hin.