Wie hoch darf die Wandfeuchtigkeit sein?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mit dem Gerät hast Du sicherlich nur die supertrockene Oberfläche gemessen.

Das Ergebnis ist von vielen Faktoren abhängig, von der Feuchte der Umgebungsluft, von der Kernfeuchte der Wand, von evtl. Kapillaren in den Wandbaustoffen, von der Art des Anstrichs bzw. des Tapetenkleisters etc. und ist also überhaupt nicht aussagefähig.

Und - das Ergebnis wird bei der Anwendung der Piekser am Meßinstrument ganz stark davon beeinflußt, wieviel Ionen sich in der Oberfläche befinden. Wenn die Wand (z.B. auch durch Alufolie oder viel Salze im Mauerwerk) sehr leitfähig ist, wird sie als feucht gemessen, auch wenn nur wenig Wasser im Wandbaustoff enthalten ist, wenn die Wand z.B. mit Kompressen aus destilliertem Wasser gerade entsalzt wurde, wird sie als relativ trocken gemessen.

Zur akkuraten Messung der Feuchte müssten jeweils Proben zwecks Trocknung entnommen werden, alternativ kann zerstörungsfrei nur noch mit Mikrowellen-Technologie gemessen werden.

Die Messungen mit Meßfühlern werden nur genutzt, um in einer Wand festzustellen, wo die feuchteren Stellen sind und wie der Verlauf ist.

Sieh zu, daß vor allem beim Kochen und nach dem Baden oder Duschen die Luft in der Wohnung mehrfach pro Stunde gewechselt wird. Falls im Winter Wäsche in der Wohnung getrocknet wird, solltest Du die Luftfeuchte mit einem handelsüblichen Hygrometer ( Preis ab 8 €) besonders kritisch überwachen. Wenn sie deutlich über 60 % liegt, solltest Du per Durchzug die Feuchte reduzieren. Die ist nämlich draußen im absoluten Wert fast immer niedriger als drinnen!!

Zum Lüften (von wegen "mehrfach täglich stoßlüften") muß aber auch in Deutschland noch kein Mieter extra von der Arbeit nach Hause fahren.

willimatt  04.08.2014, 17:55

Nachsatz:

Wichtig für Dich sollte sein, daß Du Dich in Deiner Wohnung wohlfühlst. Das stellt man z.B. grafisch in einem sogenannten "Behaglichkeitsfeld" dar. Dabei ist zu erkennen, daß Du Dich z.B. bei 18 ° Celsius und ca. 70 % Luftfeuchte ebenso wohlfühlen kannst wie bei 35 % Luftfeuchte und 24 ° Celsius.

Falls mal wirklich in einer Ecke Schimmel auftauchen sollte, kann man Dir nur empfehlen, keinen Anti-Schimmel-Spray drauf zu sprühen sondern die Fläche nach dem Entfernen von Tapete und Kleister ganz einfach weiß zu kalken. Der Schimmelpilz braucht Tapetenkleister bzw. das Eindickungsmittel von Dispersionsfarben als Nahrung und wächst gern auf sauren Untergründen. Auf Kalkanstrich zementhaltigem Putz oder Beton wächst kein Schimmelpilz.

0

7% ist nichts ;o)

Falls du in der Vergangenheit in anderen Wohnungen schon Schimmelprobleme hattest:

Heizperiode:

  • Mehrfach täglich Stoßlüften. Fenster für wenige Minuten ganz auf.
  • Immer eine wohnliche Temperatur halten, nie auskühlen lassen
  • nie Kipplüftung!

Generell:

Keine sperrigen Möbel oder Vorhänge vor die Außenwände!

Im Sommer:

Am besten frühmorgens durchlüften (Fenster darf hier länger offen stehen) oder nach Abkühlungen durch Regenschauer.