Wie hat sich der blinde Mann gefühlt?
Vor ein paar Jahren stand ich vor dem Bahnhofseingang und wartete auf einen Kollegen. Ein paar Reisende rannten eilig zum Bahnhof, weil sie zu spät waren.
Am Bahnhofseingang stand noch ein blinder Fahrgast, der auch reingehen wollte. Einer dieser Passagiere, der es eilig hatte, rammte versehentlich den Blinden, woraufhin dieser umfiel. Die Menschen um ihn herum haben ihm sehr schnell geholfen. Allerdings war er völlig außer sich und brach zusammen. Der Reisende, der ihn rammte, wartete einen Moment und ging dann weiter.
Der Blinde weinte und kam mit der Situation nicht klar.
Wie hat sich der blinde Mann gefühlt?
3 Antworten
Vermutlich hat er sich hilflos gefühlt. Vielleicht hatte er auch Angst, dass es ein Überfall ist. Er konnte ja nicht sehen, dass ihn nur ein Hektiker umgerannt hat.
Gut, dass ihm von den anderen Passanten geholfen wurde.
Völlig hilflos und etwas verärgert, weil man keine Rücksicht nahm. Sein Weinen unterstrich noch einmal seine verzweifelte Hilflosigkeit.
Ich bin mit einem Taubstummen gut befreundet. Er ärgert sich über unverschämte Menschen, wenn sie beim Sprechen nicht ihren Mund zeigen und nicht einmal auf Geschriebenes reagieren.
Der Mann wird sich hilflos gefühlt haben. Wenn er umgefallen ist, verliert man als blinder Mensch leicht die Orientierung. An einem Bahnhof ist die Orientierung sowieso aufgrund der vielen Menschen und Geräusch sehr komplex und anstrengend.
Wenn man dann umgerannt wird, von Menschen, die sehen können, aber ihre Umwelt trotzdem nicht ausreichend genug wahrnehmen, dann kann das sehr deprimierend sein.