Wie hätte man im Jahr 1840 sowas wie gutefrage umsetzen können?

9 Antworten

Solche Fragen und auch die Menge an Fragen hatte ein normaler Mensch vor 180 Jahren noch nicht. Die meisten Menschen waren damit beschäftigt sich um ihr tägliches überleben zu kümmern. Lebensmittel musste man selbst anbauen oder teuer zukaufen - und dafür musste man Geld verdienen.

Die, die es sich leisten konnten diskutierten aktuelle Fragen sicherlich im Wirts- oder Kaffeehaus oder schrieben an Zeitungen in Form von Leserbriefen.

gutefrage ist ein Kind seiner Zeit - dem Informationszeithalter.

Übrigens nutzten schon die alten Ägypter Papyrus (dem Vorläufer von Papier) vor über 5.000 Jahren. Vor ca. 2.000 Jahren erfanden die alten Chinesen das heutige Papier. In Europa nutzte man lange Zeit Pergament (Tierhaut), bis um das Jahr 1100 auch hier das Papier Einzug hielt.

Woher ich das weiß:Hobby

Natürlich gab es Papier.

Man nutzte es, um damit Bücher zu drucken (was Gutenbergs Erfindung um 1500 sehr erleichterte) und man tat etwas unglaubliches: Man schrieb Briefe! Denn die Post gab es auch schon. so ein Brief brauchte zwar eine ganze Weile, bis er beim Adressaten ankam aber man konnte sich ziemlich darauf verlassen, dass man eine Antwort bekam. Wichtig war eine schöne, gutleserliche Handschrift, damals Kurrentschrift genannt, ein Vorläufer unserer heutigen Handschrift, die wir ja hoffentlich gelernt haben.

So schrieb der Sohn aus der Ausbildung oder dem Sudium an Vater und Mutter in der Heimat, die Tochter berichtete von den Enkelchen und - ganz wichtig - die Wissenschaftler und sonstigen großen Geister korrespondierten per Brief miteinander und tauschten sich über die neuesten Ideen miteinander aus. Das war damals schon ganz ähnlich wie heute bei "Gutefrage"

So konnte ein Student aus England seinem deutschen Professor von einer unglaublichen eisernen Maschine berichten, die ganz ohne vorgespannte Pferde mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit von 15 Meilen pro Stunde auf eisernen Schienen fahren konnte. (Ob der Professor das geglaubt hat?)

Aber - wie bei GuteFrage - wurden in solchen Briefen auch politische Fragen erörtert. So korrespondierten vielfach Mitglieder der entstehenden Burschenschaften über ein geeinigtes Deutschland, das die vielen Minifürstentümer ablösen sollte. Das führte später (genau 1848) zu einer Revolution.

Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Wer in eine Bibliothek konnte oder gar selbst div. Bücher besaß, hat dort erstmal selbst nachgeschaut (heutzutage wird offenbar immer weniger selbst gesucht obwohl man Zugriff auf die riesige Quelle namens Internet hat :-().

Oder man hatte gute Verbindungen, z. B. zu passenden Handwerkern oder Leuten die warum auch immer anderweitig in dem Gebiet Erfahrung haben.

Div. Fragen haben sich auch garnicht gestellt. Was der Lehrer und der Pfarrer gesagt hat war Gesetz und der Pöbel konnte es sich eh nicht leisten Richtung Studium zu gehen oder für die Ausbildung weit weg zu gehen.

Für den Rest gab's vllt. schwarze Bretter oder Flugzettel.

notting

Woher ich das weiß:Recherche

Gutenberg und der Buchdruck?? Es gab schon jede Menge gedruckte Bücher, Noten usw.

Pergament ist schon sehr, sehr lange bekannt [In Klöstern wurden auf Pergament von Mönchen Bücher kopiert und so weiter verbreitet].

Nach der ersten Tageszeitung recherchieren...

Nur ein paar von X-Hinweisen.....

Neun, 1840 lebte die Menschheit noch auf den Bäumen. Da haben sie noch gegrunzt, Sprache gab es nicht.