Wie gut ist das Objektiv Canon Ef 28-105 f3,5 ULTRASONIC?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist ein billiges Kitzoom von 1992.
Qualität ist unterhalb von heutigen Kitobjektiven, wie dem 24-105 STM.

Wenn du was billiges und gutes willst, nimm dir eher das ältere 28-80mm f/2.8-f/4.0L, das man um die 300€ aus Japan bekommt. Oder das besagte STM, gebraucht ebenfalls so um die 300€.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

Hallo

von der EF 28-105/3.5-4.5 USM Optik gab es 3 Versionen (1992 bis 2000, 2000-2003, 2002-2010). Es ist eine Canon "Oberklasse" Optik erkennbar an dem gezackten Ultrasonic Goldring.

Das EF 28-105/4-5.6 USM war eine typische Canon Unterklasse (Underperformer) Kit Optik zu denn 100er und 1000er Typen und kam im Herbst 2001 auf denn Markt. Wobei die Optik hatte einen "Markt" und war eben ein besseres Mülleimer Kit Zoom mit Micro USM

Die 28-105 USM Version I war das Standardzoom zur EOS 5 und war etwa 2 Jahre lang "Mangelware", bzw in Europa für Amateure tw nicht einzeln kaufbar, nur mit einer EOS 1/5/10/50 Kamera dran. Canon Stützpunkthändler belieferten zuerst Profis, Firmenkunden und die USA und Asien wurden Stückzahlmässig vorangig behandelt. Es gab "Grauimporte" über Holland ohne Europa Garantie. Damals hatte auch das EF 28-70/2.8 L Lieferzeiten. Nur das EF 28-70/3.5-4.5 USM war immer verfügbar/vorrätig

Die 28-105/3.5-4.5 waren eine "Profi Optik" (CPS Fähig) und damals nicht so gut wie das 28-105 von Minolta oder Nikon. Deswegen gab es auch Kritik der Profis so das Canon die Optik massiv nachbesserte. Dennoch das 28-105 hat das typische Bokeh von Mittelklassezooms mit Plastik Asphären und Pressrohlingen und nicht das "Leitzige" Sahnebokeh von Minolta und das Bokeh von Nikon Glas Asphären.

Die Version II kam ab 1999 (zur Photokina), wurde für digitale Sensoren optimiert und bekam eine Verbesserung im Bokeh und auch bei der Beugungsgrenze. Es gibt die Version II als "Made in Japan" (bis 2003) und "Made in Taiwan" (ab 2003). Die Version II ist deutlich mehr als ein Facelift bzw Kostenoptimierungsbedingter Downgrade wie es Canon bei denn Mittelklasse und Unterklasseoptiken macht. Die Version II bekam ua einen grösseren Kennfeldspeicher (8KB statt 4KB) und einen verbesserten Zoomgruppenkorb aus gepresstem Alustrangrofil mit einer Staubabdichtung. Das 28-105 USM I hat an denn Zoomenden eine geringe Neigung zu Farbsäumen weil für Farbfilmschichtung gerechnet. Die Version II ist ohne primäre Farbsäume, es gibt Sekundäre und LoCA. Die Version II ist robuster als die Erstversion und dezentriert sich nicht durch Verschleiss bzw der Fronttubus "lummelt" bei 105 mm nicht wie bei der Version 1 rum. Auch Zoomcreep ist selten.

Das 28-105 ist ein typische Canon Goldring USM Mittelklasse Optik. Gut genug für Profis im Einsatzbereich der Reportage aber mit genug Abstand zu L Optiken. Das 28-105 ist klein, leicht und focusiert so schnell wie L Typen (bzw auch schneller, deswegen haben es viele Profis an den 1D "verbraucht"). Wenn man es auf f5.6 abblendet wird es brauchbar homogen (bei 45-55mm gibt es eine "Senke") und zwischen 35 bis 85 mm ist es offen bei Blende um 4 so gut wie das Canon 24-105/4 L und die billigen Canon Festbrennweiten. Die Optik hat ein ruhiges Bokeh und offen bei f4.5 ein "weiches" 90-105 mm Ende für Beautyshoots/Glamour. Damit ist es "optimal" für Hochzeiten wo man meist eh nur 35mm bis 85mm braucht. Ab 35mm kann man ab Blende 5.6 sehr randscharfe Gruppenbilder erzeugen (EF 35/2 Niveau) mit Mikrokontrast Restbokeh. Die Bildqualität bleibt bis etwa 90mm auf dem Niveau so das man beim Gruppenbild mit 70mm schon sehr gut freistellen/isolieren kann aber für die üblichen Treppenstaffelgruppen muss man bei 70mm mit Autodooffocus Schärfepunkt schon auf 16-22 abblenden oder man focusiert manuel auf denn Optimalpunkt der Schärfentiefenzone bzw nutzt die A DEP Funktion. Das EF 24-105 kann es nicht wesentlich besser, erst das 28-80L, 28-70 L oder 24-70 L liefern mehr Bildqualität und ruhiges Sahnebokeh ohne Restfehler. Aber auf Treppenstaffeln muss man dann auch auf 11-16 abblenden. In denn 90ern kamen die ASA 200er und 400er T Grain Filme die ASA 50 und ASA 100 Filme qualitativ ersetzten daher war auch Aviable Light in Kirchen oder Gasthäusern mit den EF 28-105 umsetzbar. Es streut bzw flaret bei harten Halogenlichtpunkten und hat bei seitlichem Lichteinfall Kontrasteinbrüche. Das ist heute der "Vintage Look". Dei Version II bekam eine bessere Vergütung bzw Hinterlinsenvergütung wegen Sensorreflexionen.

Der grosse Vorteil des 28-105 ist das an den frühen Kleinbild DSLR ohne Inkamerakorrekturleistungen die Abbildungsleistung am Weitwinkelende bei 28mm gut funktioniert im Vergleich zum EF 24-85 das erst ab 1DsIII, 5DIII und 6D im Weitwinkel unter 28mm nutzbar wird und zudem die Neigung zu Farbsäumen hat und generel "Zickig" sein kann. Die 28-105 USM sind fehlertolerant/gutmütiger

Die Optik ist trotz Plastikhülle recht gut/massiv/robust gebaut und ist ab 50€ ver-/ge-braucht einkaufbar wobei gepflegte Optiken mit Service/Gewährleistung unter 100€ einkaufbar sind. Zudem haben Goldring USM Optiken nicht das "Einschlafproblem" der ersten Ring USM Generation. Das heisst lange Lagerzeiten sind kein Thema. Ansonsten hat es die üblichen Problem der EOS Optiken also Elektrik/Elektronikalterung, Verschleiss der PCP Kontakt Bahnen für die Decoder, Bruch der Blendenrückstellfeder oder Überhitzung des Selenoid (Vor allem nach längerem 10B/S Dauerfeuer). Das Plastik altert und verformt sich durch Hitzezyklen und wird spröde. Das EF 28-105 ist aber einfach zerlegbar konstruiert und Wartungs/Reperaturfeundlich.

FischBruder 
Fragesteller
 20.03.2023, 15:30

cps?

0
IXXIac  20.03.2023, 16:02
@FischBruder

Canon Profi Service. CPS Optiken sind wartbar/reparierbar konstruiert. Optiken ohne CPS Fähigkeit sind meist "Wegwerfdinger". Aber es gab in beide Richtungen Ausnahmen bzw Canon nahm anfällige Optiken von der Liste bzw setzt die auf EOL wenn die Ersatzteile abverkauft waren.

In denn Canon Garantiebedingungen gibt es die Garantiebeschränkung bei Produktiveinsätzen von "Konsumeroptiken" und "Konsumerkameras". Damit arbeitet/riskiert kein Profi Einsätze mit Konsumergeräten ausser er braucht eine Wegwerfoptik oder Kameratechnik für Praktikanten/Lehrlinge.

0