Wie findet ihr diese Mini-Creepypasta?
Titel: Die schreienden Türen Es war einmal ein ganz normaler älterer Mann namens Bernd, der ein ganz normales Leben führte. Er arbeitete in einem ganz normalen Büro, lebte in einem ganz normalen Haus und hatte ganz normale Hobbys wie Briefmarken sammeln und Schachspielen. Eines Tages jedoch, nachdem er eine seltsame, besonders schmuckvolle, alte Tür für sein Schlafzimmer in einem Antiquitätengeschäft gekauft hatte, begannen seltsame Dinge zu geschehen.
Zuerst merkte Bernd, dass er anfing, sich unwohl zu fühlen, immer wenn er eine Tür öffnen oder schließen musste. Bald darauf entwickelte er eine seltsame Allergie gegen Türen. Jedes Mal, wenn er eine Tür berührte, bekam er juckende Ausschläge und seine Augen tränten.
Aber das war erst der Anfang seines Alptraums. Eines Nachts wachte Bernd auf, weil er eine tiefe, grummelnde Stimme hörte. "Bernd...", flüsterte es. Er sah sich um, doch da war niemand. Dann, plötzlich, realisierte er entsetzt: Die Stimme kam von der alten Tür, die er gekauft hatte!
Von diesem Tag an erwachten alle Türen in seinem Haus zum Leben. Sie schrien ihn an, wenn er versuchte, sie zu öffnen, und flüsterten ihm nachts furchteinflößende Dinge zu. Die Küchentür klagte ständig über die laute Spülmaschine, die Badezimmertür jammerte über die Feuchtigkeit, und die Haustür drohte ihm, ihn einzuschließen, wenn er das Haus verlassen wollte.
Bernd wusste nicht mehr, was er tun sollte. Er konnte das Haus nicht verlassen, denn die Türen blockierten den Weg. Aber das Schlimmste kam noch: Die Türen begannen, sich zu bewegen und versuchten, ihn zu fangen. Jedes Mal, wenn er an einer Tür vorbeiging, schwang sie wild auf und zu, als wolle sie ihn verschlingen.
Eines Tages beschloss Bernd, dass es genug war. Er nahm all seinen Mut zusammen, bewaffnete sich mit einem Schraubenzieher und begann, jede einzelne Tür aus den Angeln zu heben. Doch die Türen wehrten sich. Sie kreischten und schlugen wild um sich. Es war ein epischer Kampf, bei dem Bernd fast aufgab.
Aber schließlich gelang es ihm, die letzte Tür zu entfernen. Er stand nun in einem hausvoll offener Räume, ohne eine einzige Tür. Bernd atmete erleichtert auf und dachte, er sei nun sicher. Doch in jener Nacht hörte er eine neue Stimme, leise, sanft und verführerisch, die aus dem Nichts zu kommen schien: "Bernd, du hast uns vergessen, die Fenster..."
2 Antworten
Ich finde du hast auf jeden Fall ein Konzept, auf dem man eine Creepypasta aufbauen kann, ich würde allerdings an der Umsetzung noch ein wenig arbeiten.
Was du hier präsentierst ist im wesentlichen eine Zusammenfassung der Geschehnisse... das ist als erste Vorlage an der du dich dann orientierst durchaus okay. Doch gerade die Creepypasta lebt ja von einem stimmungsvollen Ausdruck.
Versuche die ganze Sache also noch plastischer zu gestalten. Baue die Spannung durch die Geschichte hinweg auf und komme zum Höhepunkt. Den hältst du dann entweder und gehst ins off ODER du lässt den Höhepunkt kurz abfallen und wiegst den Leser in falscher Sicherheit und dann bringst du die Fenster ein, die genauso von diesem... Fluch... was auch immer... befallen sind.
Mach die Situation ruhig ernst... lass die Türen nicht nur drohen, sondern lass sie den guten Bernd einschließen, sodass der wirklich um sein Leben fürchten muss.
Der Höhepunkt deiner Geschichte wäre dann vermutlich der 'Kampf' gegen die Türen. Sei hier ruhig schön plastisch. Beschreibe seine Mühen, den Schweiß auf seiner Stirn, die Schmerzen, die er ertragen muss... er ringt immerhin mächtige Gegner nieder, ein ganzes Höllengeheul erhebt sich um ihn, die Türen ebenso wie er kämpfen ums Überleben...
Und dann ist es vorbei. Er steht schwer atmend inmitten von zerbrochenen Türen und Holzsplittern, das Haus ist halb demoliert, seine Hände Bluten von den Splittern in seiner Hand, doch endlich, ENDLICH ist die gottverdammte Stimme verstummt.
Stattdessen haben wir Stille. Stille, die für ihn etwas angenehmes ist, nachdem er sie so lange hat missen müssen. Er sinkt erschöpft in seinen Sessel, schließt die Augen für einen Moment, um sie zu genießen... und dann... das leise Flüstern...
Kurz gesagt... versuch einfach die Stimmung, die du mit der Geschichte zu erreichen versuchst noch ein bisschen besser zu transportieren. Du hast hier einen tollen detaillierten Aufbau für die Geschichte, jetzt versuch ihm Leben und Dramatik einzuhauchen... geh dabei bevorzugt aus der Sicht von Bernd vor... was fühlt er, wie verhält sein Körper sich usw. usw. lass den Leser die Verzweiflung/Anstrengung/Angst/Schrecken/Panik in jeder Faser seines Körpers spüren usw. usw.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Schreiben :)
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