Wie findet Ihr das deutsche Waffenrecht?

Das Ergebnis basiert auf 80 Abstimmungen

Zu streng. 45%
Angemessen. 44%
Zu lasch. 11%

18 Antworten

Angemessen.

Das ein Form von "Prüfung" stattfindet um den Respekt vor der Waffe, die Umgangsfähigkeit usw. sicherzustellen, sowie das vorgeschriebene Training stattfindet sehe ich absolut unproblematisch. Einzig über die Länge der Frist könnte man ggf. streiten. Dennoch ich denke für Sportschützen (die auch Spaß an ihrem Hobby haben) sollte auch diese kein größeres Problem darstellen.

Letztlich hat (zurecht) noch fast jeder die Möglichkeit eine Waffe zu erwerben. Das man ggf. durch einen etwas längeren Vorgang, wie etwa das Training noch einmal Bedenkzeit erhält empfinde ich ggf. sogar als vorteilhaft um Spontankäufe zu verhindern.

Zu streng.

Diejenigen, die keine Waffen haben sollten haben auch in Deutschland immer Waffen. Das deutsche Waffenrecht ist bezüglich von Kriminellen also nutzlos. Es verhindert lediglich, dass sich Bürger selbst gegen Kriminelle verteidigen können.

Weiterhin kann man sagen, dass nur eine Regierung, die Schlechtes im Schilde führt Angst vor ihren Bürgern haben muss, insbesondere Angst vor gleichstarken Bürgern. Regierungen, die gegen ihre Bürger agieren, Schlechtes im Schilde führen und sei es nur Schlamperei oder Mißmanagement wollen immer Bürger haben, die schwächer als sie selbst sind, damit sie sich nicht wehren können.

In der Schweiz hat jeder Genosse seine Militärwaffe zu Hause. Sie sind im Umgang mit der Waffe geschult, üben regelmäßig, wissen, wie man sie aufbewahrt und damit umgeht. Bis auf einen einzigen Vorfall, der allerdings schon mehr als 40 Jahre zurückliegt ist nicht bekannt, dass es in der Schweiz jemals deswegen Probleme gab.

Im Falle der Highschool-Shooter müssen zwei Fragen gestellt werden: Erstens: liegt die Schuld wirklich an der Waffe oder bei demjenigen, der sie nicht unzugänglich aufbewahrt hat? Und die zweite Frage: Was müssen die Mitschüler denjenigen vorher angetan haben, damit jemand so ausrastet, Stichwort Mobbing? Aus den USA ist z.B. bekannt, dass 90% der Highschool-Shooter aus zerrütteten oder nichtexistenten Familien mit einer alleinerziehenden Frau kommen. Aus klassischen intakten Familien kommt praktisch kaum ein Amokläufer. Und genau hier stellt sich nochmal die Frage nach dem Waffenrecht: Highschool-Shooter konnten nur deshalb eine so hohe Zahl an Toten und Verletzten verursachen, weil es viel zu lange dauert, bis endlich Polizei vor Ort ist. In den Fällen, wo sofort ein bewaffneter Lehrer oder Passant zur Stelle war, konnten die Shooter schnell gestoppt werden.

Gut, Schusswaffen sind ein Kapitel, über das man streiten kann. Es gibt eben pro-Argumente und mindestens genauso viele contra-Argumente. Lassen wir das.

Aber wass Stichwaffen angeht, so ist das in Deutschland absolut nicht mehr nachvollziehbar. Bereits ein Gurtretter, wie ihn viele Autofahrer im Auto haben, der dazu dient, einen Sicherheitsgurt zu durchtrennen, wenn der Gurt nach einem Unfall klemmt, gilt neuerdings als "Messer mit feststehender Klinge" und ist jetzt eine strafbare Waffe. Ähnlich geht es Elektrikern, die ein Isoliermesser für Kabel dabei haben. Auch das ist jetzt eine Waffe. Brotmesser sind demnach auch Waffen mit Klinge die feststehend und länger als 15 cm ist. Das Mitführen ist auch hier strafbar.

Wenn man das Geschehen zwischen Jugendlichen beobachtet, müßte bald auch das Mitführen von Turnschuhen verboten sein. Denn in den letzten zwei Wochen wurden bereits ein Jugendlicher mit Turnschuhen krankenhausreif getreten einer sogar zu Tode getreten. Turnschuhe können also auch leicht als todbringende Waffe verwendet werden.

Ich finde unser Waffenrecht in vielen Teilen gerechtfertigt. Es ist gut das man ein Bedürfnis nachweisen muss, Sachkundig sein muss und man eine vernünftige Aufbewahrung sicherstellen soll.

In einigen Teilen sollte es jedoch überarbeitet werden. Es gibt einige Sonderegelungen welche einfach undurchsitig sind und welche vereinfacht gehören.

Auch der Papierkrahm sollte vereinfacht werden. Es gibt einige Formulare wo man sich eine weile mit beschäftigen muss. Man muss einige Behörden besuchen was oftmals für Arbeitstätige fast garnicht möglich ist.

Noch strenger sollte das Waffengesetz allerdings nicht werden, denn die Verbrechen geschehen meist mit illegal besorgten Waffen.

Woher ich das weiß:Hobby – Jäger und Waffenbesitzer
Zu streng.

Es finden sich viele Widersprüche. An einen Stellen sogar recht übertrieben bei Luftgewehren oder Airsoft-Waffen z.B. während man eine Armbrust einfach so kaufen kann. Häufig wird auf die USA verwiesen und was dort die laschen Waffengesetze bedeuten, dabei haben unsere Nachbarländer auch viel laschere Gesetze als wir und dort passiert kaum etwas. Es hat also eher etwas mit der Gesellschaftsstruktur zutun, die es in den USA eben anders als in den meisten europäischen Ländern. Eine weitere Verschärfung finde ich nicht gut, man sollte es eher an einigen Stellen lockern.

Hacker48  20.08.2019, 17:10

Ja, Argument kommt immer. Dabei haben beispielsweise in der Schweiz die meisten Leute einfach ihre Waffen vom Wehrdienst Zuhause, womit sowohl die Sachkundeprüfung als Zuverlässigkeit und persönliche Eignung geklärt wären. Lediglich das Bedürfnis muss nicht nachgewiesen werden.

In den USA gibt es zwar in der Regel background checks, aber beispielsweise bei Waffen-Shows und anderen Events kann man Waffen ohne Check kaufen. Es gibt dort einige Wege, das ganz legal zu umgehen. Dazu kommt, dass selbst diagnostiziert psychisch Kranke Waffen erwerben dürfen - unter Obama ging das zwar noch nicht, aber Trump hat das in seiner Amtszeit gelockert.

Davon abgesehen, gibt's es einige Länder, in denen es nach einer Verschärfung signifikant weniger Gewalt / Verbrechen gegeben hat.

Insofern ja, die Gesellschaft spielt eine große Rolle, aber nein, das ist mitnichten alles.

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Nik7778  20.08.2019, 17:21
@Hacker48

Du weißt schon, dass z.B. Mexiko eine der schärfsten Waffengesetze hat? In Mexiko-City gibt es nur einen offiziellen Waffenhändler. Wo gibt es da signifikant weniger Gewalt? Wie gesagt, die Gesellschaftsstruktur ist vor allem daran Schuld, wenn es um Gewalt geht.

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Hacker48  20.08.2019, 18:21
@Nik7778

Mexiko ist ein failed state, in dem die organisierte Kriminalität dem Staat sämtliche Hoheitsgebiete entrissen hat, und nun tut und lässt, was sie will.

Das ist kein guter Vergleich.

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Nik7778  20.08.2019, 19:09
@Hacker48

Wie gesagt, wo haben da schärfere Waffengesetze, die Gewalt eingedämmt?

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Hacker48  20.08.2019, 20:26
@Nik7778

In einem Staat, in dem Gesetze nicht das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben wurden, helfe strenge Waffengesetze natürlich auch nicht gegen Gewalt. Mit Mexiko könntest du auch argumentieren, dass es nichts bringt, Mord zu verbieten, denn trotz eines Gesetzes dagegen, hat es eine der höchsten Mordraten weltweit und unter den Top 10 Städten weltweit sind mehrere mexikanische Städte. Aber egal, da drehen wir uns im Kreis. Wir müssen ja keinen Konsens erreichen, ein Austausch ist auch gut. :-)

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Leestigter  20.08.2019, 23:01
@Hacker48
Davon abgesehen, gibt's es einige Länder, in denen es nach einer Verschärfung signifikant weniger Gewalt / Verbrechen gegeben hat.

Ich sag nur Grossbritannien, da machen sie halt jetzt mit Messern und Säure weiter...

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Hacker48  20.08.2019, 23:42
@Leestigter

Mit einem Messer brauchst du länger, ein Messer durchdringt weniger Materialien, ein Messer kann stecken bleiben, ein Messer kann stumpf werden, mit einem Messer musst du skrupelloser sein, mit einem Messer musst du nah an die Personen herankommen, ein Messer kann man abwehren - zumindest, wenn man es gelernt hat, ein Messer kann dir weggenommen werden, mit einem Messer musst du schneller sein als die Personen. Mit einem Messer kannst du von jemandem, der eine längere Waffe, zum Beispiel einen Schlagstock oder auch einen Baseball-Schläger hat, problemlos überwältigt werden, genauso wenn sich mehrere zusammen tun. Ich habe jetzt natürlich ein wenig übertrieben.

Aber im Gegensatz zu einer AR-15 ist ein Messer ein Witz. Klar, auch damit kann man Menschen töten. Aber nicht annähernd so einfach, nicht annähernd so viele, in nicht annähernd so kurzer Zeit.

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Nik7778  21.08.2019, 00:00
@Hacker48

Und schon wieder der nächste Schwachsinn. Schau dir mal Messerattentate an, bis du überhaupt realisierst, dass dich jemand absticht hast du schon 10 Stiche in dir. Ein Messer mit bloßen Händen abzuwehren ist so gut wie unmöglich, wenn dich jemand versucht abzustechen tut er das verdeckt am besten von hinten und kommt nicht frontal auf dich zu gerannt, wie es dir die Youtube-Filmchen verklickern wollen. Dumm nur das Schlagstöcke in der Öffentlichkeit nach unseren Waffengesetz verboten sind. Klar und wer kennt es nicht, jeder trägt einen Baseball-Schläger mit sich.

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Hacker48  21.08.2019, 00:45
@Nik7778

Oh? Dann machen wir es anders. Erzähl mal, wann hat das letzte Mal jemand mit einem Messer ein dutzend Menschen abgestochen? Oder, sagen wir, ein halbes dutzend Menschen. Na? Schon mal vorgekommen? Dabei ist es in unseren Gefilden deutlich einfacher ein Messer zu besorgen wie eine Schusswaffe. Wieso sich also den Stress geben, wenn es mit einem Messer genauso gut geht? Oder, geht es mit einem Messer vielleicht doch nicht genauso gut? Fragen über Fragen.

Und wenn es mit einem Messer nicht genauso gut geht, was du früher oder später zugeben werden musst, weil es auf der Hand liegt, dann ist es gut, dass irgendwo mit der Eingrenzung von Gefahrenquellen angefangen wird. :-)

Aber du bist wahrscheinlich auch jemand, der sagt, Warnbilder auf Zigarettenpackungen wären sinnlos, weil es ja auch keine Warnbilder auf Alkohol oder fetthaltigem Essen gibt. Und für den Klimaschutz .z.B. weniger zu fliegen, ist auch sinnlos, wenn man weiterhin Plastiktüten kauft. Nur muss man nun mal irgendwo anfangen. Aber ich kenne dieses Argumentationsmuster gut genug.

Es ist simpel. Bei jeder Einscheidung für ein Verbot oder ein Gebot findet eine Güterabwägung statt. Kameras an Bahnhöfen sind ein Eingriff in die Privatsphäre, aber auch wichtig für die Strafverfolgung. Kameras auf Bahnhofstoiletten genauso, Stichwort Drogenumschlagplätze. Nur wird da der Eingriff in die Privatsphäre höher gewichtet. Nun schauen wir uns Schusswaffen und Messer an.

Mal davon abgesehen, dass - wie schon gesagt - eine Schusswaffe mehr Schaden in kürzerer Zeit verursacht, das war nämlich mein Hauptpunkt und nicht, dass man einen Messerstecher entwaffnen kann. War aber klar, dass du dich nur darauf einschießt - ist ein Messer in erster Linie ein Werkzeug, dass für verschiedenste Dinge außerhalb verwendet werden kann. Nun, lieber Nik, sage mir, wofür verwendet man eine AR-15, neben dem Sport? Und sag jetzt bitte nicht, dass du ein halbautomatisches Sturmgewehr zum Jagen benötigst. :-)

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Nik7778  21.08.2019, 01:09
@Hacker48

Naja du verstehst nichts. Du redest am Thema vorbei. Hier ging es nie um die Legalisierung von Sturmgewehren. Hier ging es einfach darum, dass unser Waffengesetz in manchen Punkten zu streng ist. Nie ist ein Wort von mir darüber gefallen, dass jetzt jeder eine Schusswaffe kaufen darf. Also warum legst du mir diese Worte in den Mund? Kannst du bitte sachlich bleiben oder kannst du das nicht, weil du inhaltlich nämlich keinen Plan hast, worüber du überhaupt redest?

Es geht ja darum, dass gesetzestreue Bürger kaum Möglichkeiten haben sich zu verteidigen(Verbot von Pfefferspray, Gaspistolen, Teleskopschlagstöcken), aber Menschen die bereit sind Menschen umzubringen, besorgen sich auch notfalls illegal eine Waffe . Denen ist es nämlich egal, ob sie Gesetze einhalten. Du verkennst es total, dass sich unser Waffengesetz nicht nur auf Schusswaffen bezieht, sondern eine Reihe von anderen Waffen zusätzlich verbietet. Das war mein Hauptpunkt in meiner Antwort, den du aber völlig ignorierst. Für dich gibt es nämlich nur Schwarz und Weiß.

Fazit: Viel Text, einen Strohmann aufgebaut. Keinerlei Inhalt.

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Leestigter  21.08.2019, 06:35
@Hacker48

Und trotzdem - Grossbritannien..

https://www.bbc.com/news/uk-42749089

https://www.thesun.co.uk/news/4016850/acid-attacks-uk-london-statistics-westbourne-grove/

Auch wenn du es schönreden willst - GB gehört zu den Ländern, bei denen das Totalverbot von Kurzwaffen und grosskalibrigen Semigewehren nicht geklappt hat um die Gewalt (auch tödliche Gewalt) zu verringern !

Deine Beispiele taugen doch nichts!

Wer von den Angegriffenen soll den einen Schlagstock dabeihaben? -Wirklich real, dem Angegriffenen zu unterstellen, dass der auch gegen das WAffG verstösst..(DEn Baseballschläger schon eher, aber wer hat das?)

Und dann gleich "AR-15" - so als ob irgendwer ein AR-15 hätte. Wenn dann sind das alles Semiklone davon. Niemand hat einen Vollautomaten..

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Hacker48  21.08.2019, 10:16
@Leestigter

Schlafende, behinderte Menschen. Ja, das zeigt eindeutig, dass von einem Messer die gleiche Gefahr ausgeht, wie von einer Schusswaffe...

Mit ein wenig technischer Finesse macht man auch aus einem Semiklon einen Vollautomaten. Davon abgesehen, dass ich ja geschrieben habe, halbautomatisches Sturmgewehr. Das ist effizient genug, wie in der Vergangenheit mehrfach eindrücklich bewiesen worden ist.

Kürzen wir das ab. Über eine kleinbalibrige Pistole oder einen Revolver zur Selbstverteidigung in den eigenen vier Wänden, kann man gerne sprechen. Ein Sturmgewehr braucht niemand. Außer, er möchte Menschen töten.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Nik7778  21.08.2019, 12:57
@Hacker48

In der derzeitigen Lage, ist es wahrscheinlicher von einem Messer angegriffen zu werden als von einer Schusswaffe, ja. Und nochmal niemand hat hier über das Legalisieren von Sturmgewehren gesprochen, das hast du allein in deinem Kopf erfunden. Ein Waffengesetz begrenzt sich nicht nur auf das Verbieten von Sturmgewehren.

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Leestigter  21.08.2019, 17:53
@Hacker48

Frag mal eeinen Poliziesten, vor was sie derzeit mehr Angst haben - Messerangriff oder ob auf sie geschossen wird...

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Zu lasch.

Es könne noch zuviel Minderjährige an die Waffen ran trotz Waffenschrank!

Und viel zuviele kommen an Waffen Ran obwohl sie weder Waffenschein noch die Eignung haben man Braucht in Deutschland keine waffen um sich zu schützen es geht und ging auch anders!

Jagdmeister123  21.08.2019, 14:17
Es könne noch zuviel Minderjährige an die Waffen ran trotz Waffenschrank!

So ein Quatsch. Du schließt durch Einzelfälle, dass es eine verbreitete Problematik ist.

Und viel zuviele kommen an Waffen Ran obwohl sie weder Waffenschein...

Und was hat der Waffenschein damit zu tun? Der Waffenschein befähigt niemanden, an Waffen ranzukommen.

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