Wie erkläre ich meiner sehr gläubigen Familie, dass ich nicht gläubig bin?


20.08.2022, 12:17

Ich bin 26 Jahre alt

jentolon  20.08.2022, 12:17

Wie alt bist du?

Mili96 
Fragesteller
 20.08.2022, 12:17

Ich bin 26

12 Antworten

Wenn du nicht in der Lage bist, dein Zuhause zu verlassen und dich selbst zu versorgen, riskiere nicht deine finanzielle Sicherheit und dein Wohlbefinden, um deinen mangelnden Glauben transparent zu machen. Schließe dich der religiösen Tradition der Familie an. Nutze deine Zeit in der Kirche, um zu träumen, zu meditieren oder heimlich ein Buch zu lesen, das dich wirklich interessiert. Betrachte es als eine Übung in Anthropologie.

Einige Familien lehnen Mitglieder ab, beschimpfen und meiden sie, die sich nicht ihrem gewählten Glauben anschließen. Denke lange und genau darüber nach, welche Reaktion du wahrscheinlich bekommen wirst, wenn du ihnen sagst, dass du ihren Glauben ablehnst. Kannst du widerstehen, was auf dich zukommen kann?

Religion sitzt sehr tief in den Menschen und wirkt sich grundlegend auf ihre Werte und emotionale Sicherheit aus. Wenn du dich nicht der Mythologie ihrer Wahl anschließt, kannst du ihr gesamtes Identitätsgefühl wirklich erschüttern – und dir wird nicht für deine Ehrlichkeit gedankt. Zum Beispiel können einige fundamentalistische Christen dich möglicherweise nicht als vertrauenswürdige oder moralische Person sehen. Sie denken vielleicht, dass du von bösen Mächten beeinflusst wirst und es für sie gefährlich sein könnte, mit dir umzugehen. Dies geschieht in einigen Gesellschaften, sogar im 21. Jahrhundert.

Wenn du also nicht 100% sicher bist, dass du ohne deine Familie emotional, praktisch, finanziell und sozial überleben kannst, überlege es dir zweimal. Überlege auch, ob du in einer Gesellschaft lebst, die dich wegen Apostasie verfolgt. (Deutschland nicht unbedingt, aber eure Bekannten, Verwandten etc.)

Du könntest davon profitieren, dir einige Ex-Zeugen Jehovas-Websites anzusehen (auch wenn die Religion deiner Familie eine andere ist), um zu sehen, wie Menschen allmählich von der Religionszugehörigkeit „verblassen“ können, während sie weiterhin Kontakt zu geliebten Menschen halten.

Vielleicht ist deine Familie ja locker und wird dich bedingungslos lieben und akzeptieren, was auch immer. Aber wenn du dachtest, das wäre der Fall, würdest du die Frage nicht stellen, oder?

Hallo,

dann die Aussage Deiner Oma werden so wahrscheinlich auch andere Familienmitglieder treffen. Sie lässt allerdings auch zu, dass man an etwas anderes glauben kann.

Es stellt sich halt die Frage, ob Du es sagen willst oder halt nicht. Wenn Du es schnell hinter Dich bringen möchtest, dann sag, dass Du nicht an deren Gott glaubst. Wenn Du es langsam haben möchtest, dann fange an nicht mitzugehen , nicht mitzubeten und auch nicht mitzufeiern, außer bei so unausweichlichen Dingen wie Weihnachten und da auch nur auf die Geschenke konzentrieren.

Irgendwann kommt dann sicher die frage ob Du nicht mitmöchtest, dann sagst halt nein und wenn die Frage warum kommt dann bist halt ehrlich und sagst, dass Du nicht an diesen Gott glaubst.

Die Chance, dass es hingenommen wird ist groß. Wenn nicht, dann sagst Du, dass der Glaube von innen kommen muss und nicht von außen kommen kann und halt von innen seit ... nichts kommt.

Schöne Grüße

Hängt halt davon ab, wieviel du mit ihnen unternehmen willst.

Eigentlich muss man ja erst über die innere Befindlichkeit Auskunft geben, wenn man das möchte. Also solange du weißt, was du glaubst und bist, musst du das ja nicht jedem ständig erklären.

Solange das im Alltag nicht wirklich stört, hab ich da kein Problem. Ich befinde mich auch in einem Umfeld, das größtenteils eine Weltanschauung hat, der ich nichts abgewinnen kann.

Also, wenn das die übliche Form von Familienausflug ist, dann ist das halt so. Solange sie dich nicht zwingen stundenlang im Gottesdienst herumzustehen und dich auch mal eine Runde allein drehen lassen.

Ansonsten hilft halt nur Geduld und Konsequenz. Immer wieder ganz freundlich sagen: Doch, es gibt Menschen, die nicht glauben. So ist die Welt. Ja, Atheisten können auch moralische, gute Menschen sein, keine Angst, auch Atheisten verfallen nicht gleich in Verzweiflung und haben ein erfülltes Leben. Alles ist gut.

Einfach gebetsmühlenartig immer wieder sagen, und sich weiter auf keine Debatten einlassen. Die sind sowieso ziellos, weil da prallen zwei unvereinbare Weltbilder aufeinander: Im religiösen Weltbild wird von einer transzendenten Welt ausgegangen, die alles bedingt und wer da als Atheist oder reiner Materialist nichts damit anfangen kann, ist halt raus. Das Problem lässt sich nicht mit Logik oder Argumenten angehen. Also kann man das Diskutieren gleich sein lassen.

Menschen haben Angst vor dem Neuen und Ungewohnten. Da muss man beruhigend einwirken. Nett, aber unnachgiebig.

Du musst ja nicht gleich mit dem Begriff "Unglaube" ankommen. Das würde deine Familie dann wohl vor den Kopf stoßen. Sag, du würdest nach Antworten suchen – warum das Alles und so. Und du könntest den ganzen Kram erst dann weiter mitmachen, wenn du die Antworten hast. So habe ich selbst es getan. Und niemand hat mir bisher sinnvolle Antworten geben können.

Eine weltweit bekannte Tätowiererin hat in der Vergangenheit eine Bluthochzeit durch geführt. Sie hat Pentagramme auf ihrer Hand und für Tarokarten Werbung gemacht.

Nun hat sie einen interessanten Beitrag gepostet. Sie meinte, dass es ihr völlig klar sei, dass es einen geistigen Kampf in dieser Welt gibt (auch du hast schon gespürt, dass es um das eingemachte geht und hast schon wenn du dein Kopf gedreht hast, eine schwarze Gestalt oder eine weiße Gestalt gesehen). Jedenfalls hat sie sich entschieden, ihrer Familie nur noch Licht und Liebe zu kommen zu lassen und hat ihre satanischen Bücher verbrannt. Auch sie hatte eine streng gläubige Kindheit und hat letztlich dahin zurück gefunden. Du weißt NIE wofür etwas gut ist.

Meine Empfehlung wäre mal in einen Gebetsraum (24 Stunden Gebetsraum einer Freikirche zu gehen) und da einfach die Menschen zu beobachten. Denke du wirst da was bemerken, was du bei vielen anderen christlichen Veranstaltungen nur sehr leicht gespürt hast.

Jesus - für uns gestorben? - Pfarrer Alexander Garth - YouTube (das Thema wird nie alt)