Wie entsteht toxische Männlichkeit?

Krader303702  31.10.2023, 21:41

was ist toxische Männlichkeit?

Tomatenveteran 
Fragesteller
 31.10.2023, 21:43

männliches Rollenbild, „das Aggressivität zur Präsentation der eigenen Männlichkeit nahelegt und eine Unterordnung von Frauen befürwortet“. - Wikipedia

9 Antworten

das Aggressivität zur Präsentation der eigenen Männlichkeit

Dieses Präsentieren könnte gut zur männlichen Entwicklung und Natur gehören. Männern ist es glaube ich im Grunde recht wichtig, potent, erfolgreich, mächtig .... zu sein, was sie dann auch gerne präsentieren.

Wenn jetzt aber ein Mann sich männlich fühlt, weil er anderen Gewalt antut, Frauen unterdrückt / vergewaltigt, selbst kaum weibliche Eigenschaften lebt, .... dann übertreibt er meiner Ansicht nach und hat diesbezüglich sein Gleichgewicht verloren, will an falscher Stelle Macht ... erzwingen ...

Wenn ein Mann dann mal nicht nach anderer Meinung nach männlich ist und mal weibliche Eigenschaften lebt, kann es ihm aber auch schnell passieren, dass er als Warmduscher, Hintenansteller, mit-Nasenbluten-dem-Hai-entgegen-Schwimmer .... betitelt und als Weichei abgestempelt wird, was die Meisten wohl vermeiden wollen, obwohl es auch übertrieben ist, wenn Mann mal schwach ist oder eben auch mal weibliche Eigenschaften lebt.
Aber auch Männern ist Zugehörigkeit wichtig, so lebt man womöglich zu oft nach Meinung anderer.

Das gesunde Mittelmaß ist wohl schwierig zu finden.
Alle Menschen haben weibliche und männliche Züge und Eigenschaften in sich, die sie auch alle mal im Leben brauchen, zumindest, wenn man das Leben eher angenehm und gut meistern will.

Auch wenn Frauen für männlichen Geschmack zu viele männliche Eigenschaften leben, fällt dies unangenehm auf und wird kritisiert.

Das Optimum könnte man vielleicht selbständige Weiblichkeit und sanfte Männlichkeit nennen. Das wäre wohl eine gute Mischung. Aber es ist nicht wirklich einfach, sie zu erreichen.

Wir alle werden durch Erziehung geprägt und sind deshalb in gewissen Bereichen im Ungleichgewicht. Um ins Gleichgewicht damit zu kommen, müssten wir innerlich an uns arbeiten. Wer weiß dies? Wer macht das? Bekommen wir eher nicht gezeigt bzw. gelernt. Das müsste man aus eigener Kraft angehen. Meist aber strebt Mensch nach anderem.

Die Frage, wann ein Mann ein Mann ist, ist für Männer wohl selbst nicht einfach zu beantworten.

Schlimm wirds wohl, wenn Männer keine Aussicht auf Erfolg haben, irgendwie nichts tun können, dann wollen sie Macht über Frauen haben, die sie zuvor natürlich erst mal schlecht und klein / minderwertig reden müssen, um sie dann gewaltsam beherrschen zu können.
Auch spielt bei allem sicherlich Angst eine große Rolle. Angst vor weiblichen Eigenschaften, Angst vor dem Weiblichen, vom Weiblichen verschlungen zu werden, Angst vor weiblichen Eigenschaften wie etwa vertrauen-haben, Weichheit, Langsamkeit, Geschehen-lassen, Hingabe, Sanftmut ..... und diese im Leben zu leben / anzuwenden,

Oftmals sind es Ängste, die uns zu Gewalt und Hass motivieren.
Menschen werden immer dann aggressiv, wenn sie sich bedroht und hilflos fühlen. Das lässt viele Menschen zu Gewalt greifen. Ob es nun die angebliche Bedrohung und Hilflosigkeit der Wirklichkeit entspricht, ist dabei völlig egal. Sobald sich ein Mensch einfach nur so fühlt, wird er aggressiv und willkürlich.

Mangel an Verständnis, Liebe, Informationen, Bildung .... passende Prägungen, wie du schon erwähnst, führen zu Gewalt und Unterdrückung.

und eine Unterordnung von Frauen befürwortet

Sinn und Zweck vom Leben ist es natürlich nicht, eine Seite zu erniedrigen oder geringer zu schätzen. Das macht nur der Mensch. Sonst würde das keinem einfallen.
In Wirklichkeit sind Frauen und Männer natürlich beide gleichgestellt und gleich wichtig. Beide Seiten braucht es für ein gelungenes Leben.
Menschen aber sind mit diesen beiden Seiten nicht immer im Gleichgewicht und wissen dies nicht oder wollen sich nicht damit auseinandersetzen. Wenn man einem Mann, der Frauen / das Weibliche bei sich selbst und anderen aus Angst unterdrückt sagt, dass er falsch damit liegt, flippt er noch mehr aus, wird noch gewaltätiger und ängstlicher.
Nur gesunde, liebesfähgie, erfolgreiche Menschen übernehmen Verantwortung oder handeln gar eigenverantwortlich und mutig.

Es erfordert mehr Mut, seine Unsicherheit zu zeigen, als sie zu verbergen. Es erfordert mehr Stärke, sich auf Menschen einzulassen, als sie zu beherrschen, mehr Männlichkeit, nach wohldurchdachten Prinzipien zu leben, statt automatisch zu reagieren. Der wirklich starke Mann zeigt sich im seelischen und spirituellen Bereich, nicht im Muskelspiel und in unreifem Denken.

Es ging im Leben darum, Weibliches und Männliches in sich selbst zu vereinen. Wie wir aber alle wissen, wird meist eher gegeneinander gekämpft, im Kleinen wie im Großen, in der Partnerschaft / Ehe wie im Krieg.

Hier noch eine Leseprobe eines Buches, das sich teils damit auseinandersetzt:

https://www.xquisiv.de/danke/index.html

Wie entsteht toxische Männlichkeit?

Durch Ängste.
Das, wodurch man sich bedroht fühlt, wird bekämpft.

Auch durch Unwissenheit, Unbewusstheit, Mangel an Liebe und Liebesfähigkeit, Informationen, ...

Angst ist für mich der Hauptantrieb.
Angst ist eine negative Erwartungshaltung. Eine negative Überzeugung, die meist nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

Sicherlich haben Kirchen, Religionen bzw. gewisse Menschen dahinter auch ihren Anteil an allem, durch alte Dogmen, um Menschen damit zu manipulieren und führen zu können.

Angst lähmt uns und hält Menschen davon ab, die eigene innere Kraft, Macht und Freiheit zu erfahren.

Angst ist meiner Ansicht nach das Gegenteil von Liebe.

Wenn Männlichkeit toxisch, giftig, ungesund, ausartend, abwertend, brutal .... wird, fehlt es an Informationen, Gleichgewicht und Liebe(-sfähigkeit).

Der Umstand, dass du nicht weißt, was mit dem Begriff gemeint ist, zeigt, dass der Begriff totaler Schwachsinn ist. Männlichkeit oder Weiblichkeit sind weit gefächerte Begriffe. Es gibt Charaktereigenschaften, die man dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zuteilt. Zum Beispiel gilt Selbstvertrauen als maskulin, während Emotionalität als feminin gilt. Es gibt aber auch sehr selbstbewusste Frauen und auch Leidenschaft beim Sex oder für die Arbeit fällt unter Emotionalität. Das Ganze sind viele kleine Teilbereiche, anhand derer man bemisst, wie maskulin oder feminin dein Charakter ist.

Der Punkt ist aber, dass all das nichts mit dem Verhalten eines Menschen zu tun hat. Klar ein Mensch verhält sich entsprechend seiner Eigenschaften. Hast du bspw. viel Selbstvertrauen, wirst du deinem Gegenüber viel offener und direkter begegnen als ein sehr schüchterner und zurückhaltender Mensch. Aber auch wenn diese Charaktereigenschaften als männlich oder weiblich gelten, machst das dein Verhalten nicht männlich oder weiblich.

Es gibt generell Verhalten und Verhaltensmuster, die wir Menschen als toxisch ansehen und empfinden. Aber wenn das so ist, dann liegt das an deiner Persönlichkeit, an deinen Erfahrungen und anhand der Dinge, die du für wichtig erachtest. Bist du - nur mal als Beispiel angenommen - ein A-loch, ist es völlig egal, ob du nun männlich oder weiblich bist. Selbst wenn du dich umoparieren lassen würdest, bist und bleibst du mit deinem Verhalten ein A-loch. Das eine sind Charaktereigenschaften und das andere ist persönliches Verhalten. Die beiden Begriffe hängen zwar nah zusammen, weshalb sie gerne verwechselt werden, sind aber dennoch völlig verschiedene Dinge.

So etwas wie toxische Männlichkeit gibt es genauso wenig wie toxische Weiblichkeit. Es gibt nur toxisches Verhalten.

Das kann unterschiedliche Gründe haben, etwa eine problematische Vermittlung des Islam:

Jugendliche aus muslimischen Zuwandererfamilien sind einer neuen Studie zufolge deutlich gewaltbereiter als Migranten anderer Konfessionen. Der Islam, so wie er in Deutschland oft vermittelt würde, fördere eine brutale Machokultur, sagte ein Kriminologe.

Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/kriminologische-studie-jung-muslimisch-brutal-a-698948.html

Viele haben auch nichts anderes und versuchen sich dann über andere zu erheben. Das kann passieren, wenn man ein schwaches Selbstwertgefühl hat.

Woher kommt das? Wenig Zuneigung in der Kindheit? Soziale Einflüsse oder Genetik?

Alle von Dir genannten Punkte haben darauf einen Einfluss bzw können einen Einfluss darauf haben. Alle zusammen und jeder im Einzelnen.

Die Sozialen spielen aber wohl doch meist die größte Rolle, zumindest gehe ich davon aus.



männliches Rollenbild, „das Aggressivität zur Präsentation der eigenen Männlichkeit nahelegt und eine Unterordnung von Frauen befürwortet“

In dem Fall sind es soziale Einflüsse, denke ich. Vor allem habe ich dann den Vater in Verdacht, der Sohn kopiert ihn.

Meiner Vermutung nach hat das mit Genetik wenig zu tun.