Wie, denkt ihr, sind Diktatoren so geworden wie sie sind?

12 Antworten

Nein, wahrscheinlich wird niemand böse geboren. Aber in ganz verschiedene Verhältnisse. Also die Einflüsse, die einem als Kind zukommen, prägen einen ja ziemlich.

Habe mir tatsächlich nun etwas über Putins Lebenslauf durchgelesen und da kommt schon irgendwie durch, auch da sein Vater schon im Krieg gekämpft hat, dass er irgendwie eine groß-russische Ideologie schon immer gehabt hat.

Warum manche an die Macht kommen, das ist wahrscheinlich auch vom Typ abhängig, dass man einerseits eine Führungsperson sein will oder sich dazu irgendwie berufen fühlt, und andrerseits dürften diese Menschen wirklich glauben, dass sie für eine große Sache kämpfen. In Putins Fall für den Erhalt eines großrussischen Reiches.

Er hat eigentlich in all den Jahren so ausgesehen, dass er die Führung von Russland relativ gut in einem Kompromiss aus Verhandlungsbereitschaft mit dem Westen aber auch durch gewisse Härte im eigenen Land bewältigen könnte.

Aber seit das 2014 mit der Krim war, dass er dieses Gebiet dann doch zurückerobern wollte (obwohl schon lange zur Ukraine gehörend), also weil das ja immer ein russischer Stützpunkt in der Ukraine war, setzte er leider sein Militär ein und mischte sich in ein schon eigenes Land ein, welches schon lang nicht mehr zu Rußland gehörte, also seit den 90ern. Das nahmen noch gar nicht so viele Leute in Europa wirklich ernst, aber seit März diesen Jahres war es dann der militärische Vorstoß in die Ukraine, wo er dann doch ernster machte, als man von ihm vermutet hatte.

Solche Diktatoren scheren sich leider nicht mehr um das Schicksal einzelner Menschen, da sie der Ansicht sind, dass solche Entscheidungen letztendlich der einzige richtige Weg sind. Glaubt er es wirklich ? Das frage ich mich auch oft. Oder hat er schon realisiert, dass er insgesamt mit dieser Methode nichts mehr ausrichten kann und das russische Reich auf diese Weise letztendlich keine Zukunft haben wird ? Und kann aber anders nicht mehr aus, weil er das Gesicht verlieren würde ? Oder kann man das Ganze gar nicht sagen ? Ich weiß es auch nicht. Jedenfalls glaube ich, dass solche Diktatoren in einer Spirale drinnen sind, aus der sie nicht mehr rauskommen und irgendwie aus Verzweiflung immer weiter machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sie sind paranoid und gierig. Sie haben ein sehr großes Ego und sind von ihrem Bewusstsein total getrennt, also stark unbewusst.

Auch entmenschlichen sie andere, um ihnen Gewalt antun zu können, um sie nicht mehr als Menschen bzw. menschlich behandeln zu müssen, sondern für ihre grausamen Zwecke einsetzen zu können oder zu foltern.

Um sich selbst zu schützen muss er alle Rivalen und Gegner töten, denn sonst würden diese immer wieder für ihn gefährlich werden.

Kinder lernen den Umgang mit Gehorsam von ihren Eltern.

Meist liegt eine unschöne und schmerzvolle Kindheit und Jugendzeit hinter solchen Menschen.

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Zu den Anhängern und Unterstützern von Despoten:

Trotzdem bleibt das erschreckende Resultat: Unter bestimmten Bedingungen waren rund 60 Prozent der Probanden bereit, fremden Menschen schweren gesundheitlichen Schaden zuzufügen, wenn eine „Autorität“ dies mit Nachdruck forderte. Ein Problem, dass alle Armeen dieser Welt – und Kriege werden mehr denn je geführt – betrifft! Deutschland hat in diesem Punkt einen radikalen Schritt getan: Eine höchstrichterliche Entscheidung verbietet es deutschen Soldaten, Befehle ausführen, die der Menschenwürde widersprechen. Das Urteil spricht von „mitdenkendem Gehorsam“

https://www.deutschlandfunk.de/warum-menschen-grausam-handeln-100.html

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Freundlichkeit, Menschlichkeit wird als Schwäche ausgelegt. Despoten wollen immer als sehr stark wahrgenommen werden und haben große Ängste davor, schwach zu sein, deshalb bekämpfen sie Schwäche schnell und heftig.

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Vielleicht ist das Video hier was für dich:

https://www.youtube.com/watch?v=V2WQvUcADv0

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Aggressiv sind Menschen immer, wenn sie sich hilflos und bedroht fühlen.

Vermutlich ist es eine Mischung aus Gier und einem kaputten Selbstbewusstsein. Aber ich glaube rein psychologisch, muss auch bei solchen Menschen der Hang zur Soziopathie vorhanden sein.

Ein normaler Mensch kann nicht so grausam sein.

In einer Diktatur kann sich nur der durchsetzen und den obersten Posten ergattern, wenn er von vornherein völlig skrupellos, gewalttätig, rücksichtlos und ein hemmungsloser Narzisst ist. So verhält er sich dann eben auch als Diktator. Davon gibt es zwar immer wieder auch mal Ausnahmen, die sind aber sehr selten.

Durch das Umfeld.

Auch damalige Monarchisten wurden dazu erzogen, zu regieren.

Putin war jahrelanger KGB-Agent und Agenten bekamen die andere Art "Erziehung" zu spüren. Putin wuchs in einer Umgebung auf, die in immer wieder darauf trimmte:

"Die USA ist dein Feind" (Gleiches gilt übrigens für amerikanische Hardliner auf der anderen Seite)

Auf Putin lag und liegt eine schwere Last, zu der er sich teilweise selbst dazu konditioniert. Er ist paranoid und sieht sich als Kämpfer gegen den Westen bzw. gegen den Zerfall der Werte im Westen. Gegen den Verlust seiner bzw seines Volkes Macht.

Hinzu kommen die tatsächlichen Faux-Pas der USA bzw des Westens z.B in Syrien.

Ich kann dir dazu folgendes Video empfehlen:

https://www.youtube.com/watch?v=8X7Ng75e5gQ