Wie anstrengend sind permanente Lügen?

3 Antworten

Ich denke es kommt drauf an, wie gut man sowas beherrscht und wie gut man in seiner Rolle bleiben kann. Und das hängt immer auch davon ab wie groß die Lügen sind.

Zu sagen 'ich hatte schonmal Sex' und sich ggf. eine Story dazu einfallen zu lassen oder zu sagen 'ich wollte aus diesem und jenem Grund nicht bei meinem vorherigen Arbeitgeber bleiben' sind so klassische Sachen, bei denen Lügen relativ einfach geht. Man muss nicht SO viel dazu erfinden, sondern hat eine Story und die kann man im Endeffekt immer wieder erzählen. Ein bisschen mit Details ausschmücken, fertig.

Anders sieht es aus, wenn man sich ein komplettes Leben aus Lügen errichtet, das so auch noch in die Gegenwart fortdauert und in der Zukunft anhalten soll. Dafür musst du wirklich ein genaues Skript haben, du musst im Endeffekt Buch darüber führen, was du gesagt hast und was nichts, was du getan hast, was für Details du preisgegeben hast usw. usw.
Das alles IST möglich, ist aber mit einem immensen Aufwand verbunden. Das erinnert mich an einen Fall, den meine damalige Umsatzsteuerdozentin uns mal erzählt hat; von einem Mann, der sich wirklich 6 Firmen oder so komplett aus den Fingern gesogen hat und zwischen denen immer wieder irgendwelche Geschäfte erdacht hat, alles von wegen Buchhaltung und Steuerlich usw. usw. durchgezogen hat... dabei waren die Firmen niemals existent. Aufgeflogen ist das glaube ich wegen irgendeiner umsatzsteuerlichen Mitteilung, die irgendein riesiges Großunternehmen ausgestellt haben sollte (und die natürlich gefälscht war) über irgendwas für eine bestimmte Summe, bei der man dann stutzig wurde, weil ein so großes Unternehmen doch über so eine (für sie eher kleine) Summe nicht sowas ausstellen würde.

Doch ich denke daran sieht man: Sowas ist einigermaßen machbar, auch über längeren Zeitraum, durchzuziehen, wenn man weiß wie.

Ich denke, dass Lügen ziemlich anstrengend sein muss, weil man dauernd behalten muss, was man wie zu wem gesagt hat, damit man beim nächsten Gespräch mit der Person nichts sagt, was gar nicht zu der Geschichte von letztem Mal passt. Zudem kommen Lügen immer irgendwann ans Licht und sorgen somit dafür, dass man kein Vertrauen zu anderen Personen aufbauen kann und niemand einen mehr ernst nimmt. Also Fazit: Ich denke, dass man kein gutes Leben führt, wenn man permanent lügt. Das muss unglaublich belastend sein und ohne tiefe Beziehungen zu anderen Menschen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – und interessiere mich sehr für Psychologie :)

Nein! So ein Leben funktioniert auf lange und auch kurze Sicht nicht! Ein Leben das auf Lügen und Schwindel aufgebaut ist, wird irgendwann auffliegen denn jede Lüge wird früher oder später ans Licht kommen, definitiv und ohne Zweifel. Außerdem ist es anstrengend so ein Leben zu führen weil man sich andauernd irgendetwas überlegen muss, um beispielsweise bestimmte Versprechungen aufzuschieben oder um etwas so lang wie möglich zu vertuschen. Mit Lügen zu leben heißt auch, andauernd eine Last vor sich herzuschieben. Zu lügen bedeutet, das man etwas zu verbergen hat oder man sich verzweifelt ein Vorteil damit verschaffen möchte. Meine Großmutter pflegte immer zu sagen "lieber die bittere Wahrheit als die süße Lüge" da ist definitiv was wahres dran, denn mit Lügen macht man es sich zu einfach und die Wahrheit zu sagen in bestimmten (besonders unangenehmen Situationen) kostet eine Menge Überwindung und geistige Reife!