Werden mechanische Uhren mit der Zeit ungenauer?
Hab ne neue Uhr (Tissot PRX Powermatic 80) und die läuft bis jetzt sehr ganggenau(+2 s/d).
Im Internet habe ich aber gelesen das sie ungenauer sein kann. Liegt das daran das die Uhr neu ist oder habe ich einfach Glück?
6 Antworten
Neue Uhrwerke verändern schnell ihr Gangverhalten, was sie dann über viele Jahre halten. Gründe dafür: Die Öle, die heute verwendet werden, verharzen kaum bis gar nicht. Die Gehäuse sind besser abgedichtet, das verhindert Staub in der Schmierung. Über Zeitwaagen werden die Uhren sehr schnell justiert. Auch die Tatsache, dass Uhren anfangs langsamer werden, kann schon mit eingerechnet werden. Das liegt daran, dass während des "Einschwingens" die Reibung sich verringert, dabei erhöht sich die Amplitude der Unruh und die Uhr wird langsamer. Hatte schon Uhren, die anfangs 25 Sekunden oder mehr fabrikneu hatten, am Ende +/- 0 oder leichten Vorlauf mit +2 s.
Trotzdem erreichen diese Uhren auch einen Punkt, wo die Schmierung nicht mehr ausreichend ist oder mechanisch etwas klemmt. Da sind preiswerte Werke wie Seikos 7Sxx-Reihe oder auch das 4R36 nicht preislich sinnvoll zu revidieren, ein Werkaustausch ist hier schneller und preiswerter. Erst bei Werken ab ETA 2824 Elboré oder vergleichbar lohnt ein Service mit Teilzerlegung und neuen Ölen, ab etwa 200 €. Technisch möglich ist das natürlich auch bei einem 7S26.
Die Streuung innerhalb einer Baureihe ist auch mit den Jahren besser geworden durch optimierte moderne Produktionsprozesse wie Einmessen mit Laserzeitwaagen. Früher war bei sogenannten "Traktorwerken" von -60 s bis +60 s pro Tag alles drin. Das ist heute schon beim weit verbreiteten Seiko-Lizenznachbau NH35A fast sensationell, was die Uhren ab etwa 100 € bieten.
Mechanische Uhren unterliegen einer - wenn auch geringen - Abnutzung und sollten regelmäßig gewartet, gereinigt und geschmiert werden.
Bei hochwertigen mechanischen Uhren ist das jedenfalls anzuraten, da ansonsten die Genauigkeit leidet...
Alle mechanischen Teile - auch bei mechanischen Uhren - unterliegen mit der Zeit einer Abnutzung, was bei Uhren zu (lagenabhängigen) Gangungenauigkeiten oder auch Stillstand führt.
Mechanische Uhrwerke unterliegen einem Verschleiß, der sich allerdings bei Qualitätsuhren u.U. erst nach Jahrzehnten bemerkbar macht.
Auch von einer hochwertigen, mechanischen Uhr mit einer Unruh als Zeitgeber kannst du keine absolute Ganggenauigkeit über eine lange Zeitdauer erwarten, anders ist das bei quarzgesteuerten Werken oder Funkuhren.