Wer von euch lebt freiwillig in Minimalismus?

gemueseeintopf3  03.01.2022, 13:34

Wie definierst du Minimalismus und ab wann gilt man als Minimalist und wann nicht?

Sockenmann123 
Fragesteller
 03.01.2022, 13:37

Minimalismus ist für mich, so gut wie nur das Notwendigste zu besitzen und auch nur das Notwendigste zu kaufen.

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Minimalismus ist für mich, so gut wie nur das Notwendigste zu besitzen

Nein, dazu ist es "zu spät", weil ich mein Zeug nicht einfach auf den Müll werfen will. Wenn ich etwas abgebe, dann in gute Hände.

nur das Notwendigste zu kaufen.

Da bin ich voll dabei und schon seit Jahren. Teilweise Lebensmittel und Wildkräuter kommen aus dem Garten, haltbare Sachen kaufe ich in Großpackungen bis 25kg und weiß die richtig zu lagern. Frische unverarbeitete Lebensmittel beziehe ich aus der Restekiste im Bio-Laden. Die ist immer für eine Überraschung gut. 😻

Kleidung kaufe ich gebraucht und zweckmäßig, und in den Farben, die ich mag. Diese Kleidung trage ich dann viele Jahre und sehr häufig.

Ich fahre nur selten irgendwo hin, nur, wenn es sich nicht vermeiden läßt, aber dann wird die Fahrt auch ausgenutzt.

Es macht mir viel Freude, so ein Leben im Energiesparmodus. Man erkennt, dass es keinen Konsum braucht, um irgendwie glücklich zu sein. Glücklich sein hat seinen Ursprung ganz woanders und wie es erlebe, ist es ein Leben im Einklang mit der Natur.

Mein Garten ist ein Naturgarten geworden, wo ich ganz wenig eingreife. Dadurch hat sich eine unglaubliche Vielfalt von Pflanzen angesiedelt, und eine Vielzahl von Insekten kam von ganz alleine dazu. So in etwa stelle ich mir unberührte Natur vor.

Angefangen hat es damit, dass ich aufhören wollte, ein Teil des Problems (Umweltzerstörung, Klimawandel, Vernichtung des Ökosystems) zu sein und dann im nächsten Schritt dort die Natur zu regenerieren, wo ich Einfluss drauf habe.

Sockenmann123 
Fragesteller
 03.01.2022, 16:51

Das klingt gut und nach meinen glücklichen Leben.

Von der Restekiste im Bioladen hab ich noch nie etwas gehört. Wo genau steht die denn?

Ansonsten kenne ich Restekisten beim Discounter.

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5Leonarda  03.01.2022, 18:51
@Sockenmann123

Das ist bei jedem Bioladen unterschiedlich. Einfach mal wachen Auges durchmarschieren. 😂 Ich habe 4 Bioläden in der Umgebung. Wenn ich zufällig vorbeikomme, schau ich rein, ob was da ist. "Mein" Bioladen bringt die Sachen gar nicht erst in den Laden, wenn die wissen, das ich vorbeikomme. Ich bestelle oft Sachen kartonweise, bekomme dann 10% Rabatt, und die wissen dann, wann ich das abhole. Vor den Feiertagen hab ich auch gefragt, wann ein guter Tag für die Restekiste ist. Anfangs hatte ich mich nicht so recht getraut, weil ich niemandem was wegnehmen wollte. Hab dann nachgefragt, wie die das sehen, und naja, jetzt leb ich quasi davon. 🌿Und kartonweise bestellen, da hab ich immer Vorräte.

Minimalistisch ist vielleicht auch noch, dass ich mich warm anziehe und richtig wenig Heizung brauche, wenn überhaupt. Jetzt ist ja richtig warm! Und Kühlschrank nutze ich auch seit Jahren nicht mehr. Ich vermisse ihn nicht. Ich seh das alles auch etwas als Vorbereitung auf Notsituationen. Und natürlich, dass ich meinen ökologischen Fußabdruck niedrig halten möchte.

Dass das als Nebeneffekt auch noch ein richtig glückliches Leben ist, war nicht so geplant, hat sich aber so ergeben. 😻 Ich mochte Natur schon immer, aber wie man inmitten dieser wilden Pracht vor Dankbarkeit am Leben zu sein, überfließt, damit hatte ich nicht gerechnet.

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Sockenmann123 
Fragesteller
 03.01.2022, 18:57
@5Leonarda

Bei mir hat es andere Gründe. Ich hab die Nase voll davon, Dinge zu besitzen, die ich eh fast nicht gebrauche. Demzufolge möchte ich vieles verkaufen und mir von den Erlös eine Zahnspange anfertigen lassen.

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cas65  04.01.2022, 11:47

Das klingt schön. Du bist ein Vorbild.

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5Leonarda  04.01.2022, 11:57
@cas65

Ach, so sehe ich ich eigentlich gar nicht. Hab eher das Gefühl, dass ich zum eigentlichen "Menschsein" zurückgefunden habe. Ausserdem schau ich viel von anderen ab, die gewissermaßen auch meine "Vorbilder" sind. Aber von "Vorbildern" halte ich generell wenig, das klingt so ..... hörig 😂. Man kann von anderen lernen, überlegen, was man davon selbst umsetzen kann und selbst nachdenken, was einem noch möglich ist.

Ich hab vor 5 Jahren oder so meinen Kühlschrank abgeschaltet, nachdem ich ein paar Jahre überlegt hatte, ob ich das wohl überlebe. Ich vermisse ihn gar nicht, aber das ist sicher nicht jedem möglich.

Gleichzeitig übt man ja mit so einem Lebensstil das Überleben in einer Krise.

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cas65  04.01.2022, 13:26
@5Leonarda

Nein, leider kann das nicht jeder so umsetzen. Wenn man in ner Einraumbuchte wohnt, das scheitert es sogar schin fix an der Lagerung von 25-kg-Säcken... Weitgehende Autarkie ist in Krisensitzationen unbezahlbar. Ich mache ja auch so einiges, meine literarischen Helden haben noch ganz andere Möglichkeiten - trotzdem ist sowas in der Realität noch extrem selten, und du solltest echt vielen davon erzählen und es, besser noch, zeigen. Denn vom Vorbild rück ich nicht ab. Sehe es aber auch nicht als "hörig" an - da ich ja zumindest virtuell solche auch schaffen wollte. :)

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5Leonarda  04.01.2022, 14:40
@cas65

Wenn du ´ne Einraumbuchte mit großem Garten hast, kannst du dir einen unterirdischen Keller graben und die 25kg Säcke in Behälter wie diese umfüllen. Ich hab genau die im 35L Maß. - 😊🌴- hab grad ein Sternchen bekommen!

Ich muss die ja auch bewegen können, wenn die voll sind. Die schliessen luft- und wasserdicht. Es kommt ja hin und wieder vor, dass mein Keller unter Wasser steht.

Ich sehe es auch als sehr wichtig an, Wildkräuter in die Ernährung mit einzubeziehen. In meinem Naturgarten herrscht daran kein Mangel! Den großen Anstoss dazu bekam ich durch einen Satz in einem Wildkräuter Video: "Ärgern Sie sich nicht über Giersch, essen sie ihn einfach auf!" 😂 Dazu braucht man keine Rezepte, man muss nur wissen: Der ist roh essbar! Die Einsatzmöglichkeiten sind dann der Phantasie überlassen. Letztes Jahr hab ich Brennessel ohne Ende gefuttert, allerdings nicht roh, soweit bin ich noch nicht. Aber pflücken kann ich die ohne Handschuhe o.ä. - Und was ich auch bemerkt habe, Wildkräuter lösen in meinem Magen ein großes Wohlbehagen aus 😊.

Ich freu mich so wahnsinnig, zu diesem Leben gefunden zu haben.

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cas65  04.01.2022, 14:44
@5Leonarda

Den Stern hast du dir auch verdient.

Leider habe ich keinen Garten. Ich wohne auch im Stadtzentrum und müsste weit fahren... Da bleibt bestenfalls der Balkon. Vom Giersch habe ich schon gehört. Fresse aber eher nur meinem einen Eisenbahnkumpel die Kapuziner Kresse von der Fassade. :D Und das macht natürlich nicht satt, so lcker das auch ist...

Sollte ich je meine Geschichte noch weiter schreiben, kommen solche Dinge definitiv mit hinein. Die Protagonistin lebt mitten im Wald in einem earth-ship und hat da natürlich schon räumlich andere Möglichkeiten - zumal bei ihr am Haus direkt eine Bahn hält, die sogar ihren Müll abholt, wenn sie doch mal welchen hat. Sie hat dort auch einen alten, verwilderten Garten, der bisher keine nennenswerte Rolle spielte...

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cas65  04.01.2022, 15:00
@5Leonarda

Umziehen? Das Nächste, wohin ich ziehe, wird wohl mein Loch im Friedwald sein.

Anderes ist für mich leider nicht mehr machbar. :/

Aber die Beispiele werd ich mir anschauen. Und ein bissel was auf dem Balkon veranstalten. Da stehen immerhin schon Regenfass und Solarzelle.

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5Leonarda  04.01.2022, 15:07
@cas65
Das Nächste, wohin ich ziehe, wird wohl mein Loch im Friedwald sein.

Ach komm, du bist garantiert jünger als ich. Ich bin mit 58 auf´s Land gezogen und hatte keine Ahnung. Du könntest, wenn du wolltest, ja mal den einen oder anderen WWOOF-Hof aufsuchen und ein Weilchen mitmachen, Erfahrungen sammeln.

Aber die Solarzelle hast du mir voraus! So was hätte ich auch gerne!

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cas65  04.01.2022, 19:01
@5Leonarda

Es ist das Mini-Solarkraftwerk "Simon", das hatte ich mir während der crowdfundig-Phase geleistet, und seither mindert es meine Grundlast um bis zu 150 Watt. Nicht viel, aber immerhin... Man muss es nur aufstellen und in die Steckdose stecken.

Ja, ich mag jünger sein - aber vermutlich nicht gesünder. Ich war in meinem Leben nie wirklich gesund - und inzwischen potenziert es sich. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

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5Leonarda  04.01.2022, 20:56
@cas65

Ok! Hab jetzt etwas rumgesucht und komme zu dem Schluß, dass diese Art Solarkraftwerk nur funktioniert, wenn das Stromnetz läuft, beim Blackout wird das nichts. Ist das richtig? Wenn, dann will ich was haben, was völlig unabhängig ist, aber ist viel aufwendiger, braucht sowas wie Batterien und wer weiß was noch. Hatte schon mal ein Auge auf Solaranlagen für Wohnmobil geschaut, aber noch nicht genug.

Schau dich doch mal um, wo du in deiner Gegend Wildkräuter sammeln kannst. Das könnte deiner Gesundheit Aufschwung geben...

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cas65  04.01.2022, 21:01
@5Leonarda

Da muss ich vermutlich nur meine Bienenwiese leerfressen. :D (Also, die auf Arbeit.) Aber gegen torquierte Herzkranzgefäße, chronischen Tinnitus... helfen wohl auch Wildkräuter nicht...

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5Leonarda  04.01.2022, 21:14
@cas65

Spricht ja nicht dagegen, es einfach so zu machen 😊. Dat is einfach jesund! Unterschätz das nicht. Und hör auf, deinen Körper mit Giftstoffen zu belasten. Das ist genau wie mit den Umwelt. Keinen Schaden mehr zufügen und regenerieren.

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cas65  04.01.2022, 21:16
@5Leonarda

Giftstoffe sind überall. Sogar auf Insekten in Naturschutzgebieten wurden bis zu 16 Pestizide nachgewiesen. In mir wurde bereits Glyphosat gefunden. Das habe ich nie bestellt oder konsumiert. Dem kann man auf dieser Welt nicht mehr entgehen.

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5Leonarda  04.01.2022, 21:17
@cas65

Man kann es aber drastisch reduzieren, Mann!

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5Leonarda  04.01.2022, 14:49

ღஐƸ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒஐღ H e r z l i c h e n * D a n k ღஐƸ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒஐღ

ich wünsche mir, dass viele merken, dass eine minimalistische Lebens- und Denkweise ein sicherer Weg ist, unserer schönen Planeten zu restaurieren. 🌹

Wenn wir das Ökosystem wieder hinkriegen, erhöhen sich die Chancen, dem Klimawandel bestmöglich zu begegnen.

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Ich versuche möglichst minimalistisch zu leben. Perfekt (also so wie ich es gerne machen würde) bin ich aber nicht.

Mein Zimmer ist relativ leer, aber schön. Ich habe es etwas mit Pflanzen dekoriert, damit es nicht zu kahl ist. Viel besitzen tue ich nicht, nur das nötigste. Will aber noch paar Sachen aussortieren. Kleiderschrank und Bett habe ich nicht.

Ich lese bzw lerne gerne und male viel, davon hab ich viel im Zimmer. Ansonsten besitze ich nur einen Tisch mit Stuhl, einen Sessel, Aufbewahrungsboxen und ein Sideboard.

Ich bin 20 und mache eine Ausbildung in der Pflege. Ich wohne noch bei meinen Eltern, also das oben beschriebene ist nur mein Zimmer.

Ich probiere möglichst wenig zu kaufen. Klappt mal besser mal schlechter. Ehrlichgesagt gebe ich viel Geld für Essen aus. Sushi ist leider recht teuer, aber ich liebe es. Oder im Restaurant mit Freunden essen gehen. Da spare ich nie dran. Ab und zu kaufe ich mir hochwertige Kleidung.

Insgesamt achte ich da schon sehr drauf, weil mir Minimalismus viel Lebensqualität/Struktur gibt. Aber ich muss mich auch noch weiter entwickeln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Minimalistin735  04.01.2022, 18:57

Irgendwann könnte ich mir vorstellen in einem Wohnmobil auf einem Campingplatz zu leben. Nur mit den aller wichtigsten Dingen.

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Ich lebe so gut es geht minimalistisch.

Wir leben im Übermaß und haben von allem viel zu viel. Zu viele Pläne, aber zu wenig Zeit, zu viele Klamotten, aber nur wenige, die wir tragen, zu viele Gegenstände, aber nur wenige, die wir wirklich nutzen, zu viele Kontakte in sozialen Medien, aber zu wenig Zeit für unsere echten Freunde. Minimalismus heißt nicht einfach nichts, oder wenig zu besitzen, sondern nur das zu besitzen, was wir wirklich brauchen und schätzen. Wofür wir Zeit haben und auch unsere kostbare Zeit aufwenden möchten.

Minimalistisch leben heißt Stress reduzieren und wertvolle Zeit gewinnen für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Ich erkenne im Minimalismus folgende Vorteile für mein Leben:

-Weniger Stress, mehr Achtsamkeit

-Weniger Chaos, mehr Platz und Ordnung

-Weniger Geldsorgen, mehr finanzielle Freiheit

-Weniger Pflichten, mehr Lebenszeit

-Weniger Umweltbelastung, mehr Nachhaltigkeit

-Weniger Abhängigkeit von (unnötigen) Besitzgütern, mehr Freiheit

Der größte Vorteil ist der Gewinn an Zeit und finanzieller Freiheit. Ich habe innerhalb von wenigen Monaten mehrere tausend Euro gespart, nur weil ich ausschließlich das gekauft habe, was ich wirklich brauche. So kann ich mir zukünftig immer das leisten, was ich wirklich brauche.

Hinzu kommt, dass alles was wir besitzen unsere Zeit erfordert. Alles was wir besitzen möchte verwendet werden, aufbewahrt, entstaubt, gewartet, gepflegt oder was auch immer. Durchschnittlich haben Menschen in Deutschland ca. 10.000 Gegenstände in ihrem Besitz. Wir haben niemals Zeit uns um diese Dinge zu kümmern, sie zu benutzen usw. 80% unserer Klamotten, oder Dinge, nutzen wir praktisch nie. Was für eine Verschwendung an Ressourcen, Geld und Zeit und welche Belastung für die Umwelt. Zeitgleich hat man viele Träume, die man aus zeitlichen oder finanziellen Gründen nicht verwirklichen kann. Wie viele Träume jedoch jeder leben könnte, wenn er sich lediglich auf die wichtigen Dinge im Leben fokussieren würde.

Studien aus Groß-Britannien ergaben, dass wir jährlich bis zu 3 Jahre dafür aufwenden, um Gegenstände wie Schlüssel oder Handy in unseren Chaos zu suchen, oder Klamotten in unserem chaotischen Kleiderschrank rauszusuchen. Wir sparen also bis zu 3 Jahre Lebenszeit, wenn unsere Gegenstände geordnet an unserem Platz liegen!

Bevor ich minimalistisch gelebt habe, hab ich mich innerlich immer angespannt und chaotisch gefühlt, ich habe immer nur das gemacht, was andere von mir erwartet haben, war immer gestresst und gereizt und meine wirklichen Lebensträume in weiter Ferne.

Begonnen habe ich mein minimalistisches Leben folgendermaßen:

-Mein E-Mail Account "ausgemistet" und Newsletter abbestellt, alle elektronischen Geräte (Bilder, Dokumente) sortiert und was ich nicht gebraucht habe verschenkt ( wer braucht schon neben Smartphone und Laptop, noch einen PC und ein Surface?), meine Dokumente sortiert und aus 4 Ordnern wurde einer, meine Sockenschublade sortiert und alle einzelnen oder kaputten Socken aussortiert, meine Schuhe und Klamotten aussortiert, meine Taschen und Jackentaschchen von Müll und Zetteln befreit, alle Cremes und Duschgels, die rumstanden nach und nach verbraucht, inzwischen bin ich im Bad (fast) plastikfrei, alle Lebensmittelkonserven, die ich sowieso nie esse verschenkt, Dekorartikel und Krimskrams in Schubladen ausgemistet und verschenkt, Bücher und Zeitschriften ausgemistet, alle nicht mehr funktionierenden Stifte, den Geldbeutel ausgemistet (alte Fahrkarten, Kassenbons), sowie meine Abstellkammer komplett ausgemistet und 2 Kisten mit Kram, den ich behalten will, sowie Camping Zeug aufgehoben.

Das sind Dinge, die jeder ganz unkompliziert machen kann und gleich mehr Ordnung hat!

Vermissen tue ich davon gar nichts. Es fühlt sich eher so als, als hätte ich Ballast abgeworfen.

Ich versuche dieses Jahr nur das zu kaufen, was ich wirklich brauche, um zu sehen wie viel ich innerhalb von einem Jahr sparen kann. Lebensmittel kaufe ich so gut es geht verpackungsfrei, Bio, saisonal und regional und ohne Tierprodukte (das tue ich ohnehin seit ein paar Jahren), und mache vieles selbst. Wenn ich mal neue Sachen kaufe (Klamotten, Möbel, dann achte ich auf gute Qualität wie Massivholz usw.).

Mir macht dieser Lebensstil Spaß. Ich fühle mich viel entspannter, ausgeglichen, zufrieden und glücklich.

Ich schränke mich dennoch nicht ein mit diesem Lebensstil. Wenn ich in den Urlaub fahren möchte, ein Glas Wein trinken oder mit Freunden auf ein Festival gehen möchte, dann tue ich das auch zukünftig. Und wenn ich irgendwann wieder mehr besitzen will, dann kann ich auch das tun. Man wird ja nicht zum Minimalismus gezwungen. Aber das kann ich mir inzwischen gar nicht mehr vorstellen, weil ich so viel zufriedener und achtsamer bin.

Zudem macht uns Konsum und Materialismus nicht glücklich wie fälschlicherweise angenommen, sondern unglücklich. Jeder Mensch hat die Fähigkeit glücklich zu sein, ohne etwas zu besitzen, denn Glück ist ein natürlicher Zustand des menschlichen Daseins. Glück ist eine Entscheidung und nicht abhängig von materiellen Besitzgütern.

Ja und Nein. Ich finde es schwierig, diese Frage zu beantworten.

Minimalistisch ist man ja, wenn man seinen Besitz auf das Nötigste reduziert hat und auch nur das notwendigste konsumiert. Aber was ist "das notwendigste"? Bin ich schon Minimalist, wenn ich in einer Ein-Zimmer-Wohnung lebe? Oder wenn ich mehrere Hektar Land habe, dafür aber mich selbst mit Ackerbau versorge? Oder gilt man nur dann als wahrer Minimalist, wenn man im Zelt lebt und nur einen Schlafsack, ein Hemd, eine Hose, ein Teller, ein Löffel und ein Rucksack wo alles hineinpasst besitzt? Da sind die Grenzen oft fließend.

Viele Menschen verstehen unter Minimalismus ja, dass man keine Probleme hat Dinge wegzuwerfen und eine leere Wohnung hat. Doch "für mich" ist es das nicht, es ist sogar das krasse Gegenteil von Minimalismus. Ich finde, dass es gar nicht mal so viel mit der Anzahl des Besitzes zu tun hat, sondern eher mit dem Konsum bzw. der Grundhaltung die man hat. Es ist schließlich nicht zu verwechseln mit einer radikalen Art des Aufräumens für Singles.

Ich lebe relativ minimalistisch, habe nur eine kleine Wohnung, sehr minimalistisch dekoriert, lege keinen Wert darauf reich zu werden und Grundbesitz zu erwerben. Ich habe kein Fernseher, besitze erst seit 2019 ein Smartphone und hatte zuvor nur ein internetfähiges Gerät besessen. Auch habe ich keine sündhaft teuren Hobbys. Kleidung benutze ich ewig bis sie auseinander fällt, überlege bei jedem Kauf immer gleich dreimal ob ich das denn WIRKLICH brauche. Ich mache auch keine teuren Pauschalurlaube. Einmal im Jahr sortiere ich meinen Besitz aus und gehe alles durch, was ich im vorangegangenen Jahr nicht benutzt habe.

Sockenmann123 
Fragesteller
 03.01.2022, 13:57

So ähnlich mache ich es in ansetzen auch. Allerdings besitze ich für ein minimalistisches leben immer noch zu viel, baue mein Leben aber derzeit in eine minimalistische Lebensweise um.

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gemueseeintopf3  03.01.2022, 14:24
@Sockenmann123

Das Gefühl dass ich immer noch "zu viel" habe, kenne ich. Ich denke, das wird man auch nie ganz los (wenn man z.B. nur noch drei Hemden hat, macht man sich immer noch Gedanken ob 2 Hemden nicht doch viel minimalistischer wären). Am Anfang habe ich das auch noch sehr eng gesehen und mir deshalb Stress gemacht, mittlerweile sehe ich es gelassener. Manchmal ist es sogar besser, Dinge zu besitzen die man nur ganz selten braucht und sie nicht nachkaufen muss. Ich sage mir immer, so lange mein kleines Kellerabteil noch übersichtlich bleibt und ich das meiste von meinem Besitz mind. 1x jährlich benutze, ist alles im grünen Bereich.

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5Leonarda  03.01.2022, 14:14

Klingt sehr sympathisch! 😻👍🌾

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Nein, definitiv nein

Ich würde z.B wenn ich Erwachsen bin und ein Kind habe immer versuchen dem Kind alllllllllles zu geben was es möchte (Liebe ausgenommen, ich beziehe mich auf Materiales) zwar ist Liebe und Aufmerksamkeit das beste Geschenk für ein Kind aber ich würde trotzdem versuchen dem Kind alles zu ermöglichen. Daher passt Minimalismus gar nicht in mein Leben.

Zwar auch noch wegen anderen Sachen aber so als Beispiel