Macht Minimalismus glücklich?

14 Antworten

Ich denke, dass eine Reduktion aufs Wesentliche einem oft Klarheit und damit Harmonie verschafft, während zuviele Details einem eher den Blick vernebeln. Insofern denke ich schon, dass Minimalismus glücklich macht.

Dachte ich mir unlängst z.B. beim Dekorieren einer Wand in meinem Wohnzimmer: Mit viel Deko, verschwimmt alles zu einer dunklen Fläche, die einen zu erschlagen scheint, und jeder einzelne Gegenstand wird unwichtig.

Entfernt man alle Deko und platziert nur den allerliebsten Gegenstand in der Mitte, strahlt dieser umso mehr, der Blick wird nicht unnötig abgelenkt und der Raum erscheint durch die freien Flächen größer, luftiger und ordentlicher.

Ähnlich ist es beim Sightseeing. Ein mehrstündiger Besuch an einem Wasserfall oder Tempel lässt einen in den Ort eintauchen und ihn wirklich mit allen Sinnen spüren. Hinterher ist man entspannt und beeindruckt. Gehetztes Abklappern einer Liste von Sehenswürdigkeiten stresst und nimmt den einzelnen Orten ihr besonderes Flair.

Ich sag mal so. Menschen die alles haben und sich alles leisten können und das auch machen, die verlieren die Freude auch an kleinen Dingen. Für so Leute ist es nichts besonderes mehr sich nen neuen Porsche zu kaufen. Jemand der 12x im Jahr in sein Ferienhaus in der Toskana fährt, der wird das nicht mehr genießen.
Ich habe schon das Gefühl, wenn man nicht alles hat im Leben (auch wenn man sich die leisten könnte), dass man die Dinge dann mehr zu schätzen weiß und nicht alles als selbstverständlich hinnimmt. Und somit dann mehr Freude an Kleinigkeiten hat.

Stell dir vor so ne reiche Person die alles hat im Leben, was soll man dem denn zum Geburtstag schenken. Der freut sich ja über nichts. Der will meist auch nichts. Denn was er will kann er sich selber kaufen. Jemand anderes, der sich nicht alles kaufen kann, freut sich auch über ne Schachtel Pralinen.

Ich würde eher sagen es macht freier. Der ganze materielle Kram und die Einbildung man würde ihn brauchen und er würde einem Freude geben ist in Wahrheit nur eine Belastung die vie Aufwand und Schaden verursacht. Sich freier zu machen ist allein noch nicht der Schlüssel für ein glückliches Leben, aber sicher ein wichtiger Schritt dorthin.

Ich interessiere mich sehr für Minimalismus, kann allerdings noch nicht behaupten, dass ich eine Minimalistin bin (dafür besitze ich noch zu viel). Aber ich weiß von dem, was ich bisher darüber gelesen, gehört und gesehen habe, dass es sehr erleichternd ist und Minimalisten wirklich durchaus glücklicher sind, als von Konsum behaftete Menschen.

Bei mir selber kann ich es daran sehen, dass mich dieses "leichter" leben glücklich macht, wenn ich beispielsweise meine Kleidung aussortiere, wieder anderen Menschen etwas davon geben kann und mich nur mit meinen Lieblingsstücken zufrieden gebe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zu viele unnötige Dinge erschweren das Leben, meine Erfahrung. Es hat mich zufriedener gemacht, mich von einem Teil meiner Sachen zu trennen. Es erleichtert wirklich sehr, wenn unnötige/selten benutzte Sachen nicht die Schränke verstopfen, zu viele Staubfänger in der Wohnung stehen und sieht zudem schöner aus. Ordnung zu halten fällt weitaus leichter. Auch finanziell hat das Vorteile. Ebenso die Umwelt wird geschont.

Ich würde mich allerdings nicht als Minimalistin bezeichnen. Die Einsicht, dass man nicht alles haben muss, weil es angesagt und von der Werbung propagiert wird, hat sich bei mir verfestigt. Und dadurch geht es mir besser.