Wer ist im Gedicht "Mondnacht" das lyrische Ich?

3 Antworten

Natürlich der Eichendorff selbst, er betrachtet die Natur und hat dabei eine beseeligende Impression. In die bindet er zwei zusätzliche Ebenen ein.

Einmal den natürlichen Ablauf eines Jahres. Frühling (Blütenschimmer), Sommer (wogende Ähren), Winter (die stillen Lande).

Dann den Ablauf eines Menschenlebens. Zeugung (der Kuss), Reife (die Ähren), Tod (die Heimkehr der Seele).

Das Ganze "tarnt" sich durch die bewusst gesetzten unreinen Reime als eine Art Volkslied, obwohl es ein komplexes und meisterhaft gestaltetes Kunstwerk ist, das seinesgleichen in der Lyrik sucht.

Ob ihn der lebenslang nicht verwundene Tod seines Töchterchens ein paar Jahre zuvor dazu bewegt hat, den Tod in dieses eigentlich positiv beginnende Gedicht einzubinden, kann man natürlich nicht sagen.

Wirklich zufriedenstellend finde ich die beiden Antworten nicht, eine bessere kann ich auf die schnelle jedoch auch nicht geben.

Ich halte wenig von Links, hier möchte ich jedoch einen einstellen, da er so viel und konkret zu Deiner Frage auch speziell zu Eichendorff aussagt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Lyrisches_Ich

Könntest du deine Frage etwas genauer stellen, dann wäre sie vielleicht etwas leichter zu beantworten. Aber in diesem Fall "Und meine Seele spannte, weit ihre Flügel aus…". Das Lyrische Ich ist hier die Person, deren Seele weit die Flügel ausspannte.

Falls es dir wirklich nur um die Mondnacht und nicht das lyrische Ich im allgemeinen geht kannst du den Rest ignorieren

(Aber Grundlegend ist das Lyrische ich nur selten eine wirkliche Person im eigentlichen Sinne. Man sagt eben "Lyrisches Ich" weil zwar von "Ich/mir/meine"usw. die Rede ist, aber keine wirkliche Person spricht. Wenn du ein Gedicht schreiben würdest, in dem das lyrische Ich von einer Felskuppe aus das Meer betrachtet und dabei sein Gefühl der Ohnmacht angesichts der Natur schildert, sollen Deutschschüler eben auch nicht schreiben "Lukasabi18 steht auf einer Felskuppe und usw." denn das wäre ja nicht der Fall und auch "Irgendjemand" oder "Max Mustermann" klänge in einer Gedichtinterpretation etwas unproffesionell:)