Wenn man einen Menschen 1 zu 1 Klonen könnte, wäre der eine Mensch dann im Stande beide Körper zu lenken, wegen der Seele?

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Wenn man einen Menschen 1 zu 1 Klonen könnte, wäre der eine Mensch dann im Stande beide Körper zu lenken, wegen der Seele?

Nein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies dann nicht ein Mensch wäre, sondern zwei einander sehr ähnliche Menschen, die man äußerlich kaum oder gar nicht unterscheiden könnte, je nachdem, wie perfekt der Klon wäre.

Die Frage ist natürlich, was in diesem Zusammenhang "perfekt" heißt: In Bezug auf die Ähnlichkeit oder in Bezug auf die Lebensfähigkeit und -dauer eines Organismus. Das berühmte Klonschaf Dolly hat ja nicht lang gelebt und war mithin offensichtlich nicht perfekt im biologischen Sinne.

Klon und Zwilling

Ein Beispiel für einen in diesem Sinne biologisch perfekten, also insbesondere ebenso vitaler Klon ist ein eineiiger Zwilling. Mein Eineiiger Zwilling wäre mir ähnlich, aber dennoch ein anderer Mensch.

Es kann sich sogar im Laufe des Lebens eine deutliche Unterschiedlichkeit herausbilden; ich kenne (ältere) einiige Zwillinge, die ich auf einen Blick auseinander halten kann, schon aufgrund ihrer Körperhaltung.

Bei einem Klon im Sinne eines später gezeugten genetisch identischen Menschen wären die Unterschiede noch größer, denn der Klon hätte mit seinem Vorbild nicht einmal den Mutterleib und die Kinderstube geteilt.

Seele

Dass es die Seele gibt, daran habe ich überhaupt keinen Zweifel, weil das schlicht absurd wäre, insbesonere in Bezug auf mich selbst.

Descartes sah es genauso: Cogito ergo sum, ich denke, also bin ich. Der Satz wurde von Menschen kritisiert, die meinten, er stelle den Verstand zu sehr in den Vordergrund, und man solle auch "ich fühle, also bin ich".

Die Kritik beruht auf einem Missverständnis. Es geht gar nicht darum, den Verstand im Gegensatz zum Gefühl in den Vordergrund zu stellen, sondern darum, dass mein Denken - und Fühlen - mir jeden Grund nimmt, an meiner Existenz zu zweifeln. Wäre ich nicht, könnte ich mir die Frage, ob ich bin, überhaupt nicht stellen.

Das aber, was in jedem Fall und jenseits jeden Zweifels existiert, bin ich als Seele. Darunter verstehe ich mich als denkendes, fühlendes und wahrnehmendes Wesen und unterscheide es von mir als wahrgenommenen Wesen, zu dem selbst ich nur mittelbar, über die Erfahrung, Zugang habe.

Ich kann nicht mit letzter Sicherheit wissen, ob ich überhaupt ein Mensch bin, der auf einem Planeten namens Erde lebt, oder ob mir das nicht in einer Art Matrix (im Sinne des Films) nur vorgegaukelt wird. Ebensowenig kann ich mit letzter Sicherheit wissen, ob meine Mitwesen (keineswegs nur Menschen), (a) als wahrgenommene real sind und (b) ebenfalls Seelen sind (nicht "haben"!). Ich nehme es aber an.

Meine Unterscheidung der Seele, des Wahrnehmenden, vom Leib, dem Wahrnehmbaren, ist nicht als Trennung zu verstehen. Ich nehme keinen Bezug darauf, ob ich, die Seele, von meinem Leib unabhängig ist - was ich nicht annehme. An "Menschen ohne Seele" oder auch nur die "Unbeseeltheit" von Tieren mit Gehirn glaube ich umgekehrt auch nicht. 

Viele Menschen verwechseln den Begriff der Seele, von der sie wissen, dass sie existiert, weil sie selbst eine sind und sich anderenfalls die Frage nicht stellen könnten, mit dem Konzept der unsterblichen Seele, die vom Leib unabhängig existiert.

Btw. Ich bin Atheist und glaube nicht an Gott, sonst wäre diese Frage damit auch gegessen.

Wäre es nicht. Das Konzept der Seele ist unabhängig von der Existenz oder Nichtexistenz Gottes. Man kann auch, ohne an Gott zu glauben, annehmen, dass die Seele vom Leib unabhängig fortexistiere und neue Körper besiedle - viele Buddhisten glauben dies, auch wenn sie an keinen Gott glauben.

Wenn man an Gott glaubt, braucht man umgekehrt deshalb keinesfalls an eine "unsterbliche Seele" zu glauben. Das Konzept ist sogar unbiblisch und wurde später der griechischen Philosophie übernommen.

Das evangelische Glaubensbekenntnis endet mit "…die Auferstehung der Toten und ein ewiges Leben. Amen." Ich bevorzuge die Formel, die ich noch von meiner Jugendzeit kenne: "…die Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen."

Atome und ihre Nicht-Individualität

Was Atome betrifft, übrigens auch noch Moleküle, erst recht jedoch subatomare Elementarteilchen, so sind gleichartige Teilchen auch "selb", d.h., man kann sie tatsächlich gegeneinander austauschen, ohne dass sich etwas ändert; man nennt sie auch quantenidentisch.

Ein Elektron, Proton oder Neutron ist eine Struktur, kein "Ding", das man mit einem Label versehen könnte. Atome kann man markieren, aber dann sind sie auch nicht mehr gleich mit den nicht markierten, sie haben z.B. ein Neutron mehr.

Nicht zuletzt wegen ihrer Quantenidentität haben gleiche Teilchen auch so exakt dieselben Eigenschaften.

Die Frage ist, woher man dies weiß: Es ist das statistische Verhalten von Vielteilchensystemen.

Wenn Du normale Münzen wirfst, ist die Kombination "Kopf-Zahl" doppelt so wahrscheinlich wie z.B. "Kopf-Kopf", weil die Münzen vielleicht äußerlich gleich, aber nicht identisch sind und es zwei Möglichkeiten gibt, "Kopf-Zahl" zu realisieren.

Wären sie quantenidentisch, so wäre die Wahrscheinlichkeit dieselbe, denn die Münzen wären wirklich identisch und nicht nur äußerlich ununterscheidbar.

Eineiige Zwillinge sind bereits absolut identische Klone und sie werden nicht von einem "übergeordneten" Bewusstsein gesteuert.

Es gibt nicht den geringsten Beweis, ja noch nicht einmal Indizien die für die Existenz einer Seele sprechen würden.

somit könnte man in der Theorie auch einen Menschen 1 zu 1 Klonen, auch die Gedanken.

Nein, dass könnte man nicht.

Die Gedanken entstehen im Gehirn. Ab dem Moment, wo der Klon anfängt zu denken, ist er eine eigenständige Person.

Es gibt keinen vernünftigen Grund für die Annahme, das es sowas wie "Seele" tatsächlich gibt. Dies ist ebenso unwahrscheinlich wie die Existenz von Göttern.

Deiner "Fernsteuerung" fehlt es also an den substanziellen Voraussetzungen.

Nein er kann nicht zwei Körper gleichzeitig kontrollieren.

Eineiige Zwillinge, die von fremden äußerlich nicht zu unterscheiden sind, haben oft völlig verschiedene Charaktere, d.h. Körper gleich Seelen verschieden.