Wenn Gott doch allwissend is, warum stellt er uns dann auf die Probe?

Leya12  17.01.2024, 15:19

Warum fragst du das überhaupt noch? Alle die an Gott glauben werden ALLES, auch wenn sie merken das es keinen sinn ergibt, abstreiten

(Soll nd ein angriff oder so sein!!!)

Kevin0987654321 
Fragesteller
 17.01.2024, 15:26

Genau deswegen. Aus purer Neugier welche Erklärungen sich Menschen die daran glauben überlegt haben und ob ich diese in irgendeiner art und weise nachvollziehen kann.

14 Antworten

Gott ist allwissend und allmächtig, das ist wahr. Er kennt jede Möglichkeit, jeden Pfad, den wir in unserem Leben wählen könnten. Aber das Wissen um etwas ist nicht dasselbe wie das Verursachen oder Erzwingen dieser Handlung. Gott hat uns mit einem freien Willen ausgestattet, und dieser freie Wille ist zentral für unser menschliches Erleben und unsere Beziehung zu Gott.

Das Leben wird aus dieser Perspektive als eine Reise gesehen, auf der wir wachsen, lernen und uns entwickeln sollen. Die "Prüfungen", von denen du sprichst, sind nicht dazu da, Gott über unser Schicksal zu informieren – er weiß bereits alles. Sie sind vielmehr Gelegenheiten für uns, unseren Glauben, unseren Charakter und unsere Liebe zu Gott zu demonstrieren und zu stärken.

In Bezug auf Sünde und Bestrafung ist es wichtig zu verstehen, dass Gott nicht nur ein Gott der Gerechtigkeit, sondern auch der Barmherzigkeit und Liebe ist. Sünden sind Handlungen, die uns von Gott trennen, und die Bestrafung für Sünden ist nicht so sehr eine Rache Gottes, sondern vielmehr eine natürliche Folge unserer eigenen Entscheidungen, die uns von der Liebe und Gnade Gottes entfernen.

Es ist auch wichtig zu betonen, dass Gott uns immer die Möglichkeit zur Umkehr und Vergebung bietet. Das ganze Konzept von Jesus Christus, der für unsere Sünden stirbt, dreht sich darum, uns einen Weg zurück zu Gott zu bieten, trotz unserer Unzulänglichkeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe für gewisse Zeit in einem Kloster gelebt
VanLorry  17.01.2024, 15:17
Aber das Wissen um etwas ist nicht dasselbe wie das Verursachen oder Erzwingen dieser Handlung.

Doch, imo. Er hat alles erschaffen - mit dem Wissen, wie alles sich entwickeln wird. Er hätte seine Schöpfung aber auch anders gestalten können - hat er aber nicht. D.h. aufgrund seiner Entscheidung bei der Schöpfung ist er verantwortlich für das Ergebnis ...

2
Luca246810  17.01.2024, 15:43
@VanLorry

Gott schuf die Welt und ihre Bewohner, ja, aber er tat dies mit der Absicht, dass seine Geschöpfe, insbesondere die Menschen, über einen freien Willen verfügen. Dieser freie Wille ist entscheidend für unsere individuelle Moral und Spiritualität. Gott hätte eine Welt schaffen können, in der alles determiniert ist und keine Freiheit existiert, doch das hätte die menschliche Erfahrung fundamental verändert. In einer solchen Welt gäbe es keine Moral, keine Liebe, kein Leid, keine Freude – all diese Dinge erfordern die Fähigkeit zur freien Wahl.

Gott ist nicht verantwortlich für die einzelnen Entscheidungen, die Menschen treffen, auch wenn er um die Konsequenzen jeder möglichen Entscheidung weiß. Die Verantwortung liegt bei den Individuen, die diese Entscheidungen treffen. Gott bietet Führung und Lehren an – durch die Bibel, die Kirche, die Tradition – aber wie wir darauf reagieren, bleibt uns überlassen.

0
VanLorry  17.01.2024, 16:20
@Luca246810
eine Welt schaffen können, in der alles determiniert ist

Aufgrund seiner Allwissenheit IST sie das aber. Er weiß, was passieren wird - und das bedeutet, dass es nur genau so passieren wird und nicht anders.

Wäre die Welt wirklich nicht deterministisch - sprich: selbst Gott kann nicht erkennen, wie bestimmte Dinge sich entwickeln werden - dann widerspricht das aber dem Allwissenheitsanspruch.

Iwie passt da was nicht ganz zusammen ...

0
Luca246810  17.01.2024, 18:14
@VanLorry

Doch, du willst es anscheinend nur nicht verstehen. Einzelne Sätze aus solch langen Kommentaren herauszuziehen und dagegen zu „argumentieren“ ist ebenfalls sinnfrei.

Die Argumentation, dass Gottes Allwissenheit zwangsläufig zu einem Determinismus führt, in dem keine echte Freiheit existiert, verwechselt Allwissenheit mit Vorherbestimmung. Dies ist ein grundlegender Fehler im Verständnis der Attribute Gottes und der Natur der menschlichen Freiheit.

Zunächst ist es wichtig, klarzustellen: Allwissenheit bedeutet, dass Gott alle Möglichkeiten, alle Ereignisse und alle Entscheidungen kennt, die getroffen werden können. Dies schließt jedoch nicht die Vorherbestimmung dieser Ereignisse durch Gott ein. Die Tatsache, dass Gott weiß, welche Entscheidungen wir treffen werden, bedeutet nicht, dass er diese Entscheidungen für uns trifft. In dieser Logik bleibt der freie Wille des Menschen intakt.

Dein Argument scheint von der Annahme auszugehen, dass, wenn ein Ergebnis bekannt ist, keine freie Wahl getroffen werden kann. Diese Annahme ist jedoch fehlerhaft. Nehmen wir als Beispiel einen Lehrer, der einen Schüler gut kennt und voraussieht, dass dieser bei einem Test gut abschneiden wird. Die Voraussicht des Lehrers determiniert nicht das Ergebnis des Tests; der Schüler muss immer noch lernen und die Antworten selbst geben. Ähnlich verhält es sich mit Gottes Allwissenheit.

Des Weiteren suggeriert deine Argumentation, dass die Allwissenheit Gottes und der freie Wille des Menschen nicht koexistieren können. Dies ist eine falsche Dichotomie. In der katholischen Theologie wird betont, dass Gottes Allwissenheit und der freie Wille des Menschen in einem harmonischen Verhältnis stehen. Gott ist allwissend, aber sein Wissen schränkt unsere Freiheit nicht ein; es koexistiert mit ihr.

Die Vorstellung, dass Gottes Allwissenheit zu einem deterministischen Universum führt, ist eine Fehlinterpretation. Gottes Wissen um die Zukunft beeinträchtigt nicht die Fähigkeit des Menschen, freie Entscheidungen zu treffen. Der freie Wille bleibt ein fundamentaler Aspekt der menschlichen Existenz und der moralischen Verantwortung, und er ist vollständig kompatibel mit einem allwissenden Gott.

0
VanLorry  17.01.2024, 21:40
@Luca246810
Einzelne Sätze aus solch langen Kommentaren herauszuziehen und dagegen zu „argumentieren“ ist ebenfalls sinnfrei.

Hm? Ich setze damit nur den Kontext, auf die ich mich beziehe. Das heißt ja nicht, dass ich den Rest ignoriere, sondern ich konzentriere mich einfach auf den Kernpunkt einer Aussage.

Allwissenheit bedeutet, dass Gott alle Möglichkeiten, alle Ereignisse und alle Entscheidungen kennt, die getroffen werden können.

Nicht nur alle möglichen, sondern auch die tatsächlich eintretenden. Wenn Gott allwissend ist, weiß er nicht nur, dass du dich eines Tages zwischen z.B. zwei Optionen entscheiden wirst und welche Konsequenzen bei jeder Option zu erwarten ist, sondern er weiß ja auch exakt, für welche Option du dich konkret entscheiden wirst. Allwissend eben.

Die Tatsache, dass Gott weiß, welche Entscheidungen wir treffen werden, bedeutet nicht, dass er diese Entscheidungen für uns trifft.

Vielleicht nicht "absichtlich", im Sinne, dass er sich vorab für jede deiner Entscheidungen sich überlegt hat, wie er dich "steuern" will. Aber Gott hat die Welt erschaffen und setzt somit alle Möglichkeiten, alle Ereignisse und alle Entscheidungen in Gang. Und das mit dem Wissen, wie jedes einzelne davon ausgehen wird. Somit ist alles, was in seiner Schöpfung passiert, in seiner Verantwortung.

Die Voraussicht des Lehrers determiniert nicht das Ergebnis des Tests; der Schüler muss immer noch lernen und die Antworten selbst geben. Ähnlich verhält es sich mit Gottes Allwissenheit.

Der Lehrer ist nicht allwissend, sondern hat nur eine gewisse Erfahrung und kann im Rahmen von Wahrscheinlichkeiten das Ergebnis vorhersagen. Er kann aber auch daneben liegen, weil ihm unbekannte Faktoren vielleicht diesmal einen statistischen Ausreißer produzieren. Der Schüler könnte ganz einfach mal einen schlechten Tag haben und sich anders/schlechter als üblich beim Test schlagen. Es gibt hier einen deutlichen Unsicherheitsfaktor, da dem Lehrer nicht alle Parameter bekannt sind.

Gott aber sagt nicht vorher, er _weiß_, was passieren wird. Gott kennt exakt alle Parameter, es gibt keine Unsicherheitsfaktoren. Das Ergebnis ist für Gott doch bereits vor dem tatsächlichen Ereignis eine Tatsache. Es _wird_ so kommen, er _weiß_ es doch. Das Ergebnis ist somit vorbestimmt.

Gottes Wissen um die Zukunft beeinträchtigt nicht die Fähigkeit des Menschen, freie Entscheidungen zu treffen.

Wenn du dich z.B. zwischen zwei Optionen entscheiden musst und Gott _weiß_, für welche du dich entscheiden _wirst_, wo hast du da die Freiheit, dich anders zu entscheiden? Könntest du es, wäre Gottes Wissen ja falsch - was aber mit seiner Allwissenheit doch unmöglich ist.

2

Gott sagt sinngemäß im Koran: Meinen die Menschen, sie brauchen nur zu sagen: wir glauben, und sie würden nicht auf die Probe gestellt?

Gott ist allwissend. Und er stellt uns auf die Probe, wie du es schon sagt. Wir werden geprüft, nicht er. Er kennt natürlich das Ergebnis schon. Du aber nicht.

Wenn der Lehrer in der Schule einen Test schreiben lässt, kennt er auch schon die Ergebnisse. Die Schüler sollen aber ihr Wissen wiedergeben. Der Lehrer bewertet auch die Ergebnisse der Schüler, die er vorher schon kannte.

Die Prüfung ist ein Beweis für dich. Gott könnte die Menschen auch ohne Prüfung in Hölle oder Paradies gehen lassen. Dann würden aber die Menschen sich beschweren, die in die Hölle müssten. Sie würden argumentieren, dass das nicht stimmt, sowas würden sie nie tun usw.. Das Leben ist aber der Beweis. Dann weiß man, was man getan hat, und jeder, der in die Hölle muss, weiß, dass er sie verdient hat. Niemand wird sich dagegen auflehnen. Die Menschen haben mit den Prüfungen keine Ausrede mehr.

Und nein, es ist nicht sinnlos. Es gibt Schüler, die falsche Ergebnisse schreiben. Und sie werden dann schlecht bewertet.

Und nein, Gott ist nicht sadistisch. Du hast ja der Prüfung selbst zugestimmt. Das kommt ja noch dazu.

Jede Seele wurde nach ihrer Erschaffung befragt, ob sie als Mensch auf der Erde geboren und geprüft werden möchte mit der Chance auf das Paradies. Wir alle haben in unserem Hoch- und Übermut zugestimmt. Die Erinnerung daran wurde uns zwecks Prüfung genommen. Nach der Prüfung werden wir uns wieder daran erinnern können. Die Prüfung endet mit Eintritt des Todes.

Hier auch wieder ähnlich wie in der Schule. Während der Prüfung darf man seine Aufzeichnungen der letzten Jahre nicht benutzen. Ist die Prüfung aber vorbei, kann man zu Hause alles nachschlagen und schauen, was man gewusst hat und was nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
Sturmtaucher2  18.01.2024, 11:55
Die Menschen haben mit den Prüfungen keine Ausrede mehr.

Und was passiert laut Islam mit Kindern, die sterben?

Richtig:

Sie kommen ohne Prüfung ins Paradies.

Sie werden einfach durchgewunken, sie brauchen die "Prüfung" nicht ablegen.

Du hast ja der Prüfung selbst zugestimmt. Das kommt ja noch dazu.

Das würde ich niemals tun.

Das ist der Beweis:

Allah lügt.

Die Erinnerung daran wurde uns zwecks Prüfung genommen.

Ah ja, und das weisst du dann woher? ;)

Jetzt sag nicht "von Gott" sonst hätte er uns die Erinnerung daran genommen, um uns dann später davon zu erzählen lol

0
warum stellt er uns dann auf die Probe?

Tut er das? Wann? Wo?

Wenn Gott wirklich allwissend ist weiß er alles was passiert ist und passieren wird, schließlich hat er es ja geschaffen und ist allwissend. 

Ja.

Wenn ich also weiß dass "Meine Schöpfung Sünden begehen wird" und auch genau welche und wann, wärs schon sadistisch wenn ich sie dafür bestrafen würde. 

Wann bestraft denn Gott seine Schöpfung?

Kennst Du den Sündenfall? Kennst Du den freien Willen?

Kevin0987654321 
Fragesteller
 17.01.2024, 15:29

Das Leben am ende zu bewerten in ewiger Qual, also Hölle, oder ewiger Entlohnung, der Himmel, würd ich schon als weg einer Prüfung bezeichnen mit Bestrafung falls diese nicht "Gut" verlief

0
AlexausBue  17.01.2024, 15:38
@Kevin0987654321

Jeder Mensch hat die Wahl. Selbst wenn Gott weiß, wie Du Dich entscheidest, hast Du eine Wahl.

Für uns Menschen entsteht vielleicht ein Paradoxon, für Gott nicht. Gott ist nicht menschlich und muss sich nicht an unsere Naturgesetze halten.

0
Kevin0987654321 
Fragesteller
 17.01.2024, 15:51
@AlexausBue

Ok.

Ich stell dich also vor die Wahl. Tür A oder B. Ich weiß aber schon das du Tür A nehmen wirst. Da ich weiß das du im nächsten Raum Tür 3 nehmen wirst. Also ist hinter B gar kein Raum sondern ne Wand, da ich ja weiß das du dich eh nicht für B entscheiden wirst. Hattest du dann wirklich ne wahl ? Du denkst das du eine hattest obwohl dein Weg schon genau vordefiniert ist. Ich weiß nämlich jetzt schon wann du wo aufhören wirst.

1
AlexausBue  17.01.2024, 15:57
@Kevin0987654321
Also ist hinter B gar kein Raum sondern ne Wand,

Das ergibt keinen Sinn. Die Wand braucht es gar nicht. Sie würde die Wahl beeinflussen, bzw. eine Option eliminieren.

Mach es doch nicht zu kompliziert!

Beispiel 1:

3 Türen: A, B und C. Durch ein Wurmloch blickst Du in die Zukunft und siehst, dass ich mich für B entscheide. Frage: Hast Du mich dazu gebracht, B zu wählen, oder war es meine Entscheidung?

Beispiel 2:

In einem Restaurant bestelle ich immer das gleiche Essen. Du weißt das. Wir gehen essen. Entscheide ich mich dann für das Essen, oder hat es irgendjemand anders bestellt?

Du denkst das du eine hattest obwohl dein Weg schon genau vordefiniert ist. 

Mein Weg ist nicht vordefiniert!

Die zugemauerte Tür ergibt keinen Sinn, da sie diese Wahl eliminieren würde.

Das tut Gott nicht! Gott eliminiert keine Optionen.

Du kannst am Sonntag in die Kirche in den Gottesdienst gehen, oder es lassen. Gott versperrt die weder die eine Option, noch die andere! Dir wird nichts zugemauert. Auch wenn Gott weiß, wie Du Dich entscheiden wirst, ist es dennoch Deine Entscheidung.

0
VanLorry  17.01.2024, 16:27
@AlexausBue
Die zugemauerte Tür ergibt keinen Sinn, da sie diese Wahl eliminieren würde.

Anders wird ein Schuh daraus: Gott schaut in die Zukunft und weiß, dass du dich für Tür A entscheiden wirst. Bei der Erschaffung der Welt berücksichtigt er das bereits und lässt nur hinter Tür A eine Fortführung der Realität zu und hinter Tür B ist nur eine Wand. Wozu Energie und Zeit verschwenden für eine Option, die du nie wählen wirst?

0
AlexausBue  17.01.2024, 16:36
@VanLorry
Gott schaut in die Zukunft und weiß, dass du dich für Tür A entscheiden wirst. 

Indem er nur SCHAUT, mauert er keine Tür zu!

Bei der Erschaffung der Welt berücksichtigt er das bereits und lässt nur hinter Tür A eine Fortführung der Realität zu 

Wieso denkst Du das? Man hat immer die Wahl.

hinter Tür B ist nur eine Wand.

Nein. Warum? Tür B ist eine Option.

Wozu Energie und Zeit verschwenden für eine Option, die du nie wählen wirst?

Gott ist nicht menschlich, Gott unterliegt keinen Gesetzen wie Zeit oder Energie. Für ein ewiges Leben sind auch 1 Millionen Jahre nur ein Wimpernschlag.

Du machst den gleichen Fehler, den viele Atheisten machen:

Man stellt sich irgendetwas aus Sicht eines Nichtgläubigen vor und legt auf Grund dieser eigenen logisch erscheinenden Gedanken Parameter für Gottes handeln fest.

Du bestimmst nicht, wie Gott denkt und handelt, Du weißt es noch nicht mal genau! All Deine Ansätze oder Bedingungen gelten nicht für Gott.

Wenn Gott das ist, woran viele glauben, dann sind wir Menschen unfähig Gottes Handeln zu verstehen.

0
VanLorry  17.01.2024, 17:05
@AlexausBue
Wieso denkst Du das?
Nein. Warum?

Ob Gott das tut oder nicht, ist egal. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass er es _könnte_.

Aus deiner Sicht hast du einen freien Willen und kannst dich entscheiden. Aus Gottes - allwissender - Sicht, ist alles deterministisch. Er _weiß_, dass du Tür A wählen wirst. Er _weiß_, dass du nicht Tür B nehmen wirst. Er kennt _alle_ Faktoren, die dich dazu bringen werden, am Ende Tür A zu wählen.

DU kennst diese Faktoren nicht alle vorab. Für dich ergeben sich immer neue Weichen, sobald diese in deinen Wahrnehmungsbereich gelangen.

Oder auch Faktoren, die du gar nicht kennst, die komplett außerhalb deines Einflussbereichs liegen - von denen du nichteinmal ahnst, dass es sie gibt. Auf dich wirken sie wie Zufall und haben doch Auswirkungen auf deine "Wahl". Gott aber kennt auch diese und somit auch deine Gedankengänge und Entscheidungsfindungswege.

Wenn Gott also WEISS, dass du Tür A wählen wirst, wie kann es dir dann möglich sein, doch Tür B zu wählen?

logisch erscheinenden Gedanken

Da hast du allerdings recht. Für mich ist Logik essenziell. Logik ist so grundlegend, dass imo nicht einmal ein Gott die Macht hat, sich außerhalb der Logik zu stellen. Nach allem, was wir wissen, funktioniert die Welt nach logischen Prinzipien.

Ich will gar nicht sagen, dass meine Überlegungen immer strikt logisch und fehlerfrei sind. Aber wenn man mal über die Konsequenzen nachdenkt, wenn Logik nach Belieben ausgelegt und angewendet werden kann, dann wird aus dem Gemälde, das wir "Welt" nennen, ein schmutziggrauer Mischmasch, ein nichtssagender, konturloser Fleck.

Du hast einen Keks und ich habe einen Keks. Wir zählen: "ein Keks ... und noch ein Keks ... macht zwei Kekse". Logisch, oder? Kann Gott - außerhalb der Logik stehend - nun zählen "ein Keks und noch ein Keks macht zwanzig Kekse"? Ohne die fehlenden 18 dazu zu zaubern?

Wenn ich dir deinen Keks wegnehme, dann hast du keinen Keks und ich zwei. Kann Gott jetzt einfach "festlegen", dass du deinen Keks noch hast, ohne mir einen wegzunehmen? Wenn ja, wieviele Kekse haben wir dann am Ende zusammen?

Ohne Logik macht das ganze Universum, Gottes ganze Schöpfung meinetwegen auch, überhaupt keinen Sinn...

0
  • Die einfachste Erklärung, um das aufzulösen: Gott existiert nicht
  • Auch eine Erklärung: Da niemand direkt mit Gott kommuniziert hat, hat hier einfach einer gelogen oder etwas erfunden. Man müsste dann Gott fragen, was denn jetzt stimmt.
  • Wenn ein Gott tatsächlich alles geschaffen hat, dann auch die Quantenmechanik. Da aber die Unschärferelation und Quantenübergänge zeigen, dass das Universum nicht deterministisch ist, wüsste selbst Gott nicht, wie es in seiner Schöpfung weitergeht.
  • Gott ist einfach ein Sadist, der gerne Menschen mit Prüfungen und Schicksalsschlägen quält.
  • Das Nachdenken über dieses Thema ist nicht zielführend, da es keine einheitliche Definition gibt, was "Gott" überhaupt sein soll und weil es keinen einzigen Beweis dafür oder dagegen gibt. Spekulieren darüber ist also inhaltslos und Zeitverschwendung.

Liegt vlt daran das es so was wie ein "Gott" nicht gibt🤷🏻‍♀️