Welches Seil zum Klettern? Seil hat 400kg Belastbarkeit, ist trotzdem nicht geeignet?

3 Antworten

Achtung! Der Sturzfaktor hat nichts mit deinem Gewicht zu tun sondern quantifiziert lediglich das Verhältnis von Sturzhöhe und Länge des ausgegebenen Seils.

Beim Wikipediaartikel für Kletterseile sind eigentlich alle wichtigen Parameter aufgezählt. Lies dir das durch und melde dich nochmal, falls du dann dazu noch Fragen hast.

Wichtige Stichpunkte sind: Dynamik - das Seil muss eine bestimmte Dehnung haben. Kantenfestigkeit - das Seil darf auf eine Kante mit 2,5mm? Radius, nicht brechen, Knoten reduzieren aus diesem Grund die Festigkeit eines Seiles auf etwa die Hälfte! deshalb auch die anscheinend hohen Festigkeitsreserven. Abriebfestigkeit - der Mantel sollte aus stabilerem Polyester sein. Und die UV-Festigkeit bzw. die Einhaltung all der Werte über 5-10 Jahre.

Die Preise je laufenden Meter "echtes" Kletterseil kommen dabei auf bis 2€ runter. In Anbetracht der stattfindenden Qualitätskontrolle und Garantie, ein recht preiswertes Angebot. Es sind auch seit >30 Jahren keine Seilrisse bei Kletterseilen mehr geschehen, die nicht auf extreme Belastung (z.B. scharfe Kante) oder Abnutzung zurück zu führen waren.

Es reicht völlig aus, beim Klettern abstürzen zu können. Sich dann noch Sorgen darum machen zu müssen, ob das gewählte Seil hält, ist echt unnötig, es gibt genug gute Kletterseile.

Anhang: Etwas anders war das noch in der DDR. Da gab es immerhin ab den 70-zigern ungefähr, auch eine eigene Kernmantelseilproduktion. Zusätzlich wurden geflochtene, mantellose Kunststoffseile (für Seefahrt gedacht?) in der Praxis verwendet. Oft als Schlingen, manchmal auch als Abseilseil. Die gab es bis runter als ~5mm als Prusikschlinge, und bis 12mm (gefühlte 14mm) als 80m Spezialausführung für die Bergwacht Sachsen. Die Haltbarkeit dieses Flechtwerkes war aber sehr schwer abschätzbar, kein UV-Schutz und Abriebschutz durch den fehlenden Mantel. Aber es liessen sich sehr gut Schlingen auf runden Köpfen legen, weil das fasrige Material fast am Felsen klebt.

Bei den DDR-Kernmantelseilen soll es Einzelfälle gegeben haben, das Seile in Umlauf kamen, die im Kern Unterbrechungen hatten... Außerdem waren diese Seile sehr steif und damit krangelfreudig. Und es gab sie, mangels höheren Produktionszahlen, auch nicht einfach so zu kaufen, sondern die wurden über Klettervereine "verteilt".

Ich würde ein kletterseil immer in einem Geschäft kaufen.

Es kommt drauf an was du machen möchtest, damit entscheidest du dann erstmal welche lange du nimmst.

Danach musst du dich entscheiden wie die dehnbarkeit ist und welchen Durchmesser du nimmst.

Richtige kletterseil habe über 1 Tonne zuglast. Du musst halt damit rechnen wenn du fällst und das Seil im Karabiner hängt singt die Tragkraft durch die Biegung. Dann kommt dein Gewicht plus fallbeschleunigung. So kommst du schnell über 500kg. Zudem soll es lange halten das, also mit der Zeit nutzt es sich langsam ab und verliert die Zugkraft. Deswegen haben die richtigen kletterseil alle so eine hohe Zugkraft

Woher ich das weiß:Hobby