Welches Flugzeug ist der beste Kampfjet der Welt?

4 Antworten

Moin,

im Prinzip kannst du es so sagen:

Wenn ein einzelner Eurofighter Typhoon auf einen F-22 Raptor trifft, dann liegt die Chance bei 40/60, dass der Eurofighter den Luftkampf gewinnt. In einem Dogfight mit mehreren gegeneinander würde der Eurofighter gnadenlos untergehen.

Wenn du Englisch + Fachbegriffe der Kampffliegerei gut verstehst, könnte dieser Artikel etwas für dich sein:

https://aviatia.net/eurofighter-vs-f-22/

https://interestingengineering.com/7-of-the-deadliest-fighter-jets-still-in-active-service

MFG Colin

RedPanther  13.01.2021, 14:57
In einem Dogfight mit mehreren gegeneinander würde der Eurofighter gnadenlos untergehen.

What?

Soweit ich weiß, fordern die Amerikaner bei Luftkampfübungen der F-22 gegen den Eurofighter immer ein Handicap für letzteren, weil der im Dogfight so überlegen ist.

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xColinHBEx  13.01.2021, 15:00
@RedPanther

Hm beziehe mich hierbei auf den 1. Artikel von aviatia:

If a whole flight of Raptors meets a flight of Typhoons, the Raptors will eat their advisories for breakfast.

FG

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RedPanther  13.01.2021, 15:42
@xColinHBEx

Man findet für beides Aussichten: https://augengeradeaus.net/2012/07/eurofighter-vs-america-raptor-salad-for-lunch/

https://www.wired.com/2012/07/f-22-germans/

Es sind halt zwei Flugzeuge, die zu unterschiedlichen Zwecken konzipiert wurden. Die F-22 ist ein BVR-Flugzeug, der Eurofighter ein Dogfighter. Im BVR- Gefecht wird jener gewinnen, das den anderen zuerst aufklärt, ohne selbst aufgeklärt zu werden. Das ist die F-22. Und im Dogfight wird das Flugzeug gewinnen, dessen Dogfight-Fähigkeiten nicht für Stealth-Gedanken geopfert wurden.

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xColinHBEx  13.01.2021, 15:47
@RedPanther

Joa, Problem ist wahrscheinlich auch, dass jede Seite halt wirklich was anderes sagt wie hier etwa:

Bei: https://aviatia.net/eurofighter-vs-f-22/ runter scrollst und die Dogfight und BVR miteinander vergleichst. Da würden sie den F22 auch als den besseren Dogfighter einschätzen.

Aber wie gesagt es gibt tonnenweise Beiträge zu den Beiden und welche nun wirklich wahrheitsgetreu sind weiss niemand wirklich.

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hipparchos  11.06.2021, 22:31

Der murikanische Artikel ist zwar relativ sachlich, irrt aber meiner Auffassung nach bezüglich der Bewertung beider Maschinen im Dogfight. Er ignoriert die bessere Bewaffnung des Eurofighters (IRIS-T gegenüber der AIM-9) und die Tatsache, daß der Eurofighter nicht nur um hohen Unterschall, sondern auch im Überschallbereich wendiger ist als die F-22, die aufgrund ihrer Schwenkdüsen beim scharfen Kurvenflug sogar rasch an Energie verliert. Ich halte den Eurofighter für den besseren Dogfighter, außer vielleicht bei niedrigen Geschwindigkeiten. Der Geschwindigkeits/Wendigkeits-Verlauf der F-22 ähnelt etwas dem der Su-35: Also sehr wendig bei niedriger Geschwindigkeit, aber relativ deutlich weniger wendig ab dem transsonischen Bereich. Die drei Eurodeltas hingegen, vor allem eben der Eurofighter, sind auch im Überschallbereich noch relativ wendig.

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Der F-22 ist schon herausragend

Es kommt immer drauf an, wofür du das beste Kampfflugzeug suchst. Die Konstrukteure anderer Flugzeuge sind auch nicht blöde, sie legen nur ihr Augenmerk auf andere Kriterien.

Ich weise an dieser Stelle darauf hin, dass ich mich bei den aktuellen russischen, indischen und chinesischen Kampfflugzeugen nicht allzu gut auskenne. Deshalb klammere ich sie mal aus, wohl wissend dass sie z.T. absolut konkurrenzfähig sind.

Wenn du ein Flugzeug suchst, um möglichst unerkannt in einen feindlichen Luftraum einzudringen und dort überraschend Flugzeuge vom Himmel zu holen, dann bist du bei der F-22 Raptor richtig.

Wenn du davon ausgehst, dass dein Flugzeug ohnehin entdeckt wird und deshalb eher damit kalkulierst, andere Raketen und Flugzeuge auszumanövrieren, wirst du mit dem Typhoon des Eurofighter-Konsortiums am ehesten glücklich.

Wenn du ein Eisenschwein suchst, das möglichst viele Bomben transportieren kann, für den Fall der Fälle aber auch gegen Kampfflugzeuge antreten kann, bist du bei der F-15 E Strike Eagle.

Wenn du ein modernes, aber eher preisgünstiges Flugzeug suchst, um deinen eigenen Luftraum zu sichern, wirst du mit guten Chancen bei der Saab JAS 39 Gripen landen. Wenn es unbedingt amerikanisch sein soll, dann die F-16 Falcon.

Wenn du ein Mehrzweckkampfflugzeug suchst, das irgendwie alles, aber nichts so richtig kann und du dafür noch richtig Geld ausgeben willst, um den Amerikanern zu beweisen dass du sie ganz doll lieb hast, kaufst du die F-35 Lightning II.

Und wenn du einen nicht allzu großen und schweren Alleskönner suchst, der für Starts und Landungen auf Flugzeugträgern gedacht ist, kann die F-18 Super E/F Hornet dein Traumflugzeug sein.

ist das jetzt das beste Flugzeug überhaupt? Oder gibt es da noch bessere ?

Wie gesagt, je nachdem was du eigentlich möchtest.

  • Der Eurofighter ist ein scheiß Flugzeug, wenn du irgendwas bombardieren willst. Ja, er kann Bomben transportieren. Aber für die Menge an Bomben, die er transportieren kann, ist er viel zu groß und teuer.
  • Der Eurofighter ist ebenfalls keine Option, wenn du aufs Geld schauen musst. Die Dinger sind richtig teuer.
  • Und man hat sich beim Eurofighter zwar Mühe gegeben, dass er auf einem Radarschirm nicht allzu auffällig leuchtet, aber unsichtbar ist er nicht.
man stelle sich eine Nation vor die nur auf Eurofighter selbst und eine andere die auf f 22 raptor setzten würde welche hatte die besseren Chancen?

Die Seite, die die Flugzeuge besser einsetzen kann, bzw. für die das Gelände günstiger ist.

Die F-22 kann sich vor einem einzelnen Radar sehr gut verstecken. Über Europa nützt ihr das aber nicht wirklich, denn hier stehen so viele Radargeräte herum, dass fast immer irgendwelche Radarwellen zum Empfänger mit den Luftabwehrraketen zurückgestrahlt werden. Dieser Empfänger arbeitet dann eben nicht mit seinen eigenen Radarwellen, sondern mit dem, was von irgendwo anders her kommt. Somit sind die Stealth-Fähigkeiten der F-22 über dem eurpäischen Himmel sehr viel weniger wert als z.B. in einer arabischen Wüste, wo alle Radarwellen aus einer Richtung kommen.

Dann wird die F-22 den Eurofighter auf große Distanzen eher entdecken als andersrum. Kann also theoretisch auf größere Entfernung schießen. Das Dumme ist: Je größer die Strecke, die eine Rakete zurücklegt, desto eher kann man ihr ausweichen. Und der Eurofighter kann verdammt gut ausweichen. Wenn der Eurofighter auf Dogfight-Distanz heran kommt, hat er aufgrund des besseren Leistungsgewicht und der höheren Wendigkeit alle Vorteile auf seiner Seite.

Die Seite mit der F-22 würde also möglichst auf Distanz kämpfen und die Seite mit dem Eurofighter würde möglichst nah kommen wollen. Es gewinnt die Seite, die besser mit ihrem Gerät umgehen kann.

Finalforce 
Fragesteller
 13.01.2021, 19:36

Wow vielen Dank für deine Zeit und Mühe in dem kommentar.

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Welches Flugzeug ist der beste Kampfjet der Welt – eine ebenso interessante wie wichtige Frage, deren genaue Beantwortung eine Vielzahl von Aspekten zu berücksichtigen hat. Ich will mich in meiner Antwort jedoch – um nicht zu sehr ausufernd zu werden, aus das Wesentliche beschränken.

Es kommt, kurz gesagt, ganz darauf an, für welchen Zweck die ein Kampfflugzeug benötigt wird, also

a)     als offensiver Jäger (Luftüberlegenheitsjäger)

b)     defensiver Jäger (Abfangjäger)

c)     Jagdbomber

In der Luft-Luft-Rolle sehe ich momentan ganz knapp noch die F-22 vorne, trotz ihrer geringen Waffenzuladung und den bekannten Schwächen im Dogfight, den sie, wie verschiedene NATO-Red-Flag-Manöver gezeigt haben, gewöhnlich verliert gegen Eurofighter und Rafale (google z. B.: „raptor salad for lunch"). Solange „Stealth“ nicht völlig geknackt ist, schießt die F-22 aber ihre Gegner „beyond visual range“ ab bzw. hat zumindest den „ersten Schuß“ – ein klarer taktischer Vorteil.

Allerdings: Dies gilt nur, solange der Eurofighter noch mit dem alten CAPTOR-M-Radar ausgestattet ist, welches ein bloßes Puls-Doppler-Radar ist, wenn auch in seiner Art hochentwickelt. Mit dem neuen CAPTOR-E-Radar erhält der Eurofighter gegenwärtig AESA-Technologie und schließt damit zu den USA-Radaren auf. In ca. fünf Jahren wird die deutsche Firma Hensoldt dann das revolutionäre ECRS-Mk.1-Radar in Dienst stellen, das einen Technologiesprung darstellt und allen bekannten Radargeräten um Dimensionen überlegen sein wird. Mit dem ECRS-Mk.1-Radar wird der Eurofighter dann auch der F-22 und Su-57 klar überlegen sein, wobei letztere allerdings noch enormes Entwicklungspotential besitzt und die Russen seit der MiG-35 nun auch schon die AESA-Schwelle überschritten haben.

Hier ein kurzer Artikel zum Thema:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/superradar-des-eurofighters-bringt-deutschland-zur%C3%BCck-an-die-weltspitze/ar-BB16mtAP

Hinzu kommt: Mit der britischen METEOR-Rakete für BVR-Luftkämpfe und der deutschen IRIS-T für WVR-Luftkämpfe ist der Eurofighter jetzt schon meilenweit besser ausgestattet als die russischen Maschinen – von den murikanischen ganz zu schweigen. Schlechte BVR-Raketen, die den Murikanern schon in Vietnam zum Desaster wurde (das bekannte AIM-7-Debakel), sind auch heute immer noch eine murikanische Tradition. Die METEOR hat eine vielfach größere „no escape zone“ als die AIM-120 oder die R-77. Noch größer aber ist die Überlegenheit bei der Bewaffnung für den Nahkampf: Die IRIS-T mit ihrer „global-sphere-capacity“ (kann Feindflugzeuge in allen Richtungen direkt bekämpfen, unabhängig von der eigenen Flugposition) im Verbund mit dem Helmdisplay, das unsere Eurofighter-Piloten tragen, soweit ihrer überragenden Initialbeschleunigung (höher noch als bei der britischen AIM-132) machen den Eurofighter sowohl im „Dogfight“ als auch im „close-in-combat“ völlig überlegen. Dazu ist der Eurofighter im Überschallflug viel wendiger als die F-22 oder gar die lahme F-35.

Zu Frage 3 kann ich also antworten: Eurofighter mit ECRS-Mk.1 > F-22 = Eurofighter mit CAPTOR-E > Eurofighter mit Captor-M

Auch die anderen beiden „Eurodeltas“, die französische Rafale sowie die schwedische JAS-39 Gripen, sind ausgezeichnete Jäger, bei der JAS-39E ist es den Schweden sogar geglückt, durch raffinierte Kombination verschiedener Störsender, die faktische Radarsignatur auf durchschnittlich 0,1 m2 zu reduzieren, niedriger als bei der russischen „Stealth“-Maschine Su-57! Die Gripen ist MIT ABSTAND das Kampfflugzeug mit dem weltweit besten Preis-Leistungsverhältnis. Das gilt sowohl für die ältere JAS-39C als auch für die topmoderne JAS-39E, die über eine Vielzahl von Vorteilen und Überraschungen verfügt, wodurch sie, ähnlich wie der Eurofighter, den russischen „Flanker“-Maschinen überlegen sein dürfte.

Natürlich sind jene schweren „Flanker“-Jäger ebenfalls nach wir vor an der Weltspitze mit dabei. Die leistungsfähigsten Versionen dürften die indische Su-30MKI (schossen amerikanische F-15C im Verhältnis 9:1 ab bei diversen Testmanövern), die chinesische Su-30MKK und J-16 sowie natürlich die Su-35 sein (die allerdings immer noch kein AESA-Radar hat). Selbst die ältere Su-27SM ist immer noch sehr brauchbar und den F-15, F-16 und A-18 im Luftnahkampf deutlich überlegen.

Die USA-Luftwaffe verfügt hingegen größtenteils über veraltetes Material. Die F-16 unterlag schon in den 1990ern den deutschen MiG-29 vom Jagdgeschwader 73 in Laage bei Luftkampfübungen im Verhältnis von sage und schreibe 1:18! Diese MiG-29-Flugzeugführer der ehemaligen Luftwaffe der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik zeigten sich auch den Piloten der F-15 und A-18 in Dogfights meilenweit voraus. Die jetzige F-16E (die mit den ultrahäßlichen, buckelförmigen „conformal fuel tanks“) mag sicherlich noch, ähnlich wie etwa die russische Su-22, ein durchaus brauchbarer JaBo sein, aber als Jäger ist sie hoffnungslos veraltet. Die F-15 ist heute dafür bekannt, bei faktisch jedem Luftkampfmanöver (Red Flags usw.) im wahrsten Sinne des Wortes „alt“ auszusehen und die neue F-15EX ist nur als eine Art „fliegende SAM-Station“ gedacht, welche aus großer Distanz den Gegner beschießen soll, nachdem dieser von schwach bewaffneten, aber radargetarnten F-22ern geortet werden soll. Eine Notlösung der USA-Luftwaffe nach den finanziellen Debakel mit der F-22 und der fliegerischen Katastrophe der F-35.

Dennoch sind die USA-Flugzeuge aufgrund ihrer großen Zahl nach wie vor ernst zu nehmen. Die Murikaner betrachten sie als „legacy“, also „Vermächtnis“ aus der Zeit des „kalten“ Krieges mit der Sowjetunion – sollen diese veralteten Maschinen heute etwa als Kanonenfutter in einem heißen Krieg gegen Russland genutzt werden? Da die imperialistische USA-Kriegsmaschinerie ihren Piloten bei jedem Angriffskrieg durch AWACS-Flugzeuge eine perfekte Luftraumüberwachung bietet und durch EloKa-Maschinen die gegnerischen Radare der jeweiligen sich verteidigenden Staates frühzeitig effektiv zu stören vermag, so können selbst diese zahlreich vorhandenen „Legacy“-Maschinen immer noch wirkungsvoll eingesetzt werden.

Selbst die A-18E Super Hornet hat, trotz ihrer grottigen Luftkampfwerte, aufgrund ihrer Vielseitigkeit als JaBo, Aufklärer oder EloKa-Flugzeug (E-18 Growler) durchaus ihre Stärken. Man sollte sie aber als reines Angriffsflugzeug betrachten, nicht als Jäger (daher „A-18“, nicht „F-18“).

Die F-35 ist flugtechnisch gesehen eine jämmerliche kleine Maschine.  Aus irgendeinem Grund glauben die Murikaner allerdings, daß sie die fliegerisch klar überlegenen Su-27/30/35 und MiG-29/35 ausstechen kann. Ihre Radartarnung ist etwas schwächer als bei der F-22 und die physischen Werte (Wenderate, Beschleunigung, Steigrate, Höchstgeschwindigkeit) unter aller Kanone. Die F-35B wäre als senkrechtstartendes reines Angriffsflugzeug A-35B sicherlich in ihrer Rolle zu gebrauchen, eine Art „Stealth Harrier“ – doch die eklatanten Schwächen im Dogfight machen sie zu Kanonenfutter, sobald „Stealth“ geknackt ist und genau dies ist technisch bereits der Fall in der Zeit von L-Band-Radargeräten und hochentwickelten Infrarotsuchern wie dem PIRATE-Gerät des Eurofighters, der eine F-22 auf über 100 km Entfernung orten kann. Das Preis/Leistungsverhältnis aller USA-Maschinen mit „Stealth“-Technologie ist grauenhaft und die horrenden Betriebskosten von F-22 und F-35 können sich noch als einer der Gründe für den finanziellen Kollaps des murikanischen Imperiums erweisen!

Interessant sind die neuen chinesischen „Stealth“-Maschinen J-20 und J-31. Die Chinesen sind ja dafür bekannt, daß sie völlig überlegen sind im Bereich systematische Industriespionage und sie verstehen es wie keine anderen, aus den Ergebnissen des intelligenten Ausspionierens russischer, europäischer und murikanischer Entwickler eigene, gewissermaßen „amalgamierende“ Waffensysteme zu entwickeln. So basiert die J-20 konzeptuell auf der nicht verwirklichten MiG-1.44 (dem „russischen Eurofighter“), verwendet aber auch bei der F-22 angewendete Stealth-Prinzipien. Sie kann als strategischer Abfangjäger des chinesischen Luftraumes vor murikanischen Aggressoren ebenso eingesetzt werden wie zum Angriff auf USA-Trägergruppen. (Allerdings fehlt den Chinesen bislang hier noch eine Superwaffe wie die russische Ch-47, die, abgefeuert von einer Mach 3 schnellen MiG-31, zur Nemesis der Flugzeugträger des USA-Imperiums werden könnte.) Die Leistungsfähigkeit des „mächtigen Drachen“ J-20 dürfte möglicherweise als sehr hoch einzuschätzen sein – gerade auch deshalb, weil USA-„Experten“ bzw. Propagandisten dieses Flugzeug mit Unkenrufen anbellen, wie sie nur können – sie fürchten offenbar auch hier um ihre schwindende Dominanz auf dem Weltmarkt …

Die J-31 hingegen wirkt wie ein Hybrid aus F-22 und F-35. Auch hier dürfte die Kopie möglicherweise besser sein als ihre Vorbilder. Bekanntlich versumpfen die Chinesen nicht in unnötiger Bürokratie wie wir Europäer oder verbohren sich nicht in Einseitigkeit wie die alles auf die Karte „Stealth“ setzenden Murikaner. Als senkrechtstartender Jagdbomber mag die J-31 vielleicht das halten, was die F-35 verspricht. –

In der Angriffsrolle können wir auch operative (schwere) Jagdbomber von leichteren „Mehrzweckjägern“ unterscheiden. Der mächtigste schwere Jagdbomber von heute ist die russische Su-34, die sich bereits in Syrien bewährt hat und ihrem Gegenstück, der ebenfalls bewährten „Strike Eagle“ F-15E überlegen ist in puncto Geschwindigkeit / Waffenzuladung. Bei neun Tonnen Nutzlast kann die Su-34 im Tiefflug immer noch mit Mach 1.1 in den gegnerischen Luftraum eindringen, während die F-15E in dieser Konfiguration die Schallmauer nicht durchbricht. Eine Su-30K ist daher jederzeit in der Lage, ein angreifendes Jagdbombenflugzeug F-15E abzufangen und zu vernichten. Technisch ist die Su-34 auf Augenhöhe mit der Strike Eagle. Da die Überlebenschancen solcher „Interdiktoren“ über gut verteidigtem Luftraum von westlichen Experten aber heute als fragwürdig eingesetzt werden, setzen die Murikaner auf „Stealth“ – mit fatalen Folgen für den USA-Kriegshaushalt. Immerhin kann die relativ leichte F-35 als eine Art luftkampffähige (BVR) F-117 betrachtet werden und somit in „asymmetrischen Kriegen“ gegen technologisch völlig unterlegene Drittweltstaaten mit größtmöglicher Risikominimierung eingesetzt werden – aber ob sie in einem großen Weltkrieg gegen Russland oder China Land sehen würde, muß, aufgrund ihrer schwachen fliegerischen Physis und der Tatsache, daß „Stealth“ prinzipiell geknackt ist, stark bezweifelt werden. Die Marineversion F-35C scheint übrigens noch die beste zu sein, was die Wendigkeit betrifft. Wie die Luftwaffenversion F-35A ist sie allerdings kein Senkrechtstarter.

Als leichte, taktische JaBos zur unmittelbaren Nahunterstützung bzw. als Alternative zu langsamen Schlachtflugzeugen und Kampfhubschraubern, sind auch veraltete Flugzeuge wie die F-16, der Tornado oder selbst Su-22 durchaus noch zu gebrauchen. Leistungsfähiger sind hier natürlich Flugzeuge wie die Rafale oder die winzige JAS-39 – bei letzterer ist lediglich die Waffenzuladung etwas gering.

Es ist eine Schande, daß Deutschland es bis heute versäumt hat, aus unserem Eurofighter gleichfalls einen brauchbaren Jagdbomber sowie ein EloKa-Flugzeug zu entwickeln. Dann hätte man einen perfekten Ersatz für die veralteten Tornados. Die schwachsinnige Idee von Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), die Tornados durch A-18 und E-18 zu ersetzen, konnte nur in einer Atmosphäre gedeihen, in der typisch deutscher Pazifismus und typische deutsche Obrigkeitshörigkeit gegenüber den (allerdings extrem militaristischen USA-Herren) miteinander wetteifern. Die Franzosen haben mit ihrer Mirage 2000N ein durchaus brauchbares Angriffsflugzeug mit thermonuklearer Kapazität (schneller als die A-18, was hier entscheidend sein kann). Der Eurofighter ist bis heute nicht auf das Tragen von Kernwaffen ausgelegt – bekanntlich hat Deutschland leider nicht einmal das Recht, eigene Kernwaffen zu entwickeln. Dadurch bleiben wir natürlich weiterhin in Abhängigkeit des militaristischen USA-Imperiums. (Würden wir dort irgendwie ausscheren können, müssten wir uns als Nicht-Atommacht mit Russland verbünden, was ebenfalls würdelose Abhängigkeit bedeuten würde.) Nationen ohne Kernwaffen sind leider „NPCs“ unter den Nationen und auf die Unterwerfung unter Atommächte angewiesen.

Also, zusammengefasst:

Luftüberlegenheitsjäger: Eurofighter, Rafale, F-22, Su-35, Su-57

taktische Abfangjäger: JAS-39, MiG-35

strategische Abfangjäger: MiG-31, J-20, Eurofighter, Su-30, Su-35, F-15

Jagdbomber: Su-34, J-31, F-15E, F-35, Rafale, JAS-39