Welchen Mondfilter am 10'' Dobson mit Binoansatz?

1 Antwort

Moin Kathi,

erst mal Dankeschön für Deine zahlreichen Antworten auf div. Teleskop-Fragen. Die sind mir in letzter immer öfter sehr positiv ins Auge gefallen. Darum will ich nun mal schauen, ob ich Dir ein wenig helfen kann ;-)

Nun fragen wir erst mal, ob Du nur einen Filter haben möchtest, weil Dich die Helligkeit des Mondes stört, oder möchtest Du die Kontraste erhöher? Ich gehe einfach mal auf beide Aspekte ein.

Wenn es Dir darum geht, dass Dir der Mond zu hell ist, würde ich zu einem Graufilter raten, vorzugsweise ND09 mit 12,5% Emission. Das wäre so einer hier z.B.:

https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p538_Baader-Graufilter-1-25----12-5---Transmission.html

Du könntest Dich auch nach einem variablen Polarisationsfilter umschauen. Mit diesem kannst Du die Helligkeit variabel einstellen. Es sei aber auch gesagt, dass es bei diesen Filtern zu einer Einfärbung des Mondes kommen kann. Bei diesem Filter hier z.B. geschieht dies aber erst, wenn man fast die max. Verdunklung eingestellt hat. Die Färbung macht sich durch einen leichten Blauton bemerkbar. Wenn es Dich also nicht stört, dass die Farbgebung nicht mehr zu 100% gegeben ist, dann schau Dir den hier mal an:

https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p321_Antares-Variabler-Polarisationsfilter---1-25----1--bis-40-.html

Um ein wenig mehr Details beim Beobachten rauszukitzeln, können auch Farbfilter ganz hilfreich sein. Viele schwören auf einen Rotfilter - ich persönlich kann diesem aber nichts abgewinnen. Für sinnvoller halte ich da einen Grünfilter. Der dämpft zum einen etwas die Helligkeit ab und zum anderen zeigt er schöne Details um den größten Krater Tychor. Allerdings muss man hier mit der Einfärbung des Mondes durch den Filter leben.

Ich persönlich beobachte den Mond immer komplett ohne Filter. Selbst auf den Vollmond gehe ich gnadenlos mit meinem 12" Dobson und ohne Filter. Die Helligkeit stört mich überhaupt nicht. Klar, nach solch einer Mondbeobachtung ist man erst mal ein paar Minuten lang nachtblind und eine Beobachtung anderer Objekte ist durch die gestörte Dunkeladaption nicht mehr möglich, aber wenn ich nur den Mond beobachte, dann ist das absolut ok für mich :-)


Biologiekathi 
Fragesteller
 17.11.2017, 11:43

Hallo und Danke für deine Antwort.

 

Vor allem geht es ums abdunkeln. Visuell ist der Mond im 10'' Dobson einfach viel zu hell für mich! Da sehe ich dann einfach keine Details mehr, auf Grund der Helligkeit.
(Aber sehr spannend, dass du das Problem nicht hast.)

 

Ein Polfilter wäre sicher ideal, aber der passt auf Grund seiner Dicke leider nicht in den Filterschieber des Binoansatzes.
Und schraubbar wären Polfilter sonst nur als 1,25'' in jedes der beiden Okulare am Bino möglich - doch da dann bei beiden Filtern genau die gleiche Polarisationseinstellung zu finden damit die beiden Bilder nicht verschieden dunkel sind - ich denke das ist kaum möglich und eher lästig als hilfreich.

Farbfilter eher nicht - ich bin auch kein Fan eines bunten Mondes.

Daher geht es wohl nur über einen normalen 2'' Graufilter.
Und da ist eben die Frage nach der Stärke.
Der Baader ND09 mit 12,5% Transmission (meintest du doch, oder? "Emission" macht hier wenig Sinn, wobei das eine spannende Idee ist *g*) wäre auch meine Wahl gewesen, wenn hier niemand geantwortet hätte.

Ich bin nur eben nicht sicher, wie stark der Mondfilter abdunkeln soll und ob 12,5% passend, zu dunkel oder zu hell ist (gibt ja genügend andere Abstufungen auch und vielleicht wäre ein ND06 oder ND1,8 ja besser)
Ich habe zwar schon mit Mondfiltern an Monokularen Teleskopen beobachtet, aber wie sich das dann am Bino macht, kann ich gar nicht abschätzen.

Danke,
Kathi

PS. Ausprobieren wäre wohl am besten, aber ich habe nur Zugang zu 1,25'' Mondfiltern und das Bino nimmt nur 2''. Also muss ich auf "gut Glück" einen bestellen.

 

 

0