Welche Voraussetzungen um Klavierunterricht zu geben?
Hallo,
ich ziehe in Erwägung nebenberuflich irgendwann vielleicht mal Klavierunterricht zu geben. Welche pädagogischen Kenntnisse sollte man haben? Wie kann man sich in der Richtung bilden ohne eine ganzes Studium? Vor allem bei Anfängern ist das ja wichtig. Außer meinem eigenen Klavierunterricht habe ich keinen gesehen. Sollte man sich in möglichst allen Epochen und Stilen gut auskennen und ein Repertoire haben?
Und wenn man in die Musikschule geht, wie werden die Schüler zugeteilt? Mein Klavierlehrer hat mich gewarnt, dass ich nur Anfänger bekommen würde, denen ich zeigen solle, wo das C sei. Kann man so etwas vermeiden? Und sonst, wie findet man die Zielgruppe? Wie und wo bietet man den Unterricht an?
Bei den Voraussetzungen geht es um empfohlene Voraussetzungen und nicht nur um rechtliche formale Voraussetzungen.
Danke.
3 Antworten
(1) Ein Musikstudium mit Hauptfach Klavier wäre sinnvoll. Die Aufnahmeprüfungen sind nicht mehr so locker, wie sie mal waren. Inzwischen sollte man technisch praktisch schon "fertig" sein, die Plätze an den Musikhochschulen sind begehrt. (Schätz dein Alter ab sowie deinen technischen Stand und kläre das mit deinem Lehrer, der dich, sofern er professionell ist, auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten kann.) Wichtig ist die Konzentration natürlich insbesondere auf Musikpädagogik, das lässt sich als Zusatzausbildung auch ohne abgeschlossenes Studium machen, soweit ich das im Blick habe.
(2) Lies dich hier mal durch für einen groben Überbick: https://www.superprof.de/blog/wie-klavierlehrer-werden/#:~:text=Wer%20gern%20als%20Klavierlehrer%20arbeiten,manchen%20Musikschulen%20und%20Musikakademien%20angeboten.
(3) Der Arbeitsmarkt ist aktuell umkämpft, ja. Ich hätte auch gern etwas künstlerisches studiert und hatte auch Klavier im Blick, aber ich hatte zuviel Zukunftsangst und war damals froh, dass mir etwas anderes dazwischen gekommen ist. Mut und Ehrgeiz müssen wohl heute vorne stehen.
(4) Du bist C-Musiker? Hol einfach alles an Infos über deine Connections ran. Es gibt im Bereich Musik ja die unterschiedlichsten Ausbildungswege, auch über die Kirchenmusik. Von meinen Kontakten aus dem C-Kurs zehre ich noch heute.
(5) In der Anonymität des WWW kann man den Leuten ja nur vor den Kopf bzw. den Bildschirm sehen, aber ich der Nutzer Arlecchino hat meiner Menschenkenntnis zufolge Ahnung von der Materie und scheint eine verlässliche Adresse. Warte ab, ob er sich hierhin verirrt oder kontaktiere ihn.
lg up (und viel Erfolg und berichte mal vom Stand der Dinge)
Nebenberuflich eignet sich natürlich wiederum die Kirchenmusik am besten. Staatliche Musikschulen verlangen dagegen grundsätzlich einen Hochschulabschluss. Als privater Klavierlehrer kannst du dich natürlich nebenher verdingen. Da gilt dann eben, je besser die Referenzen desto seriöser wirkt das ganze. Ich würde mich mal über musikpädagogische Zusatzqualifikationen informieren, das ist sicher ein interessantes Feld. Leider kenne ich mich da konkret nicht aus, da das Lehramt nie mein Interesse war und ich mich mit sowas auch nie beschäftigt habe. lg up
Naja, eigentlich sollte man dafür schon das entsprechende Fach studiert haben, und zwar nicht nur das Instrument, sondern zusätzlich eine pädagogische Ausbildung dafür haben. Bedenke, dass Du eine zahlreiche Konkurrenz hast, nämlich die entsprechenden Studierenden die knapp vor dem Abschluss stehen bzw. diesen schon haben aber noch keinen Job! Und die können dann viel mehr als Du und machen es (notgedrungen) meist ziemlich billig!
Willst Du zu Schülern nach Hause fahren oder hast Du ein Zimmer mit einem Klavier oder hochwertigen Digitalpiano ?
Am besten ist natürlich ein Studium sowie ein 2. Standbein
Inserieren in Stadtblättern oder im Internet bei Ebay Kleinanzeigen.
Ob Du Jazz, Pop oder Klassik unterrichten kannst, hängt von Deinen Fähigkeiten ab
Danke für die ausführliche Antwort.
So geht es mir eben auch. Darum würde ich es wie gesagt nur nebenberuflich machen. Ich habe Klavier immer noch im Blick, aber leider keine Zeit für ein weiteres volles Studium neben dem Mathematik Master. Ob ich überhaupt was machen werde, weiß ich nicht. Vielleicht, wenn sich so eine Zusatzausbildung anbietet. In dem C-Kurs gab es zwar Chorleitung, aber richtig viel gelernt habe ich nicht, weil man wegen der Lockdowns nicht proben durfte. Das war auch eine Bestätigung, dass es riskant ist, so etwas hauptberuflich zu machen.