Welche Strategien und Programme wurden angewandt, um die deutsche Gesellschaft und Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wiederherzustellen?

4 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

Diese Kapitulation hatte die anschließende Besetzung des deutschen Staatsgebiets durch die Alliierten zur Folge und die Übernahme der obersten Regierungsgewalt, aber nicht den Untergang des damaligen deutschen Staates zur Folge. Das Deutsche Reich wurde als fortexistierend betrachtet und die 1949 gegründete Bundesrepublik als „teilidentisch“ mit dem Deutschen Reich angesehen. Zudem war es wichtig dem deutschen Volk einer "Entnazifizierung zu unterziehen", es also von dem immer noch präsenten Einfluss der nationalsozialistischen Zeit zu befreien. Es war ein schwieriges Unterfangen, denn es war oftmals tief verwurzelt. Man konnte zum Teil sogar eine Art "Wiederaufleben" antidemokratischer Ressentiments feststellen. In zahlreichen Gemeinden tauchten Hakenkreuzschmierereien auf, jüdische Friedhöfe wurden geschändet. Die Bevölkerung vertraute oftmals noch immer auf die vergangenen Worte des Führers. Es gab auch vereinzelt nationalsozialistischen Gruppierungen. Oftmals war der Ansporn aber auch nur die allgemeine Unzufriedenheit mit den neuen politischen Verhältnissen, Hoffnungslosigkeit und Apathie angesichts der drückenden privaten Misere. Ganz offensichtlich setzte hier das Kriegsende und der Fall des Dritten Reiches Energien frei, die sich nicht mehr auf Volk und Führer, sondern auf privates Glück und persönliches Vorwärtskommen richteten, ähnlich zur Zeit am Ende der Weimarer Republik.

Der spätere eingesetzte US amerikanische Marshall-Plan sorgte für extreme unterschiede in den von den Westmächten und den Sowjets beherrschten Gebieten Deutschlands, also der Westzone. Der Plan hatte drei Ziele, das erste und wichtigste Ziel war die Unterstützung bedürftiger Bürger, deren Häuser zerstört und ohne Lebensmittel waren. Das zweite Ziel war es, die Ausbreitung des Kommunismus und den Einfluss der Sowjetunion einzudämmen. Schließlich sollte verhindert werden, dass die US-Wirtschaft zusammenbricht, da die USA einer der größten europäischen Märkte für Produktverkäufe war.

Für die Bundesrepublik basierte daraus zweifellos die Kombination aus einer raschen wirtschaftlichen Erholung und einer unerwartet raschen Wiedererlangung der politischen Anerkennung auf internationaler Ebene. In Ostdeutschland konnten die Menschen nur davon träumen, denn die Sowjets hatten allein in ihrem eigenen großflächig zerstörten Land enorme Schwierigkeiten, hier lag daher deren Hauptaugenmerk.

Die Kehrseite der Medaille zeigt aber, das dieser Plan mit verantwortlich dafür war das Deutschland in zwei Staaten gerissen wurde.

Bearbeitet vor 7 Monaten

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

an folgende Pläne/Förderungen kann ich mich erinnern:

für die Wirtschaft: Marshallplan (gab es aber nicht nur für Deutschland)

für die Bevölkerung: Aktion Care-Pakete

Es wurden folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Demontage von nahezu allen industriellen Betriebsmitteln, Produktionsanlagen und Verbringung ins Ausland
  • Erhebung eines Lastenausgleiches auf alle Immobilien, um Reparationszahlungen zu stämmen
  • Andenken von verschiedenen Plänen, wie Hooten-Plan, Morgentau-Plan, usw.
  • Reparationszahlungen
  • dt. Gold nach Übersee verbringen
  • usw.

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Das alles war so effektiv wie es nur sein konnte.

Der Marshallplan fuer die BRD und die Wiederbewaffnung, einhergehend mit dem Beitritt zur Nato, ist weiterhin dabei nicht auszuklammern, somit hatte der Marshallplan auch einen Grund, nichts gibt es umsonst.

Die DDR gehörte ja auch zu DE und zahlte 98 % der Reparationskosten des Zweiten Weltkrieges. Dafür bekam sie die Quittung noch extra mit der Hallsteindoktrin. Damit ist alles klar, das gewaltige Lebensunterschiede in den beiden DE Teilen gab, nur den Kalten Krieg teilten sie sich gemeinsam.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung