Welche Kampfsportarten bzw. Kampfkünste gibt es im Zen-Buddhismus?

3 Antworten

Ergänzend zu meinen Vorrednern trallala12345 und Enzylexikon möchte ich noch bemerken, dass es im Buddhismus eigentlich darum geht, Mitgefühl mit allen lebenden Wesen zu haben. Am liebsten ist es einem, wenn alle Wesen glücklich und von Leid befreit sind. Diese Haltung steht im Widerspruch zu jeder Kampfhandlung. Daher ist es sehr eigenartig davon zu sprechen, dass irgendwelche Kampfkünste Teil des Buddhismus sind. Wie trallala richtig schrieb sind es die Kampfkünste, die sich die Meditationspraktiken und eventuell auch die Geisteshaltung des Buddhismus in ihre Praxis hineingenommen haben. Im Aikido geht es ja beispielsweise darum, den mit einem Schwert bewaffneten Gegner zu entwaffnen und so zu halten, dass er keinen Schaden mehr anrichten kann.

Balurot  06.01.2014, 07:13

An trallala12345: Iaido schreibt man übrigens mit einem i am Anfang. Wenn man es mit einem J schreibt, müsste man es 'Dschaido' lesen. 'Dschaido' gibt es aber nicht.

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Ich denke, es wäre passender, zu sagen, daß einige Kampfkünste den Zen-Buddhismus übernommen haben, anstatt daß sie Teile des Zen sind.

Darunter würde ich jetzt mal noch die japanischen Kampfkünste bringen, also Judo, Karate-Do und alles, was man so unter Budo versteht (inklusive Kendo und Jaido).

Inwieweit das aber praktiziert wird, ist von Dojo zu Dojo unterschiedlich und entweder nur halbherzig oder geht schon ins Sektenartige (was dann wiederum auch nichts mehr mit Zen zu tun hat).

Das wäre also eine lange Suche, bis man mal ein Dojo findet, was sowohl im Bereich der eigentlichen Kampfkunst als auch im Bereich des Zen gut ist.

Vielleicht wäre es besser, die Kampfkunst als Kampfkunst zu betreiben und dafür zusätzlich in einen Zen-Verein (bzw. Dojo oder Kloster oder sonstwas) zu gehen. Ferner ist Zen ja angenehmerweise vor allem Meditation, so das man jene auch im Privaten machen kann.

Ich kann mich den Ausführungen von trallala12345 inhaltlich nur anschließen.

Es variiert von Dojo zu Dojo schon sehr stark, in welchem Umfang das Zen und seine meditativen Elemente bewusst einbezogen werden, wenn überhaupt.

Dabei impliziert der Begriff "Budo" eigentlich schon, dass diese Kampfkünste ein höheres Ziel haben, als Leute auf die Matte zu werfen, oder Bretter zu zerschmettern.

Bei manchen Lehrern ist es aber eben nur das kurze Schließen der Augen vor dem Angrüßen, das als Moment der Sammlung ausreichen muss, während an anderer Stelle dem Unterricht mehrminütige Meditationen vorausgehen.

Beim Shorinji Kempo geht beispielsweise das körperliche Training auch mit der Praxis des Kongo-Zen einher, während Judo oft eher auf sportlichen Wettkampf ausgerichtet ist.

Ich hatte den Vorteil, das in unserem Aikido-Dojo sowohl das Training als auch Zazen angeboten wurden - und in der Nähe eine Zen-Sitzgruppe lag.

Fazit: Da es nicht jeden so glücklich trifft, bleibt dann die vom ehrenwerten Vorredner genannte Möglichkeit, sowohl am Training eines Kampfkunstvereins, als auch einer separaten Zen-Gruppe teilzunehmen. :-)

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido