Welche Ausbildung als Reitlehrer/Trainer?

3 Antworten

Ob es nötig ist, weiß ich nicht, aber die RL, die ich kenne, haben alle Abitur. Der Beruf ist allerdings ein Ausbildungsberuf, d.h. man kommt vermutlich auch mit dem Realschulabschluss hin.

Du machst dann eine Ausbildung in einem hoffentlich guten Stall, wo du gute Pferde zu reiten bekommst. Am besten also geht man in einen Turnierstall.
Die Gefahr bei schlechten Ställen ist, dass du ausgenutzt wirst, misten musst ohne Ende und kaum zum Reiten kommst. Und dass keine guten Pferde zur Verfügung stehen. Das heißt, dass du also die Prüfungen nicht schaffen wirst.

Meine RL war Einstellerin in einem Turnierstall, wo die Bereiter-Azubine misten musste ohne Ende, aber nie ein gutes Pferd zu reiten bekam. Sie ist natürlich prompt  durch die Bereiterprüfung gefallen und hätte es auch beim zweiten Versuch nicht geschafft, wenn meine RL ihr nicht Nachhilfeunterricht gegeben hätte.

Gute Reitställe verlangen ein gehöriges Vorwissen. Das kleine Reitabzeichen reicht nicht aus. L-Dressur und Springen sollte schon sein.

Man kann auch auf der Amateurschiene RL werden. Trainer C, B und A gibt es. Trainer C ist ... na ja. ...meistens Hobby... und ich kenne kaum jemanden, bei dem ich Unterricht haben wollte. Ab Trainerschein B kann man sich die Leute angucken.
Bei diesem Ausbildungsweg hat man dann auch einen "ordentlichen" Beruf, in dem man arbeitet un d Geld verdient, denn all diese Scheine sind nicht kostenlos. Im Gegenteil.

Meine RL ist eine ausgebildete Humanphysiotherapeutin und hat neben ihrem Beruf dann die diversen Scheine gemacht. Sie ist nun Trainer A, hat Leistungsklasse 2, und bildet bis S aus.


WEnn ich du wäre, würde ich diesen Weg gehen: einen normalen, hoffentlich gut bezahlten Beruf lernen und auf der Amateurschiene dann die diversen Trainerscheine machen.  Als angestellte RL arbeitest du nämlich für knapp über dem Mindestlohn. So die o.g. Bereiterin, die, die von meiner RL Nachhilfeunterricht bekommen hat. Sie ist nun angestellt in einem bekannten Turnierstall und verdient saumäßig. Knapp über MIndestlohn. Um überhaupt leben zu können, arbeitet sie in ihrer Freizeit noch als mobile RL. D.h. sie hat locker einen 12 Stunden Tag bei einer 7 Tagewoche.

LovesW 
Fragesteller
 02.11.2015, 21:26

Danke für diese Ausführliche Antwort! Hätte nicht gedacht das man da so schlecht über die Runden kommt... werde das alles nochmal überdenken ;)

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Du wirst auf jeden Fall einen Trainerschein brauchen. Voraussetzung dafür sind die Reitabzeichen 5, 4 und 3, also bis Klasse L.

Ansonsten braucht man nicht zwingend weitere Ausbildungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
LovesW 
Fragesteller
 02.11.2015, 21:15

Okay, schonmal danke für die Antwort. :) Soweit ich weiß gibt es verschiedene Trainerscheine. Welcher ist denn empfehlenswert?

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Punkgirl512  02.11.2015, 21:51
@LovesW

Normalerweise fängt man mit dem Trainer C an - ist wie bei den Reitabzeichen im Prinzip. Für die Versicherung später ist es wichtig, dass du einen Trainerschein hast, um damit offiziell Geld zu verdienen.

Im Übrigen - Pferdewirt Schwerpunkt Reiten ist KEIN Trainer, wenn es nur ums Unterrichten geht, brauchst du nur den Trainerschein. 

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LovesW 
Fragesteller
 03.11.2015, 18:50

Okay, Dankeschön! :)

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Der Beruf heißt Pferdewirt. Es gibt drei Fachrichtungen zwischen denen du dich entscheiden musst. Mittlerer Schulabschluss ist glaube ich Voraussetzung. Wichtiger ist aber: Kannst du dir wirklich vorstellen den ganzen Tag im Stall zu schuften? Schließlich sitzt man ja nicht nur im Sattel. Du brauchst auf jeden Fall eine Menge Reiterfahrung, Erfahrung mit eigenem Pferd ist wünschenswert auch Reitabzeichen sind gerne gesehen. Es ist ein sehr, sehr harter Job! Das will gut überlegt sein!