Was wird bei der Einstellungsuntersuchung in der Pflege gemacht?

2 Antworten

Der Betriebsarzt schaut, ob das Erlernen und Ausüben dieses Berufs für dich medizinisch unbedenklich ist. Mehr Rückmeldung bekommt auch der Arbeitgeber nicht - also "Geeignet", "mit Einschränkung geeignet" oder "ungeeignet". Keine Diagnosen, keine Ergebnisse, nichts. Denn ja, da greift die Schweigepflicht.

Es wird also das untersucht, was eine Bedeutung für diesen Beruf haben könnte. Du kannst bei jeder Untersuchung auch nein sagen, du wirst zu nichts gezwungen. Und du kannst dem Betriebsarzt gegenüber komplett offen sein, denn wie gesagt, wie Schweigepflicht gilt!

Sallygreyy 
Fragesteller
 30.10.2023, 21:00

Danke:)

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weisserMann04  19.11.2023, 16:09

meist bekommt er auch diese Rückmeldungen nicht sondern nur die Info, dass die Untersuchung stattgefunden hat und wann die nächste sein soll.

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Der Betriebsarzt kümmert sich in erster Linie um deine Gesundheit und in wie weit die gefährdet ist durch die Arbeit. Und das bespricht er erstmal mit dir und nicht mit dem Arbeitgeber. Nur mit deiner Zustimmung darf er dem Arbeitgeber Einschränkungen oder Bedenken mitteilen. Eine typische Einschränkung wäre z.B. keine Nachtschichten zu machen, wenn du eine Epilepsie hast. Das bringt die Medikamenteneinnahme durcheinander und der Schlafentzug kann Krampanfälle provozieren. Wann und ob das mitgeteilt wird entscheidest du auch mit.

Viele Krankenhäuser drücken dem Betriebsarzt auch die Überprüfung deines Masernschutzes aufs Auge. Beschäftigte im Gesundheitswesen brauchen einen ausreichenden Impfschutz und wenn keine Impfunterlagen mehr verfügbar sind aus der Kindheit muss das im Blut getestet werden. Meist überprüft er ohnehin den Impfschutz gegen Hepatitis B (und manchmal auch A). Früher war auch die Tuberkulosetestung dabei vorgeschrieben, heute aber nur noch bei entsprechendem Risiko (Lungenklinik, Isolierstation).

Was für dich aber wichtig ist: Die frischen Wunden am Oberschenkel sind eine Eintrittspforte für Keime. In vielen Abteilungen im Krankenhaus werden Patienten mit resistenten Keimen behandelt. Wenn du die in die Wunden bekommst wirken gängig Antibiotika nicht und du hättest große Probleme. Das heißt nicht dass du nicht arbeiten darfst im Krankenhaus, aber du musst dir dem Risiko bewußt sein und intensiv auf Hygiene und Selbstschutz achten.

Unabhängig davon hat das Selbstverletzen Gründe in deiner Psyche. Und die Arbeit im Krankenhaus kann zusätzliche Belastungen mit sich bringen. Deswegen solltest du jemanden haben, der das mit dir bespricht und mit dir selbst kritisch anschaut, ob der Beruf für dich der richtige ist. Ich habe aber auch Menschen mit SVV erlebt, die beruflich sehr viel ansehen und ertragen mussten, dadurch aber von eigenen Problemen nicht mehr so gefangen waren und sehr schnell das SVV nicht mehr brauchten. Menschen mit schweren Krankheiten, evtl. ohne Heilungschance sind reale Probleme und die eigenen erscheinen dadurch relativ weniger belastend. Außerdem kann man an diesen realen Problemen auch lernen mit eigenen Problemen anders als bisher umzugehen.

Ich wünsche dir viel Erfolg. Aber such dir Unterstützung zum Reden.

Apokalypse143  08.03.2024, 08:34

Kennst Du eine Internetseite oder eine andere Quelle, aus der hervorgeht, was genau abgefragt wird vom Betriebsarzt?

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