Was war euer schlimmster Tag in eurem Leben?

19 Antworten

Meine Mutter war sehr krank - Krebs. Der Arzt gab ihr noch zwei Jahre. Wie an jedem Sonntag wollte ich zu ihr fahren. Morgens rief mein Bruder an und fragte, wann ich komme. Er sagte, es wäre besser, wenn ich so schnell wie möglich käme. Ich war noch nie so schnell da. Sie lag im Bett, voller Schmerzmittel. Der Arzt kam und sagte uns, dass es zu Ende gehen würde. Den ganzen Tag saß ich an ihrem Bett und hielt ihre Hand. Abends veränderte sich ihre Atmung und wir wussten, dass jetzt der Moment kam. Auf einem Regal stand eine Drehpendeluhr. Meine Mutter hörte auf zu atmen und die Pendel drehten sich weiter. Ich war schockiert, dachte die Uhr müsse stehen bleiben. Mein Vater war nicht ansprechbar, also rief ich den Arzt und den Bestatter an. Ich sah, wie meine Mama in einen Sarg gelegt und weg gebracht wurde.
Sie wurde nur 55 Jahre alt.

Das war der schlimmste Tag in meinem Leben.

SamSocial11  08.02.2023, 01:15

Oh man das tut mir mega leid zu hören. Mein Beileid. Hoffe dir geht es schön besser nach so einem Tag. Lg Sam✨

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Es war eine dunkle Januarnacht vor 7 Jahren. Meine große Liebe war hochschwanger. Mitten in der Nacht sagt sie plötzlich, dass sie Wehen hat. Ich rief sofort ihre Mutter (wir wohnten alle drei im gleichen Haus) und bat sie um Hilfe. Als die Wehen dann in regelmäßig immer kürzeren Abständen auftraten entschieden wir uns ins Krankenhaus in die Großstadt zu fahren. Die Mutter meiner Freundin fuhr (im Gegensatz zu mir war sie die Ruhe in Person) und ich saß hinter meiner Freundin, die wir auf den Beifahrersitz verfrachtet haben. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt sehe ich ein helles Aufleuchten.

Wie ich später erfahren habe waren das wohl die Lichter eines entgegenkommenden LKW, der auf der Kuppe von seiner Spur abgekommen war und unser Auto frontal auf der linken Seite gerammt hatte. Der LKW-Fahrer und die Mutter meiner Freundin waren sofort tot. Meine Freundin und ich waren beide bewusstlos, aber offenbar haben andere Zeugen des Unfalls sofort die Rettung verständigt und meine Freundin und ich wurden mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Aber all das, was ich jetzt in Kursivschrift geschrieben habe weiß ich nur aus Berichten, da ich da selbst auch nicht bei Bewusstsein war.

Das nächste an was ich mich erinnere ist, dass ich in einem Krankenzimmer gelegen bin und eine Krankenschwester mir geholfen hat mich zu übergeben. Dann kam ein Arzt und hat mich untersucht. Dabei wurde mir auch gesagt, dass es einen Unfall gegeben hat und dass die schwangere Frau noch operiert werde. Ich sagte, dass ich der Vater des Babys sei und wollte wissen, wie es ihr geht. Man sagte mir, dass man das Baby holen konnte und dass dieses unversehrt und völlig gesund und außerdem ein Mädchen sei. Aber zum Zustand meiner Freundin konnte man mir zunächst nichts sagen, da dieser immer noch sehr kritisch war. Aber man versicherte mir, dass die Ärzte alles in ihrer Macht stehende tun würden um sie zu retten.

Wenig später brachte man mir meine Tochter. Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich da gefühlt habe. Auch jetzt noch - mehr als 7 Jahre später - treibt es mir immer noch Tränen in die Augen, wenn ich daran zurückdenke. Dieses hilflose kleine Würmchen brauchte mich jetzt und dabei fühlte ich mich doch selbst völlig überfordert und hilflos.

Nach ein paar Stunden kamen dann die Ärzte in mein Zimmer und an ihren Minen merkte ich schon, dass es keine guten Nachrichten waren, die sie mir da schonend beibringen wollten. Sie hatten alles menschenmögliche versucht um meine Freundin zu retten, aber letztlich haben sie diesen Kampf leider verloren. Ich war fix und fertig und ich dachte ernsthaft an Selbstmord. Was für einen Sinn hatte denn mein Leben noch, wenn ich es zukünftig ohne die Frau leben musste, die ich mehr geliebt habe als alles andere auf der Welt? Aber dann rührte sich meine winzige kleine Tochter und das gab mir die Antwort auf diese Frage.

Heute - gut 7 Jahre später - kann ich sagen, dass ich trotz allem wieder glücklich geworden bin. Dafür muss ich vor allem meiner Schwester und meiner Tochter danken, aber auch vielen anderen guten Freunden, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden und mir geholfen haben. Meine Tochter wird ihrer wundervollen Mutter mit jedem Tag ähnlicher und sie ist heute der wichtigste Mensch auf der Welt für mich. Ich sehe es als das Vermächtnis ihrer verstorbenen Mutter an, dass ich sie zu einem guten, glücklichen und vernünftigen Menschen erziehe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
PicaPica  07.02.2023, 12:06

Und ich denke, das gelingt Dir auch sehr gut. Auch, weil Du nicht den allwissenden gestrengen Vater herauskehrst, sondern eher ein Team mit ihr bildest. Natürlich musst Du die Richtung vorgeben, aber letztlich erklärst Du ihr Vieles, warum das so und so sein muss, damit es gut wird. Du behandelst sie auf Augenhöhe und das ist wichtig, finde ich. Da fühlt sie sich nicht als Mensch zweiter Klasse, weil sie noch ein Kind ist. Respekt ist wichtig.

Viele Kinder haben das nicht und es ist soo schön, dass Du heute wieder glücklich sein kannst, GLG. :-))

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ripauthoritaeh 
Fragesteller
 12.02.2023, 06:21

Oh man musste heulen wie ich das gelesen hab 😭

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Da gibt es einige. Aber wenn ich einen benennen müsste, dann vermutlich der letzte Tag der Gerichtsverhandlung. Ich war so unglaublich unglücklich über das Ergebnis, über all die Menschen, die involviert waren und darüber, dass am Ende wieder alle weggesehen haben. An dem Tag ist das, was jahrelang passiert ist, mit einem Mal über mir zusammengebrochen und ich habe mich so schuldig und falsch gefühlt.

Der Tag, in dem ich notfallmässig ins Spital musste wegen eines Abszesses. Dort wurde mir Morbus Crohn diagnostiziert (mit 9 Jahren).

Grüsse

Es gab leider schon mehrere schlimme Tage. Aber eins gibt es woran ich sofort denken muss. Ich hatte Geburtstag und ich hatte leider auch schule und wir hatten sportunterricht ich habe nicht mitgemacht und habe gleich am anfang der stunde einen Fußball ins Gesicht geschossen bekommen. Bin dann umgekippt und mit dem krankenwagen ins Krankenhaus gebracht und dürfte dann leider mein Geburtstag im Krankenhaus verbringen obwohl ich soviel vor hatte. Das ganze ist auch erst letztes Jahr passiert ich hoffe dieses Jahr mein Geburtstag wird schöner.