Was unterscheidet bipolare Störung von Borderline?

5 Antworten

Kann sein, dass beide innen unsicher sind und von einem Extrem immer ins andere deshalb wechseln.

Sie ruhen nicht in ihrer Mitte, haben nicht immer Harmonie u Frieden in sich.

Schwierig mit ihnen umzugehen.

Zwischen bipolaren Störungen und dem Borderline Syndrom bestehen durchaus Symptomüberlappungen. Speziell Stimmungsschwankungen treten bei beiden Erkrankungen auf, sind für beide Erkrankungen charakteristisch.

3 Aspekte unterscheiden bipolare Störungen vom Borderline Syndrom besonders:

1.Frequenz, Dauer und Intensität der Stimmungsschwankungen.

- bei bipolaren Störungen halten die Stimmungsschwankungen länger an.

Auch wenn die Dauer der manischen und depressiven Episoden von verschiedenen Faktoren abhängt lässt sich grob sagen, dass die depressiven Episoden im Durchschnitt über Wochen, teilweise über Monate anhalten. Die manischen Episoden dauern im Durchschnitt bis zu 7 , maximal 14 Tage an.

[Außer bei rapid cycling oder Zyklothymie]



- die Stimmungsschwankungen bei Borderline halten nicht so lange an, treten dafür allerdings häufiger auf und sind häufig intensiver.

- bei bipolaren Störungen treten die Stimmungsschwankungen auch vollkommen unabhängig von äußeren Faktoren auf, unabhängig von der emotionalen Verfassung vor dem Ausbruch der Episode, etc. Buchstäblich wie aus dem Nichts.

Ich bin kein Experte für Borderline, aber ich glaube (!) dass das bei dieser Erkrankung nicht der Fall ist.

2. Der Kranheitslauf

- bipolare Störungen verlaufen quasi chronisch-rezidivierend. Schubhaft.

Mitunter kommt es vor, dass kurz nach einer durchlaufenen Manie eine Depression folgt (seltener auch umgekehrt), aber nach einer durchlaufenen Episode (bzw. Spätestens nach dem Ende der "Folge-Episode") kehrt der Betroffene immer in den symptomfreien Normalzustand zurück. Bis zur nächsten depressiven oder manischen Episode ist der Betroffene somit absolut beschwerdefrei.

- beim Borderline Syndrom bestehen die Symptome dauerhaft, durchgehend, kontinuierlich.

3. Die Behandlung

- bei der bipolaren Störung ist die Psychopharmakotherapie, vor allem die medikamentöse Phasenprophylaxe, absolut unerlässlich. Die Medikamente müssen meistens ein Leben lang eingenommen werden. Nicht selten kommen bei der Behandlung 2-3 Präparate kombiniert zum Einsatz.

Eine begleitende Psychotherapie ist hier nicht grundsätzlich, zwingend bei jedem Patienten erforderlich. Das ist abhängig vom konkreten Einzelfall

- beim Borderline Syndrom ist es genau umgekehrt: hier ist die Psychotherapie zu 100% das Mittel der Wahl. Anders als bei bipolaren Störungen ist die Psychotherapie hier also nicht optional.

Die medikamentöse Behandlung steht hier definitiv nicht im Vordergrund. Ne rein medikamentöse Behandlung, ohne eine Psychotherapie, würde mit Sicherheit keinem Borderliner wirklich weiterhelfen.

Wenn Medikamente eingesetzt werden, dann begleitend ,therapieunterstürzend und zeitlich begrenzt (zur Überbrückung, bis die Therapie wirkt). Wie eine Krücke, sozusagen.

Sevven

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es sind zwei völlig unterschiedliche Krankheiten, auch wenn sie einige Symptome teilen.

Bipolare Störung ist eine affektive Störung, sie ist also eine Störung des Gemüts. Man nennt diese Störung auch (Hypo)Manische Depression. Das bedeutet (Hypo)manische Hochphasen und depressive Down-Phasen wechseln sich ab. Man spricht hier von Intervallen die mindestens 2 Wochen anhalten, sie können aber auch länger (mehrere Monate) anhalten. Es kann aber auch in einer manischen Phase kurze depressive Verstimmungen geben. Bei der Bipolaren Störung wechseln sich also zwei Extreme ab. Die Manie bei der man voller Energie ist, sich maßlos selbst überschätzt und einfach völlig überdreht ist und dabei auch eventuell dumme Entscheidungen trifft. (Diese Manie kann soweit gehen, dass man versucht sich umzubiegen, weil die betroffene Person denk sie sei unsterblich. Und dann die Depression bei der das genaue Gegenteil eintritt. Man ist völlig Antriebslos, man ist voller Selbstzweifel,…
Ein paar Symptome aus dem Internet: Energielosigkeit, Niedergeschlagenheit, Selbstzweifel, vermehrtes Grübeln. Schlafstörungen, Interesselosigkeit, vermindertes Leistungsvermögen, Konzentrationsschwierigkeiten. Unruhe, Ängstlichkeit, Reizbarkeit. vermindertes sexuelles Interesse.

Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung, sie betrifft also die Persönlichkeit der betroffenen Person. Auch hier gibt es Stimmungsschwankungen von einem extrem ins nächste, sie treten hier aber nicht in Phasen auf so wie bei der Bipolaren Störung, sondern wechseln viel häufiger, auch mehrmals am Tag. Es kann vorkommen, dass die Stimmung innerhalb von 5 Minuten von extremer Euphorie zu extremer Trauer wechselt und das nur weil eine Kleinigkeit nicht stimmt. Borderliner haben also ein Problem mit der Regulation ihrer Emotionen. Außerdem ist Borderline die einzige Störung bei der selbstverletzendes Verhalten ein Kriterium der Diagnose ist. Borderliner haben auch stark mit Verlassensängsten zu kämpfen und mit dissoziativen Phasen.

ich hoffe ich konnte dir helfen:)

"meines Wissens nach ist eine bipolare Störung ( manische Depression) eine Störung, wo es zwischen den Stimmungen kein Gleichgewicht gibt. D.h. bei einer bipolaren Störung sind die Stimmungen entweder in einem enormen Tief(Depression) oder in einem enormen Hoch(Euphorie),die beide so extrem schwanken, das es kein Gleichgewicht gibt.Dies kann sehr gefährlich werden und in einer Therapie werden Mechanismen entwickelt, das man rechtzeitig die Grenze erkennt.

Bei einer Borderline-Störung sind die Stimmungsschwankungen zwar auch sehr stark schwankend, jedoch in kürzeren Intervallen ( d.h. Die Abstände sind lürzer und die Stimmungen schwanken in sehr kurzer Zeit). Zum Weiteren befinden sich viele Borderliner in einem dissoziativem Zustand( man nennt es auch Shut down-). In einer dissoziation ist man wie in einer passiven Position und erlebt die Umwelt eher wie in einem Trance-Zustand (als würde man sich einen Film ansehen).

Zudem ist die Persönlichkeit instabil....andere beeinflussen oftmals das eigene Empfinden(schwer zu erklären).

Borderline geht oft mit einem selbstverletzenden Verhalten.Einige tun dies über "das bekannte schnippeln, verbrennen u.s.w.", aber auch wie übermäßiger Drogen und Alkoholkonsum(jedoch muss nicht jeder, der dies exzessiv konsumiert zwangsläufig Borderliner sein).

Auch beim Borderline gibt es Unterkategorien: wie z.b. phobische, schizophrene, schizoide, schizotypische und paranoide Persönlichkeitsstörung"

Beide sind zwei völlig unterschiedliche Krankheitsbilder, Das eine geht aber meist mit dem andern einher.

eine bipolare Störung es zum Beispiel wenn Menschen von 1 Sekunde auf der andern sich um 180° wenden. Er ist komplett umgänglich und charmant, und im nächsten Moment komplett aggressiv und vorwurfsvoll. Versuch dieses Krankheitsbild nicht zu verstehen, denn vom logischen her macht dieser Charakterzug keinen Sinn. - deswegen ist es nur schwer diese Menschen zu behandeln

LeDurak 
Fragesteller
 05.12.2021, 10:44

Und was genau ist dann der Unterschied zu Borderline?

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Marcel623  05.12.2021, 10:47
@LeDurak

Borderline ist wenn dieser Charakterzug so schlimm wird dass die Menschen damit selbst nicht mehr klarkommen. Irgendwann brauchen Sie ein Ventil um sich selbst fühlen zu können. Das ist dann meist dieses bekannte Ritzen. Oder eigene Körperverletzungen auf irgendeine andere Art. - meistens steht sowas wenn in früher Kindheit irgendwelche Traumata entstanden sind .

Mal so im groben beschrieben

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