Was tun gegen Perfektionismus ☹️?
Hey Leute
Ich habe echt langsam ein Problem. Ich bin leider sehr perfektionistisch und weiss nicht woher das kommt. Früher war das nicht so krass, aber jetzt belastet es mich.
Ich will nicht perfektionistisch sein aber kann es nicht ausschalten. Wenn ich zB einen Auftrag erledigen muss, dann versuche ich nicht perfektionistisch zu sein. Aber wenn der Auftrag dann nicht „perfekt“ abgeschlossen ist, dann fühlt es sich einfach sehr schlecht an.
Es fühlt sich so an, als wäre ich ein Versager oder als würde man mich gleich verurteilen. Ich versuche unterbewusst zwanghaft Fehler zu meiden. Selbstverständlich funktioniert das nicht und dadurch gerate ich in Kriesensituationen.
Woran liegt das? Woher kommt das? Was kann ich tun, um diesen Perfektionismus loszuwerden?
Hat jemand von euch Ähnliches gehabt?
Vielen Dank!
2 Antworten
Woher das kommt ... kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel durch die Erziehung von Eltern die von einem Perfektion erwartet haben oder sowas. Also im Grunde damit, dass man sein Selbstwertgefühl von seinen Leistungen abhängig macht. Hab sowas auch gehabt. Aber da hilft manchmal, gut zu sich selbst zu sein und zu rationalisieren warum man nicht alles perfekt machen kann. Es ist manchmal besser ein Projekt einfach abgeschlossen zu haben. Deswegen sollte man sich am Anfang eines Projekts Mindestanforderungen setzen und sich zum Ziel setzen nur diese zu erreichen und mehr nicht. Manchmal kann Perfektionismus auch eine gute Charaktereigentschaft sein, aber wenn man nie fertig wird, nie zufrieden ist, steht sie im Weg. Die Balance ist also wichtig. Oder nach dem Pareto-Prinzip zu handeln und sagen, es ist jetzt gut genug.
Geht mir genauso und das wird eher von Jahr zu Jahr immer stärker.
Ich habe nicht wirklich das Problem, dass ich meinen Ansprüchen nicht gerecht werden kann, weil ich unterdessen nur noch in Themengebieten unterwegs bin, in denen ich mich sehr gut auskenne.
Ich habe eher das Problem, dass dieser Perfektionismus mich so absurd viel Zeit kostet...
Als ich noch jung war, hat meine Mutter immer zu mir gesagt, dass ich zu allen Themen, die mir begegnen mehr wissen muß, als die Lehrer. Richtig schlimm wurde dass, als ich in den ersten Semestern an der Uni so krass viel gearbeitet habe und dann zu den besten Studenten gehörte. Von so einem Niveau kommt man nie wieder runter. Ich versuche manchmal die Dinge einfach angehen zu lassen, aber so richtig gelingt mir das nicht.
Glatte 1, weil es da eben schon einen Zusammenhang zwischen Perfektionismus und Noten gibt. Ich kann mich an 3 Situationen/Hausarbeiten erinnern, bei denen es Notenmäßig nicht so gut für mich gelaufen ist und ich eine 3 bekommen habe. In 2 Fällen hatte ich mächtig Ärger mit den Professoren und in einem Fall überstieg das Thema schlichtweg meine intellektuellen Fähigkeiten (Kant und Habermas - habe ich irgendwie nicht wirklich verstanden). Das ist aber bei mir schon echt lange her. Ich kann mich kaum noch erinnern...
ah ok, hast also Psychologie oder ähnliches studiert, in den Studiengang reinzukommen ist ja schon ne Leistung, aber 1,0 zu schaffen, dass verdient Respekt. Denkst du im Nachhinein hat sich die ganze Arbeit gelohnt?
Kann man noch nicht absehen, aber ich glaube nicht, dass sich das auch nur ansatzweise rechnen wird...Habe im Laufe der Zeit zwei Studiengänge gemacht und Kunstgeschichte und Pädagogik, mit den Nebenfächern klassische Archäologie und katholische Theologie und außerdem Psychologie und Soziologie studiert.
Bin erst einmal langfristig im Mutter-Buisness stecken geblieben und pathologisiere völlig erfolglos meinen Sohn mit meinen Vorstellungen von Fleiß...
LOL
Okay vielen Dank, Ich habe gehört, dass das Mutter Business eines der rentabelsten sein soll ;)
Was hattest du für einen Uni Schnitt, wenn ich fragen darf.