Was tun gegen extreme Angstzustände und Panikattacken?
Hallo erstmal,
ich bin 19 Jahre (gerade in der Selbstfindungsphase nach dem Abitur, mache eine FSJ).
Ich habe seit ca. 2 1/2 Jahren krankhafte Angstzustände und Panikattacken. Alles hat in der Q1(11 Klasse) angefangen, dass ich extreme Prüfungsangst, was vorher nie ein Problem gewesen war. Die Prüfungsangst schaukelte sich bis zum Abitur so hoch, dass ich Tage vor der Prüfung nur wenig essen konnte. Immer wenn ich diese Angstzustände empfinde, macht mein Magen einfach dicht, und wenn ich versuche etwas zu essen, bekomme ich entweder Durchfall oder muss erbrechen. Dadurch schrieb ich die Prüfungen mit einem extremen Vitamin- und Nährstoffmangel, sodass es schon einmal dazu kam, dass ich vor einer Klausur in Ohnmacht gefallen bin, und das andere mal Lähmungserscheinungen in einer Klausur bekam.
Es ist ein Wunder, dass ich mein Abitur so gut gepackt habe trotz massiven Gewichtsverlust(10kg).
Ich dachte nach dem Abitur wird die Angst wieder vorbei gehen, was sie natürlich nicht wurde. Stattdessen entwickelten sich Zukunftsängste und Ängste vor Briefen von Ämtern etc.(es gab einen Todesfall in der Familie). Mittlerweile habe ich eine Angst vor der Angst und prokrastiniere oft.
Bis jetzt konnte ich trotz schwierigen Verhältnissen alles irgendwie bewältigen. Aber jetzt bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich Gedanken habe, die ich nicht wage hier auszusprechen.
Kann mir jemand Tipps helfen mit solchen Angstzuständen/Panikattacken zurecht zu kommen. Danke, wer bis hierhin meine Story gelesen hat.
6 Antworten
Bei so massiven Beschwerden und Einschränkungen sind Laien-Ratschläge nicht mehr zielführend. Schau, dass du einen Therapieplatz bekommst.
Alles Gute für dich! :)
Kognitive Verhaltenstherapie.
Wichtig ist, dass man sich bewusst macht das Panikattacken nur in deinem Kopf entstehen. Und es die Gedanken bzw Bewertung von Situationen sind, die zu Panik führen, nicht die Situation an sich. Wenn du beispielsweise in der Schule eine Panikattacke hast fragst du dich möglicherweise, wo sind die Toiletten? Wie komme ich hier schnell raus? Und dadurch, gibst du der Panik macht über dich. Du musst diese Gedanken hinterfragen, denn solange du dich nicht in Lebensgefahr befindest, gibt es auch keinen Grund warum dein Körper so reagiert als wärst du gerade in einer Lebensgefährlichen Lage.
Frag dich also immer: Entspricht das den Tatsachen? Bin ich gerade wirklich in Lebensgefahr und ist es angemessen das mein Körper so reagiert? Gib dir auf solche Fragen eine ehrliche Antwort. Panikattacken Patienten haben keine Angst vor spezifischen Situationen, sondern vor der Panik selbst. Du darfst die Panik nicht bekämpfen, denn dann wird sie nur noch schlimmer, du musst akzeptieren, dass sie da ist und mit der Einstellung daran gehen: Was auch immer passiert ist Ok. und ganz wichtig:
Vermeide keine Situationen aufgrund deiner Panik. Wenn du vor einer Situation wegen deiner Panik fliehst wird das gleiche ganz schnell auch in anderen Situationen passieren bis du dich gar nicht mehr aus dem Haus traust.
deine Negativen Gedanken probieren dir in Situationen, wo du Panik hast, dir noch mehr Panik zu machen indem sie dir verschiedenste Horrorszenarien einreden. Ein Faktor ist höchstwahrscheinlich auch noch, dass andere Personen dich sehen können und du Angst hast, dass sie deine Panik erkennen oder du dich blamierst. Das ist jedoch deren Problem. Du musst dich an die Tatsachen halten, nämlich das du dich in keiner Lebensgefahr befindest und die körperliche Reaktion höchstwahrscheinlich übertrieben ist. Außerdem musst du lernen, die Kontrolle abzugeben. Panik entsteht auch oft dadurch, dass man Angst hat die Kontrolle zu verlieren. Es gibt jedoch so viele Situationen die du einfach nicht beeinflussen kannst.
Panik ist eine Entscheidung, du hast die Wahl ob du nachdem du merkst wie Panik in dir aufkommt, deine Gedanken auf die Panik zu konzentrieren und ihr so mehr macht zugeben, oder dir bewusst zu machen, dass die Panik nur dein altes Muster aus Flucht und extremen discomfort wieder abspielen will. Whatever happens. its okay ist ein sehr wichtiger Ansatz. Ich würde dir das Buch ,,Badass ways to end anxiety and stop panic attacks" empfehlen.
LG
Ich würde dir einen Psychologen empfehlen, das hat mir zumindest sehr geholfen.
Du leidest ganz offensichtlich an einer GAS (generalisiertes Angstsyndrom bzw. Angststörung), und ohne medikamentöse Hilfestellung ist da no way out.
Du wirst also einen Neurologen aufsuchen müssen.
Habe auch GAS - wurde vor rund 20 Jahren diagnostiziert. Ohne Medikamente ist mein Leben unerträglich, denn absolut alles macht mir dann solche Angst, dass ich kein Leben mehr habe.
Ich fürchte mich auf die Strasse zu gehen, in ein Geschäft, geschweige denn mich mit Menschen zu treffen, oder meinen Lieblingssport Radfahren zu praktizieren, denn da stelle ich mir vor, wie ich von einem Auto erwischt werde und anschliessend gelähmt mein weiteres Leben fristen muss.
Ich werde ganz sicher nie mehr zurück in diese mentale Hölle gehen - also die Medikamente weglassen. Wie gesagt nehme ich sie mit zwei kurzen Unterbrechungen seit 1998 und mein Blutbild, das ich jährlich mache im Labor, zeigt keinerlei patologische Werte auf.
Schwachsinn. Jeder ist in der Lage seine Panikattacken auch ohne Medikamente zu überstehen. Wenn der Fragesteller deiner Antwort folgt, werden seine Panikattacken nur noch schlimmer werden und zudem wird er dann noch Medikamente abhängig.