Was soll ich machen familiäre Probleme?
Hi,
kurz zu meiner Familiären Situation: Ich(13) wohne mit meinem Vater, meiner Mutter und meinem Bruder(10) zusammen.
Ich merke das ich in letzter Zeit immer weniger mit meiner Familie mache. Natürlich kann das an der Pubertät liegen, trotzdem gibt es Sachen die mich einfach traurig machen das sie so sind. Meine Eltern wissen nichts über meine psychische Verfassung wie es mir geht, was ich so mache und was mich stört. Beispiel: Ich habe seit 6 Monaten einen Besten Freund. Er gehört zu den wichtigsten Personen in meinem Leben, ist immer für mich da, baut mich auf und ich weiß nicht was ich ohne ihn machen würde. Meine Eltern wissen nichts von ihm. Ich habe ihnen nichts davon erzählt das wir befreundet sind, weil mein Vater dann gleich denkt das wir zusammen sind und nervige Sprüche bringt und meine Mutter mich hassen würde weil ich Kontakt zu dem anderen Geschlecht hätte....Ich hatte auch eine Zeit wo ich mich selbst nicht akzeptiert sondern gehasst habe. Meine Eltern haben das nicht mitbekommen. Ich saß jeden Tag weinend in meinem Bett und sie dachten alles wäre gut. Bin da dank meiner Freunde/innen raus gekommen und jetzt mega happy. Wenn ich dann mal gerade solche Probleme anspreche hören sie mir nicht zu, nehmen es nicht ernst oder sehen nur meine Fehler. Ich weiß das ich bestimmt auch Fehler mache, sehe das und probiere mich zu bessern. Aber sie denken das sie immer alles perfekt machen. Eigentlich ist meine Familie nur noch wie drei Menschen bei denen ich wohne und mit denen ich esse. Wenn ich überlege meine Freunde/Lehrer/Trainer wissen mehr über mich als meine Eltern. Zumindest was meine Gedanken, Meinung und Situation gerade betrifft.
Was kann/soll/muss ich machen?
LG Lilli8433
4 Antworten
Eine schwierige Situation. Das Vertrauen zu Deinen Eltern ist durch ihr Verhalten Dir gegenüber gestört. Sei Dir bewusst, daß es nicht Deine Aufgabe ist das zu ändern. Du kannst natürlich gerne versuchen das Beziehungsverhältnis zu verbessern, doch wenn es nicht in Deinem Sinne klappt, fühle Dich dafür nicht verantwortlich.
Es ist auch absolut nachvollziehbar, daß Du weniger Informationen mit ihnen teilst, wenn sie darauf nicht mit Interesse oder sogar mit Ablehnung reagieren. Mach Dir da keinen Vorwurf.
Was kann/soll/muss ich machen?
Die Frage ist ja viel eher, was möchtest Du erreichen? Und hast Du die Kraft mit ihnen darüber zu reden?
Mache Dir klar, wie Du es Dir als Ideal vorstellst. Dann kann man auch konkret Argumente erarbeiten, um Deine Eltern für Dich zu sensibilisieren.
Eine Möglichkeit wäre übrigens, mit einem Schulpsychologen oder Sozialarbeiter zu sprechen, wenn es bei Dir die Möglichkeit dafür gibt. Es gibt natürlich auch noch andere Anlaufstellen, doch für ein erstes Gespräch mit jemandem wäre das bestimmt hilfreich.
Sei froh, daß Du neben Deiner Familie so ein gutes Umfeld mit Freunden und anderen Bezugspersonen hast. Manchmal ist das im Leben die wirkliche Familie und man konnte sie sich sogar aussuchen. Wichtig ist, daß die Leute sich für einen interessieren und nicht, wie man zu ihnen gefunden hat.
Bitte und auch danke.
Kannst Dich gerne nochmal melden, wenn Du Nachfragen hast.
Wenn Du Dir Gedanken darüber gemacht hast, was Du Dir von Deinen Eltern wünscht, kann Dir auch noch besser Rat gegeben werden.
Lass Deine Eltern diesen Text lesen. Und dann frag sie, ob sie sich auch mehr Familie wünschen - mehr Zusammenhalt, mehr Aufmerksamkeit. Vielleicht wünschen sie es sich tatsächlich und haben sich nur nie getraut, etwas zu sagen. Das wäre ideal. Oder sie werden über sich selbst nachdenken und ihr Verhalten ändern. Ich finde es wichtig, dass sie erfahren, was Du fühlst und Dir wünschst. Also probiere es!
Wenn man als nichtbeachtete Jungendliche das Problem hat, für seine Eltern „Luft“ zu sein, ist das erst mal sicher kein Einzelfall. Ich denke deine Eltern müssen erst erkennen wie ernst die Lage ist bevor sie zuhören.
Der Weg zum Schulpsychologen, oder zu einer Jugendhilfe Einrichtung sollte nun sein Weg sein, da du so einfach nicht mehr an deine Eltern heran kommst.
Eventuell kann auch ein Freund der Familie (beste Freundin der Mama), oder ein Verwandter als Fürsprecher erst mal die Aufmerksamkeit deiner Eltern auf dich lenken, weil die Worte eines Erwachsenen meistens viel mehr Gewicht haben als die einer „pubertierenden Jugendlichen“.
Mein Sohn ist 12, lebt bei seiner Mama, hat auch Probleme und möchte aber mit uns Eltern nicht darüber sprechen weil „es ihm peinlich ist“
wenn ich zusammenfasse was du geschrieben hast bleibt aus meiner Sicht übrig. Ich rede nicht mit meiner Familie, aber ich möchte das sie wissen wie es mir geht.
Was also wäre eine Möglichkeit?
ich habe mit ihnen geredet aber sie hören mir nicht zu, nehmen es nicht ernst und mein vater hat mich sogar ausgelacht als ich mich aufgeregt habe
Dankeschön. Das hat mich gerade sehr berührt und mir auch geholfen