Was sind "seriöse Quellen" und was "unseriöse Quellen"?
In Diskussionen wird ja gerne mit Quellenangaben hantiert. Häufig wird dann vom Diskussionsgegner die genannte Quelle als "unseriös" bezeichnet, während seine eigenen Quellen angeblich über jeden Zweifel erhaben sind. Nur wer oder was ist durch welche Qualifikation in der Lage, zu definieren, was glaubwürdige Quellen sind und was nicht?
10 Antworten
Meine ehemalige Deutschlehrerin meinte, was "man so kennt", das sei seriös, und was "man nicht kennt", das sei nicht seriös.
Ähm … naja, ich denke, das stimmt insofern, dass Bekanntheit natürlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass irgendjemand es herausfindet, wenn Falschinformationen verbreitet werden, und die Inhaber kein Interesse daran haben, in Verruf zu geraten. Wohingegen Hans-Jörg mit einem Blogspot im Internet nicht viel zu verlieren hat. Das heißt aber eben gar nichts im Einzelfall.
Ich denke, bei einer halbwegs bekannten Quelle, von der bekannt ist, dass sie eigentlich keine Falschmeldungen veröffentlich, und wenn du dieselbe Nachricht noch bei anderen Quellen findest, kannst du mehr oder weniger davon ausgehen, dass das seriös ist. Und dann immer die Quellen der Quellen checken. Bei Seiten aus dem Internet auch: Quellen checken, wenn die passen, dann wird das wohl so stimmen. Außer die Quellen deiner Quellen sind unseriös. Wenn die Quelle deiner Quelle bspw. "Antifa Zeckenbiss" lautet, dann wäre ich vorsichtig.
Ah ja, Videomaterial und Fotos sind meistens ziemlich eindeutig. Auch wenn die gefälscht werden können, kommt auf die Sache an. Wenn Zeitung XY sagt, dass Trump etwas gesagt haben soll und du schaust dir dann das Video dazu an, irgendein Interview, das er gegeben hat, dann wird er das ziemlich sicher genauso gesagt haben.
Und in den Augen der meisten Menschen fährst du sicher nicht falsch damit, wenn deine Quellen entweder staatliche oder renommierte Zeitungen sind. Die meisten Menschen halten die für seriös, auch wenn sie es natürlich nicht immer sind.
Die Augen der meisten Menschen interessieren mich eigentlich weniger, bin schon an der Wahrheit interessiert. Die bekanntlich auch unangenehm sein kann, manchmal sogar zu unangenehm - selbst für als "renommiert" geltende Medien. Danke für Deine ausführliche Antwort!
Glaubwürdige Quellen sind meiner Meinung nach selbst Berichte, die auf mehreren anderen seriösen Quellen basieren, auf wissenschaftlichen Studien von von mehreren seriösen Quellen als seriös eingestuften Forschers oder Instituts basieren, vor Ort (am Besten mit Fotos o.ä.) recherchiert haben oder ein Augenzeugeninterwiev gemacht haben.
z.B. wenn Quellen in Wissenschaftlichen Fachzeitschriften stehen, sind sie seriöser als ein Artikel in einer klatschzeitschrift.
Usw.
Die die am meisten verlieren würden, wenn sie Unsinn verbreiten täten.
Also eine Zeitung verliert unter Umständen Millionen, wenn sie eine Ente produzieren, die sich zu einem kleinen Skandal auswächst. Eine Einzelperson, die seine Weltsicht in einem Buch veröffentlicht verliert nur ein paar tausend Euro.
Ich würde sagen das seriöse Quellen erst die Fakten zusammensuchen bzw. auch selbst ermitteln und sich damit eine Meinung bilden bzw. versuchen Meinung komplett rauszulassen und unseriöser erst eine Meinung haben und sich dann passende Fakten rauspicken bzw. einfach erfinden. Das herauszufinden ist dann sicherlich nicht einfach und die Übergänge sind sicher auch fließend bzw. gerade bei komplexeren Themen wo Fakten gegeneinander abgewogen werden müssen können auch durchaus seriöse Quellen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Wenn man also wirklich gut zu einem Thema informiert sein will wird man nicht umhin kommen mehrere Quellen zu prüfen, Schnittmengen zu bestimmen und bei Gegensätzen herauszufinden, ob eine Quelle eher falsch ist oder nur unterschiedliche Annahmen bzw. Gewichtungen zu den Unterschieden führen. Einfach ist das nicht.
Ein Grundsatz ist aber, wenn etwas zu schön klingt um wahr zu sein, dann ist es auch meist nicht wahr.