Was sind Gilden?
Kann mir jemand kurz und knackig erklären von wem Gilden gegründet wurden und was sie gemacht haben (Also die Aufgaben waren oder so)
2 Antworten
Eine Gilde ist eine Art Genossenschaft, also ein Zusammenschluss von z.B. Kaufleuten/Händlern, um gemeinsame Interessen zu fördern und zu schützen. Die Mitglieder sollten Schutz und Hilfe in allen Lebensbereichen bekommen (z.B. Sicherheit des Warentransports, etc.). Mit der Zeit entwickelten sich die Gilden zu richtigen Handelsmonopolen in den Städten. So hatten sie unter Umständen großen politischen Einfluss.
Hallo, Dennis.
Ergänzend zu dem bereits Gesagten:
Zünfte und Gilden dienten mehreren Zwecken: Der Absicherung ihrer Mitglieder vor Konkurrenz, dem Garantieren eines gewissen Mindest-Qualitätsstandards und auch der sozialen Absicherung ihrer Mitglieder. Starb etwa ein Mitglied einer Gilde hatte die Ehefrau trotzdem ihr Auskommen, ja konnte - auch wenn sie nicht Vollmitglied der Gilde werden konnte - trotzdem das Gewerbe weiterbetreiben.
Eine wichtige Rolle innerhalb der Zunft-Tradition spielte die Zunftlade, in der Statuten, Zunftgesetze und auch das gemeinsam verwaltete Geld verwahrt wurde. Nur mehrere gewählte Vorstände konnten sie gemeinsam öffnen (mehrere Schlösser). Sämtliche Zunft- und Gildentreffen fanden vor geöffneter Lade statt - deswegen wird auch noch heute umgangssprachlich ein "Laden geöffnet".
Gilden waren i.d.R. an einen bestimmten Ort gebunden - es gab sie für die unterschiedlichsten Handwerks- und Handelsberufe, so für die Tischler, Küfer, Wagner, Tuchweber, Kesselflicker, Beutler, Fleischhacker, Gerber, Bader, Schneider, Goldschmiede.
Andere Gewerbe waren hingegen in ähnlicher Weise ortsübergreifend organisiert:
So etwa die Zimmerleute, Steinhauer und Steinmetzen, die sich in Bauhütten zusammenschlossen und von Stadt zu Stadt ziehen durften (das war in Zeiten der Leibeigenschaft nicht selbstverständlich!), um Wohngebäude - aber auch die generationenübergreifend andauernden Baustellen des Kathedralenbaus zu betreiben.
Die Bauhütten der Steinmetz-Bruderschaften schlossen sich wiederum in Haupthütten zusammen, die regelmäßige Treffen abhielten. Solche Haupthütten waren in Wien, Straßburg und Köln anzutreffen - später auch in Bern. Auf den Treffen der Haupthütten wurden die Hüttengesetze vereinbart und festgelegt, nach denen sich der gesamte reguläre Baubetrieb Europas für dieses Gewerk richtete.
Herzliche Grüße
krato333