Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Freikirchen und katholischen bzw. evangelischer Kirche?

5 Antworten

Also in Kurzfassung gibt es drei hauptsächliche Unterschiede: zum einen taufen Freikirchen  (z.B. Baptisten) keine Säuglinge oder Kinder. Taufe findet erst dann statt, wenn der zu Taufende sich selbst und frei dazu entscheidet (Gläubigentaufe statt Säuglingstaufe).

Ein weiterer großer Unterschied ist die Struktur. Bei Freikirchen gibt es keine bundesweite Leitung, der die einzelnen Ortsgemeinden unterstehen, sondern jede Gemeinde verwaltet sich vollkommen selbst. So können sich zum Beispiel die Pastoren dort bewerben, wo sie wollen und die Gemeinden können selbst entscheiden, wen sie als Pastor haben wollen oder nicht.

Außerdem gibt es, wie bereits erwähnt, bei Freikirchen keine Kirchensteuer. Auch hier liegt der Fokus auf der freien Entscheidung des Einzelnen; jegliches Geben basiert auf freiwilliger Basis. 

Desweiteren ergibt sich durch die detaillierten theologischen Unterschiede ein anderes Gottesdienst-Konzept. Das sprengt allerdings den Rahmen der erwünschten Kurzform.

Was ist der Unterschied zwischen katholisch und evangelisch?

Eins vorweg: Katholische und evangelische Gläubige sind alle Christen: Menschen, die durch die Taufe ganz eng mit Gott und Christus verbunden sind. Sie glauben gemeinsam an Gott, der uns liebt, und deshalb Jesus Christus als seinen Sohn auf die Erde geschickt hat. Für alle Christen ist es wichtig, so zu leben, wie Jesus es vorgemacht hat. Deswegen finden sie zum Beispiel Frieden, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit sehr wichtig.

Früher gehörten bei uns alle Christen einer einzigen
Kirche an. Aber vor ungefähr 500 Jahren gab es einen Mönch namens
Martin Luther. Dem gefiel nicht alles, was damals in der Kirche
passierte – zum Beispiel, dass reiche Menschen besser behandelt wurden
als arme und dass es die Bibel
nur auf Latein gab. Das konnten nämlich nur sehr wenige Menschen lesen.
Dagegen hat er protestiert. Viele Leute haben genau so gedacht wie er –
die haben auch protestiert. Deswegen nennt man evangelische Christen
auch "Protestanten". Am Ende wurden neben der katholischen Kirche
mehrere Kirchen gegründet: die Kirchen der Reformation. "Katholisch" und
"evangelisch" - das sind also Bezeichnungen für unterschiedliche
Richtungen innerhalb der christlichen Religion. Diese verschiedenen
Richtungen nennt man auch Konfessionen, auf deutsch: Bekenntnisse.

Neben vielen Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den
Konfessionen auch leicht erkennbare Unterschiede. Zum Beispiel:
Evangelische Christen haben keinen Papst. Bei den evangelischen Christen
dürfen auch Frauen Pfarrer werden und die Pfarrer dürfen heiraten  –
beides geht bei den Katholiken nicht. Einen Knackpunkt gibt es auch bei
der Eucharistiefeier,
die evangelisch meist "Abendmahl" genannt wird. Dies ist für
katholische und die meisten evangelischen Christen der wichtigste
Gottesdienst. Katholiken glauben, dass dabei Brot und Wein zum Leib und
Blut Christi werden: Sie werden zu Zeichen dafür, dass Jesus Christus
wirklich in der Feier des Gottesdienstes anwesend ist. Zumindest für
manche Protestanten aber sind Brot und Wein beim Abendmahl eher ein
Symbol für Jesu Liebe zu uns – er hat uns so sehr geliebt, dass er für
uns am Kreuz gestorben ist.

Weil sie sich in den meisten Glaubensfragen einig
sind, versuchen viele Katholiken und Protestanten, ihre Religion
gemeinsam zu leben. Dieses Miteinander nennt man "Ökumene". Das ist
Griechisch und bedeutet: "die ganze bewohnte Erde". Damit wollen
Christen zeigen: eigentlich gehören wir alle zusammen.

LoveinChrist  09.04.2018, 12:42

Ja, das klingt alles sehr schön und blumig, aber wenn du dir mal die Lehre der Katholischen wie auch der Evangelischen Kirche anguckst und mit der Bibel vergleichst, wirst du einige SEHR wichtige Punkte finden, die sich leider nicht decken.

Die Bibel spricht in der Offenbarung von einer falschen Gemeinde, die paralell zur Braut Christi entsteht. Die sogenannte Ökumene ist überhaupt nicht biblisch!

Es hat zu allen Zeiten Nachfolger von Jesus gegeben. Doch viele von ihnen mussten durch die katholische Kirche ihr Leben lassen. Auch vor der Entstehung der katholischen Kirche gab es christliche Gemeinden. Die Katholische Kirche ist eine Institution, die mit wahrem biblischen Glauben nichts mehr gemein hat und zwar hauptsächlich deshalb, weil sie nicht die Erlösung durch Jesus predigt, sondern durch die Taufe. Genauso die evangelische Kirche, deren Fazit lautet: Sei ein guter Mensch und dann kommst du in den Himmel, so wie alle Menschen.

Die Bibel lehrt: Glaube an Jesus und dann wirst du gerettet. Nicht durch die Erfüllung von Gesetzen, sondern aus Glauben und Gnade.

Jesus wurde in vielen evangelischen Kirchen zu einem Philosophen herunterdegradiert, der eine Weile lebte, gute Taten tat und dann starb. Was lehrt die Bibel dagegen: Dass er Gott ist und Mensch wurde, um für meine und deine Schuld am Kreuz zu sterben und um dann wieder aufzuerstehen von den Toten!!!

Bitte unbedingt mal die Bibel lesen!

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der grösste unterschied ist, dass die freikirchen meist eine "christliche sekte" darstellen. die priester dort studieren meist an einer eigens fuer sie gegründeten freikirchen-hochschule. wenn du in so einer gemeinde mitglied wirst unterstellst du dein gesamtes privatleben der sekte. du musst 10% deines gehaltes spenden, du wirst keinen sportverein mehr von innen sehen, alle anderen mitmenschen werden dir fremd, weil dein neues leben plötzlich in der "jesus-fremdsprache" abläuft. "jesus" heilt, "jesus" verändert leben, doch in der realität verändert nur die mitgliedschaft und das verquerte elite-denken.in den volkskirchen zahlst du einen kleinen obulus an steuern monatlich und du bist selbst gefragt dort mitzuwirken, was aber meist den pastor dort gar nicht interessiert. dort geht es meist nur um "konfirmation, ehe, kinderbespielung und altenkafffee."

das ist der grund, warum freikirchen plötzlich so spannend sind. in der freikirche wird verstärkt eine art gehirnwäsche betrieben und an deiner inneren "erneuerung" gearbeitet, so dass du irgendwann nicht mehr mit normal gläubigen reden kannst. erst einmal scheint vieles positiv, doch achtung! manch einer ist psychisch stark erkrankt aufgrund des permanenten einredens eines schlechten gewissens. "du hast nicht genug gebetet", wenn es dir noch schlecht geht z.b. für alles wird das wirken des "teufels" verantwortlich gemacht, was ihnen nicht in den kram passt. außerdem wird an einer gemeindeerweiterung gearbeitet, dafür braucht es immer neue junge menschen, die geistig abhängig gemacht werden durch hauskreise und manipulation der übelsten art. sie denken schwarz-weiss, das ist eben schade. bedenke: nicht jedes nicht-mitglied nimmt drogen oder meint es mit dem liebes-partner nicht so ernst wie SIE angeblich. sie meinen, es sei eine art "lebensversicherung" dort mitzumachen. wer nicht bei ihnen ist und sich nicht entscheidet, landet in der hölle.

LoveinChrist  09.04.2018, 12:29

Hey, es tut mir leid, dass du offensichtlich schlechte Erfahrungen gemacht hast! Gemeinden sind Orte von fehlerhaften Menschen, die versuchen, sich in Liebe zu unterstützen und nach dem Wort Gottes zu leben. Ich selbst habe viele gute Erfahrungen gemacht. Und doch weiß ich, dass es Gemeinden gibt, die von Gottes Wegen abgekommen sind. Die Bibel ist der Maßstab! Und wenn soetwas passiert, sollte man dazu auch etwas sagen und darauf hinweisen.

Wenn du aber grundsätzlich mit der Bibel und dem Glauben ein Problem hast, dann ist es verständlich, dass auch eine Gemeinde für dich ein komischer Ort ist. Aber vielleicht hast du auch nur eine Gemeinde kennengelernt, die möglicherweise ziemlich daneben war? (jedenfalls nach deinen Schilderungen für mich schon verständlich, dass du ein Problem hattest)

Und es stimmt übrigens nicht, dass du in die Hölle kommst, weil du nicht in einer Gemeinde mitmachst. Gemeinschaft ist zwar etwas, was Gott sich für dich wünscht, aber du allein entscheidest mit deiner Entscheidung für Jesus, ob du dabei bist oder nicht. Keine Mitgliedschaft der Welt, kann deine Entscheidung ersetzen.

Ich wünsche dir von Herzen, dass Gott deine Verletzungen heilt und du Versöhnung auch mit den Menschen findest, die dir wehgetan haben oder denen du wehgetan haben könntest. Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Er definiert Liebe und falsche Lehren aufzudecken ist auch ein Liebesakt, der sehr wichtig ist!

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juliazero  28.08.2023, 17:11

Perfekt auf den Punkt gebracht. Danke! Es ist nichts anderes als eine Sekte! Und es macht mir echt Angst, wie weit verbreitet diese Sekten (zumindest bei uns in der Gegend) sind!

Ich war 4 Monate lang dabei, weil mein Ex-Freund aufgrund unseres Glaubensunterschieds damals Schluss gemacht hat und ich dachte, ich müsse ihn mir zurückangeln, indem ich dort auch mitmache.

Ich bin nur dort rausgekommen, weil noch jemand überlegt hatte, zu gehen und ich dann überhaupt erst einmal auf diesen Gedanken gekommen bin. Vorher hatte ich mir schon alles ausgemalt, wie es wäre, noch einmal getauft zu werden etc. und wollte auch meine "nicht-freikirchlichen" Freunde dort mit hin nehmen.

Jetzt im Nachhinein betrachtet war ich damals einfach nicht mehr ich, und das nach sehr kurzer Zeit. Aber das bewirkt eben auch dieses dann rein auf "Jesus" durchgetaktete Leben:

Freitagabend Hauskreis mit deinen "neuen Freunden"

Samstag "private" Unternehmungen mit deinen "neuen Freunden"

Sonntag Gottesdienst mit deinen "neuen Freunden"

Und die Menschen, die dort seit Jahren dabei sind, bekommst du als Außenstehender da leider nicht so einfach raus. Wie du schon sagtest, es wird alles dem "Teufel" zugeschrieben und, dass diese Außenstehenden einfach noch nicht "erleuchtet" genug sind, um zu erkennen, was "wahr" ist.

Ich bin aus dieser Erfahrung heraus so getriggert, dass ich heute recht schnell erkenne, ob mir Fremde aus wirklichem Wohlwollen heraus gegenüber sehr freundlich sind (was seehr selten der Fall ist z.B. wenn du jemanden auf der Straße triffst) oder, ob er nur Werbung für diese Sekte machen möchte.

Ich versichere mich auch mittlerweile immer, sobald nur ein Hauch dieses "christlichen Nebels" meine Antennen erreicht, ob es sich dabei um eine Christen-Sekte handelt und unterstütze Händler, Landwirte etc., die dort Mitglied sind auch nicht und kommuniziere das bei Bedarf auch direkt mit diesen Leuten.

Also JA, dieroterosa hat absolut Recht. Es sind einfach Sekten, die sich psychisch angeknackste oder hoffnungslose Menschen mit deren erleuchtenden Versprechungen an-angeln und am modernen Leben absolut vorbeischrammen.

Liebe Grüße aus Tauberfranken
Julia

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Ein großer Unterschied, den Lotzgeburt noch nicht genannt hat, ist das allgemeine Kirchenverständnis:

Nach katholischer Auffassung ist die Kirche als Institution von Gott eingesetzt, um die Bibel verbindlich auszulegen. Katholische Bischöfe werden stets von anderen Bischöfen geweiht, und diese Kette geht - hofft man - bis auf die Apostel zurück. Die Institution als solche hat dadurch viel mehr Macht.

Ursprünglich war die Reformation auch gegen dieses Kirchenverständnis gerichtet. Die Gemeinden sollten eher als Raum begriffen werden, in dem Gott gelobt und die Bibel gelesen wird - aber nicht in der Art, dass die Gläubigen gehorsam sein müssen. Die evangelische Kirche hat auch ein ganz anderes Verständnis davon, was Aufgabe eines Priesters oder Bischofs ist.

Die Freikirchen haben sich aus den evangelischen Kirchen gebildet, als diese sich ebenfalls immer mehr in Richtung "Staatskirche" entwickelten und damit selbst zu Institutionen wurden.

Bei den Freikirchen wird die "Kirchensteuer" nicht durch den Staat eingezogen. Soweit ich weiß, wird dort das, was man den "Zehnten" nennt, auf freiwilliger Basis abgegeben.