Was sind die Ursachen für die Veränderung der Viehbestände in Sahel?

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Vieh gilt dort als Währung und als Sparguthaben. Je mehr jemand hat, umso besser. Je mehr Tiere jedoch in der kargen Landschaft ihr Futter suchen müssen, umso weniger Futter gibt es. Mit den Rindern ist das nicht so schlimm, die fressen nur Gras. Ziegen fressen jedoch alles. Sie fressen nicht nur das Gras, sondern auch die Graswurzeln. Sie fressen jeden Baumschössling, jeden Strauch. Sie klettern auch auf die großen Bäume und fressen sie kahl. Dort wo es Ziegen gibt, wird das trockene Land zur Wüste. Sie breitet sich aus und kann kein Tier mehr ernähren. So bald es dann eine längere Zeit gar nicht mehr regnet, bricht der Viehbestand zusammen. Rinder und Ziegen finden keine Nahrung mehr und verhungern.

Zudem beeinflussen die Ziegen den Regen. Ihre Anzahl steht in der Sahelzone in direktem Bezug dazu, wie oft es dort regnet. Dort wo viele Bäume stehen, regnet es deutlich öfter. Dort wo keine Bäume stehen, wird die Erde so heiß, dass die fallenden Tropfen nicht mehr den Grund berühren. Sie verdunsten, noch bevor sie unten ankommen. Es bleibt trocken, weil die Ziegen das Land verwüstet haben, weil sie die Bäume kahl gefressen haben. Senkt man den Bestand der Ziegen aktiv oder sterben sehr viele Ziegen nach einer extremen Dürre, dann kann sich das Land wieder erholen.

Die Dürre beeinflusst also den Viehbestand und die Ziegen beeinflussen die Dürre.