Was sind die Unterschiede von Orgel, Klavier und Cembalo?

Die sind sehr verwandt. Arlecchino ist schon sehr ausführlich auf die baulichen Unterschiede eingegangen.

Den größten Unterschied finde ich, dass du beim Klavier (Pianoforte) die Lautstärke durch den Anschlag wählst und so eine ganz eigene Dynamik schaffst.

Die Dynamik machst du bei der Orgel mit den Registern und beim Cembalo auch teilweise (wenn es denn mehrere hat).

Bei Klavier ist ein sauberer Anschlag sehr wichtig.

Bei Orgel und Cembalo kommt es sehr auf die Artikulation an. Du musst das volle Spektrum zwischen Staccato - also gehackt - und legato - also gebunden - ausnutzen.

Viele gute Pianisten sind gute Organisten und anders herum, aber es muss nicht zwangsläufig so ein.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass gute Organisten nur schwer sehr gute Pianisten werden, wenn sie es erst später lernen. Anders herum geht es deutlich leichter.

Alle drei Instrumente sind Tasteninstrumente, deshalb denkt mancher: Kann man das eine spielen, kann man auch das andere spielen. Dem ist jedoch nicht so, in ihrem Wesen sind die Instrumente sehr verschieden.

Die alten Instrumente sind die Orgel und das Cembalo, das neuere und modernere Instrument ist das Klavier.

Die Orgel vereint viele Klangfarben, man nennt sie Register, die man eigentlich schon als eigenständige Instrumente ansehen kann. Auf einem Prinzipal-Register allein oder auf einem Flöten-Register oder auf einem "streichenden" Register kann man wunderbar Musik machen, das Vermischen verschiedener Register schafft zwar sehr viele verschiedene Klänge, ist aber nicht unbedingt nötig.
Die Töne entstehen in Pfeifen. Eine kleine Orgel hat um die 150 Pfeifen, eine große Orgel mehrere Tausend. Ein guter Organist achtet darauf, die einzelnen Töne bewußt anzuspielen und ebenso bewußt abzusetzen, genau so, wie zum Beispiel ein Flötist einen Ton anbläst und verklingen lässt. Die Anforderungen an einen Organisten sind deshalb sehr hoch, wenn er eine Orgel schön zum Klingen bringen möchte.

Das Cembalo ist ein Saiteninstrument und ein Zupfinstrument. Auch Cembali können mehrere Register haben, üblich waren und sind ein bis drei oder vier Register. Ein Ton entsteht dadurch, dass ein sogenannter Kiel (heute aus Kunststoff, früher von Gänsefedern, daher auch der Name) eine Saite anreißt, etwa so wie es ein Gitarrist mit dem Fingernagel macht. Beim Drücken einer Taste wird ein sogenannter Springer aufwärts bewegt, an dessen Seite der Kiel hervorsteht, der dann wiederum die Saite anreißt. Der Klang ist statisch, d. h. durch unterschiedlich starkes Drücken der Saite entsteht kein unterschiedlich lauter Ton.

Das Klavier ist ein Nachfolgeinstrument des Cembalos und im Gegensatz dazu nicht statisch sondern dynamisch: Man kann durch unterschiedlichen Tastendruck (Anschlag) leiser oder lauter darauf spielen. Deshalb hieß es ursprünglich Pianoforte oder Fortepiano. Ein Ton entsteht dadurch, dass ein Hämmerchen (aus Holz, früher mit Leder bezogen, heute mit Filz) gegen eine, zwei oder drei Saiten geschleudert wird.

Hallo,

so grob: Die Orgel ist ein Blasinstrument; Klavier und Cembalo sind Saiteninstrumente. Wobei das Klavier ein Schlaginstrument ist du das Cembalo ein Zupfinstrument.