Was sind Beispiele wo Unrecht zu Recht wird?

4 Antworten

Hallo DBKai!

Ich zitiere mal meinen Namensvetter:

Noch suchen die Juristen deine Definition zu ihrem Begriff von Recht

(Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft)

Dein Problem bzw. deine Frage umfasst genau dies. Es ist nicht eindeutig definiert was Recht ist. Es gibt zahllose Definitionsansätze und einige schließen mitunter Lebenssachverhalte aus, wodurch diese dann in der einen Definition "Recht" sind und in der anderen "unrecht".

Spannend wäre hier die nähere juristische Geschichte. Nehmen wir den "Mauerschützen-Fall" In der DDR waren die DDR-Grenzsoldaten durch rechtliche Legitimation befugt bzw. gerechtfertigt flüchtige aus der DDR zu erschießen. Hier wären wir nun bei "Recht". Nun schauen wir uns die spätere BRD an, hier wurden die Grenzsoldaten in mehreren Prozessen verurteilt, dies entspräche nun unserem "Unrecht".

Das macht also eine Unterscheidung von Recht und Unrecht sehr schwer. Tatsächlich muss man für diese Unterscheidung den Zeitgeist beachten und die gesellschaftspolitische Diskussion. In Deutschland haben wir die zahlreich - mit jedem Systemwechsel - durchlebt. War Recht war zur Weimarer Republik war Unrecht im Kaiserreich. Was Recht im totalitären NS-Staat war, wurde Unrecht in der BRD.

Wollten wir nun weiter philosophieren, gelangen wir zu: Was ist Gesetz und was ist Gerechtigkeit und wo liegt die Abgrenzung von Recht und Moral.

Interessante Frage, aber wirklich beantworten kann ich sie dir nicht. Lediglich ein paar "Denkanstöße" bieten. 

Liebe Grüße,

Immanuel

DBKai 
Fragesteller
 11.04.2017, 19:05

Warum sollten die aus der DDR Flüchtende erschießen? Hätte man doch einfach laufen lassen können... ? Da finde ich schon, dass die schlecht gehandelt haben... 

Gerechtigkeit, Recht... Moral...

Es sollte Spielregeln geben, die für das Gemeinwohl (für jeden) gut sind, nur dann kann es einen gute Zukunft haben - nur dann macht es Sinn....

Wenn man reden kann, sollte man reden... Gewalt immer nur als letztes Mittel -wenn sonst nix hilft... aus Notwehr... im Idealfall...

Wenn es um Rechte geht finde ich die Menschenrechte gut definiert... und an allen möglichen Orten/Arbeitsplätzen könnte man sich für deren Umsetzung/Ausbreitung einsetzen...

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immanuel94  11.04.2017, 19:29
@DBKai

Es war in der DDR geltendes Recht. Die §§ 26, 27 DDR-GrenzG gaben den Schusswaffengebrauch frei.

Da finde ich schon, dass die schlecht gehandelt haben... 

Das mögen viele so sehen und damit ist es in dem Bereich der Moral. Doch für die Gesetzgeber zur DDR-Zeit ergab sich das anderes. Die Flucht aus der DDR war demnach ein Verbrechen.

Genau wie wir heute bestimmte Verbrechen verurteilen und dies begründen mit der Moral unserer Gesellschaft, wird es eine Zeit geben in der unsere Nachfahren über uns lachen, dass dies für uns "gerecht und moralisch" war.

Es sollte Spielregeln geben, die für das Gemeinwohl (für jeden) gut sind

Die gibt es allerdings nicht. Das Gemeinwohl ist auch nur eine Erfindung. Wer und was ist von dieser Gemeinde umfasst? Der Japaner und der Araber? Oder nur der Europäer, die ganze Welt?

Tatsächlich kann - und so ist es - der Europäer andere Ansichten haben als der Araber und diese können sich kategorisch ausschließen.

Wenn es um Rechte geht finde ich die Menschenrechte gut definiert

Das war eine große Arbeit. Die UN hat damals in jeden Kulturkreis Diplomaten gesendet und Philosophen gebeten die Entwürfe zu kommentieren. Alleine das war schon sehr schwer. Im asiatischen Raum wird weniger in Rechten gedacht als in Pflichten. Da hat man kein Recht auf bsw. Unverletzlichkeit des Eigentums, sondern die Pflicht fremdes Eigentum nicht zu verletzen.

Das mag erstmal sehr gleich klingen, ist jedoch im Detail besonders. Denn die Entwicklung zu diesem "Denken" entspricht der Kultur. Kulturen sind jedoch sehr verschieden. Die UN musste also versuchen etwas zu formulieren, zu der verschiedenste Kulturen sich einverstanden erklären konnten ohne ihre Kultur zu "hintergehen".

Ich verstehe natürlich was du mit deinem Denken und Vorstellungen meinst. Wenn man jedoch mal in verschiedenen Kulturkreisen gelebt hat. Erkennt man warum dies nicht so einfach ist.

Die Bibel beispielsweise hatte schon besondere Bedeutung, mit: Auge um Auge und Zahn um Zahn.

Damit wurde die Blutrache und viele extreme Gewalt etwas eingeschränkt. Das es heute nicht mehr so passt, dass hat damit zutun, dass Gesellschaft und Denken sich entwickelt.

Recht ist kein Naturzustand. Es ist kein Naturgesetz das vorliegt. Recht funktioniert nur in den Köpfen von Menschen und auch nur dann, wenn sich alle an das selber glauben.

Würden wir heute alle beschließen, es gäbe kein Eigentum mehr. Dann gibt es das nicht mehr. Darum kann man nicht sagen: Dies und jenes ist Recht und die Unrecht.

Lediglich für diese zeitliche Periode stimmt dies.


 und an allen möglichen Orten/Arbeitsplätzen könnte man sich für deren Umsetzung/Ausbreitung einsetzen

Dies ist z.B. auch sehr interessant. In der Weimarer Republik da speziell in der Verfassung (Weimarer Reichsverfassung) gab es das Recht auf Arbeit. Das heißt Menschen hatten das Recht Arbeit zu haben. Das hat jedoch so nicht funktioniert. Nur weil es ein Recht gibt heißt es nicht das es funktioniert.

Die Nationalsozialisten hatten dadurch viel Zuspruch, dass sie Arbeit versprochen haben. Genau weil das Recht in der Weimarer Republik nicht funktionierte. Geführt hat es zu einem totalitärem Unrechtsstaat.


Du merkst, man muss sehr viel lesen in der Geschichte, in anderen Kulturen. Man muss Gesetze und philosophische Ansichten kennen und vieles mehr. Damit man hier wirklich einen kleinen Kompass hat.

Wie gesagt, wenn man erstmal nur einen kleinen Ausschnitt hat dann lässt sich zwar so urteilen und es ist nichts schlimmes daran, das du dies so tust. Aber es geht sehr an Erkenntnissen und bisherigen "Forschungen" vorbei. Genau deshalb ist Politik und Recht so elendig kompliziert.


Immanuel

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DBKai 
Fragesteller
 11.04.2017, 22:15
@immanuel94

Das Gemeinwohl soll natürlich global gut ausgerichtet sein...die Gesamtsituation weltweit soll nach und nach verbessert/verändert werden... nur das würde langfristig auch einen Sinn ergeben... ?

Und was das Recht betrifft - gewisse Spielregeln braucht eine Gesellschaft...

Wenn man kein Recht hat im Supermarkt einkaufen gehen zu dürfen, dann hat man ein Problem...und im Supermarkt würde niemand mehr arbeiten wenn der nicht ein Recht auf ein monatliches Gehalt dafür hat... 

Ohne Spielregeln, die fair sind und für jeden gelten... und gut für das Gemeinwohl sind kann es nicht gut gehen.. dann haben wir Chaos...

aber mit Spielregeln kann man sich wohl fühlen... und auch etwas aufbauen und Freundschaften usw. schließen...


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immanuel94  12.04.2017, 13:05
@DBKai

Im Kern hast du absolut Recht. Worauf ich aufmerksam machen wollte ist, dass Begrifflichkeit, Sprache immer eine Unschärfe besitzt.

"Gemeinwohl" lässt sich zwar einfach so sagen, aber was soll Gemeinwohl bedeuten? Das ist nicht so einfach. Was für uns gut sein kann, kann für andere schlecht sein.

Genau so ist es mit "fair", ob etwas fair ist, dass liegt oftmals im Auge des Betrachters. Denn es gibt wie gesagt kein Naturgesetz der Gerechtigkeit.

Immanuel

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DBKai 
Fragesteller
 12.04.2017, 13:18
@immanuel94

Naja -schon auch...

Gemeinwohl = alles, wovon jeder etwas hat.. wenn man sich für mehr Umweltschutz einsetzt, dann hat jeder was davon... wenn man sich für mehr Fairness (faire Verteilung der Arbeit am Arbeitsplatz) einsetzt = jeder hat was davon... wenn man sich für mehr Bildung und bessere Verhütung einsetzt bzw. dafür, dass die Leute sich bewusster werden, was ein Kind bedeutet.. usw... das ist allgemein gut... für mehr Gesundheit... für alles was gut ist und gut tut... das kann man zu mehren versuchen...

Fair ist etwas dann, wenn es für mich umgekehrt auch passen würde... 

Ein Kuchen wird in Stücke geteilt und es ist mir egal welches Stück ich bekomme weil sie alle gleich groß sind - fair verteilt sind... 

Bekommt einer ein großes Stück und ich nur ein kleines obwohl ich auch ein großes will wäre das unfair... außer ich will nur ein kleines Stück - dann kann die andere das große haben...

In der Arbeit genau so - wer macht was, wann, wie, zu welchem guten Zweck bis wann? Das kann man alles genau definieren und feststellen und die Arbeit unter den Angestellten fair verteilen.

Es ist nicht ok wenn einer in 8 Stunden 50 Handgriffe macht und ein anderer in 8 Stunden 10 000 Dinge machen soll und dafür weniger Geld bekommt... außerdem ist es klar, dass jemand der viel tut/viel tun soll auch mehr Fehler macht als jemand der in der gleichen Zeit viel weniger zu tun hat. 

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immanuel94  12.04.2017, 14:04
@DBKai

Wie gesagt, das alles ist durchaus berechtig. Aber es gibt auf der Welt Kulturen, die anders denken als wir.

Teilweise sind die Forderungen auch unmöglich umzusetzen:

faire Verteilung der Arbeit am Arbeitsplatz

Nehmen wir dies als Beispiel. Als ich in Amerika gelebt habe, war es dort vielen wichtig zu zeigen wie viel sie arbeiten. In Japan war es unglaublich wichtig zu zeigen wie hart man arbeitet. Nicht unbedingt wie viel, sondern das man die Zeit die man arbeitet sehr hart arbeitet. Jetzt in Deutschland ist es wieder etwas anders.

In diesen Kulturen wäre faire Verteilung von Arbeit unterschiedlich. Allen gemein wäre wahrscheinlich, dass sie ihren Bildungsstand honoriert wissen wollen. Nur was soll dies in Bezug auf Arbeit bedeuten.

Ist es Fair, wenn jemand der sehr gebildet ist die leichtere Arbeit bekommt oder die schwerere?

Ist es Fair, wenn Frauen leichtere Arbeit machen und dafür weniger Geld bekommen als Männer die schwerere Arbeit verrichten?

In der Arbeit genau so - wer macht was, wann, wie, zu welchem guten Zweck bis wann? Das kann man alles genau definieren und feststellen und die Arbeit unter den Angestellten fair verteilen.

Das ist eben so tatsächlich nicht einfach möglich. Wenn meine Kollegin Arbeitsrecht macht von acht Uhr bis 16 Uhr und ich Patentrecht im gleichen Zeitraum. Ist es dann schon gerecht verteilt?

Ich habe weit aus weniger Fälle im Patentrecht als im Arbeitsrecht. Jedoch ist das Patentrecht durch die Firmen lukrativer.

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oder nehmen wir meine Freundin. Sie arbeitet in der Chirurgie. Ihre "Fälle" sind geringer als die der Hausärzte. Wie viele Hausarztpatienten ergeben einen Chirugiepatienten, damit die Arbeit fair verteilt ist?

Fair ist etwas dann, wenn es für mich umgekehrt auch passen würde... 

Ich würde z.B. nicht mit meiner Kollegin tauschen wollen. Arbeitsrecht gefällt mir nicht so wie Patentrecht. Ist es dadurch nun nicht mehr fair?

Wer soll das entscheiden und wie oft sollte das aktualisiert werden. Der aufwand ist unmöglich und es wird nie fair sein. Es wird immer jemand sagen, für ihn ist es nicht fair. Weil es Fairness nicht gibt.

Es ist nicht ok wenn einer in 8 Stunden 50 Handgriffe macht und ein anderer in 8 Stunden 10 000 Dinge machen soll und dafür weniger Geld bekommt

Wie gesagt, der Hausarzt mach deutlich mehr Handgriffe als der Arzt in der Chirurgie. Meine Kollegin betreut mehr Fälle im Arbeitsrecht als ich im Patentrecht. 

Ich muss selten vor Gericht - im Arbeitsrecht ist man dort öfter. Wer muss nun mehr Geld bekommen? Was ist schwerer? Was hat mehr "Handgriffe"? 

Das kann man alles genau definieren und feststellen

Das bezweifle ich hiermit. Es würde in der Kanzlei aufstände geben. Das ganze wäre nun nur eine Kanzlei, ein Beruf, ein kleiner Teil. Das nun für alle? Das wäre Chaos.

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Gemeinwohl = alles, wovon jeder etwas hat

Das menschliche tun richtet sich auch selten auf ein Gemeinwohl. Einfach weil es nicht möglich ist. Wenn ich mich mit Patentrecht beschäftige beschäftige ich mich nicht mit dem Gemeinwohl.

Wenn ein Arzt jemanden operiert, ist es das Wohl des Patienten, aber die Gemeinschaft hat daran erstmal kein direkten Mehrwert.

Ein Kuchen wird in Stücke geteilt und es ist mir egal welches Stück ich bekomme weil sie alle gleich groß sind - fair verteilt sind

Was ist wen du 80 Stunden in einem Bergwerk arbeiten musstest und Hunger hast und dann kommt jemand, der den ganzen Tag nur Akten gelesen hat. Alle Stücke sind gleich groß, ist dein Hunger dann gestillt? 

Gleichheit, Fairness usw. das alles sind keine Kategorien. Die sind absolut und nur das subjektiv. Es gibt kein objektiv messbares Maß an Gleichheit oder Fairness. Weil es das nicht wie Naturgesetze (Gravitation) gibt.

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Wir können hier endlos "diskutieren". Du hast auf jeden Fall mit deinen Ansichten recht. Lass dich da von mir nicht beirren. Das was ich dir zeigen möchte ist, das es nicht wirklich geht. Sondern das ein Kompromiss gesucht wird. Genau das macht die Politik, Rechtsprechung usw. sie versucht einen Kompromiss zu finden, bei dem die meisten Menschen sagen können: Ja bis hierhin ist es für mich noch okay.

Geh einfach mal in die Bibliothek der philosophischen Fakultät bei dir in der nähe. Schnapp dir paar Bücher und fang an zu lesen. Diese Frage wird schon ewig diskutiert.

Wie gesagt deine Ansicht ist wirklich ich nenne es "menschenfreundlich" aber leider auch unglaublich naiv. Versuch einfach mal an einem Beispiel das du gut kennst, deinen Beruf, dich entlang zu philosophiere und gib es dann mehreren Kollegen und sage: wäre das so für euch gerecht/fair usw.? 

Liebe Grüße,

Immanuel 

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DBKai 
Fragesteller
 12.04.2017, 18:31
@immanuel94

Faire Verteilung der Arbeit:

Dazu müsste man mal analysieren was alles in dem jeweiligen Bereich getan werden soll. Prioritäten setzen... Was ist am Wichtigsten und soll von jedem immer gemacht werden, weil sonst Schlimmes geschehen könnte, was man vermeiden will (Existenzabsicherung)? Dann kommen weniger wichtige Dinge, die gemacht werden sollten weil sie den Ablauf erleichtern... den Arbeitsalltag angenehmer machen. Und dann kommen unnötige Dinge, die man machen kann - die aber nicht so wichtig sind.. 

Dann wird ein Tagesablauf festgelegt.... und man einigt sich darauf wer, was, wann, zu welchem guten Zweck, wie und bis wann zu erledigen hat - bei den Aufgabenbereichen kann man sich auch abwechseln - wenn man nicht irgendein besonders Vorwissen dazu braucht - zuerst eine Schulung dafür braucht..

Zu deinem Beispiel von den Kulturen - so wie ich es sehe läuft es bisher in keinem Land überall schon super ab... aber daran kann man arbeiten, dass es besser wird... nur weil jemand so tut als würde er hart arbeiten, wenn man mal hinschaut, hat das nicht besonders viel Wert..  Besser jemand hat einen eindeutig formulierten Aufgabenbereich, den er in der Regel bis zu seinem Dienstende abarbeiten können sollte... zeitlich erfüllbar... - nur hin und wieder (Ausnahmen) braucht man mal länger...

Ich finde folgendes fair: Jemand der viel weiß, viel kann und viel für das Gemeinwohl tut, soll mehr bekommen als jemand der wenig weiß, wenig kann und wenig für das Gemeinwohl tut... und man kann es feststellen wie anspruchsvoll die unterschiedlichsten Arbeiten sind und welchen Nutzen diese für das Gemeinwohl haben... Genau so kann man es feststellen wie viel jemand in einem Bereich weiß und wie gut jemand etwas kann...

Jemand der sehr gebildet ist - kommt darauf an in welchem Bereich er sich gut aus kennt - wenn er viele Sprachen gut kann, dann wird man ihn in diesem Bereich auch einsetzen - denn hier kann man ihn gebrauchen... Wenn ein anderer nur eine Sprache kann, ist er als Dolmetscher nicht geeignet - dann bleiben nur einfachere Arbeit, die auch er erfüllen kann, übrig. Doch dieser sollte sich weiterbilden können, wenn es ihm dort nicht gefällt -dann kann er von dort weg kommen. Und auch wenn er eine körperlich anstrengendere Arbeit zu erledigen hat, sollte das Unternehmen dazu verpflichtet sein auf Mitarbeitergesundheit zu achten... niemand überlasten... nicht so, dass die Person sich kaputt hebt... 

Ich finde nicht, dass Frauen grundsätzlich leichtere Arbeiten machen sollten... sie können auch schwere Arbeiten machen. Doch z. B. im Pflegeheim gibt es total schwere Bewohner, die man als zierliche Frau oder auch als zierlicher Mann nicht alleine hochkriegen kann - dazu brauchen diese Leute dann eine Aufstehhilfe (wurde bereits erfunden) oder sie müssen sich einen zweiten Kollegen zur Hilfe holen... anders geht es dann leider nicht... Ein großer starker Mann kann den Bewohner als Ganzes ins Bett rein heben und hat es alleine deshalb leichter weil er groß und stark ist- in dem Fall ein Vorteil für ihn... Die Arbeit sollte so sein, dass sie der Durchschnittsmensch gut erfüllen kann.. 

Nächster Punkt: Verteilung bei deinem Beispiel

In dem Fall von dir und deiner Kollegin könntet ihr euch ev. abwechseln oder du könntest noch einen Teil von ihrer Arbeit übernehmen, da sie täglich mehr machen soll als du und dafür aber nicht mehr bekommt... Beide Arbeiten sollen ja gemacht werden. Ihr müsst nur klar stellen, wer was gemacht hat... nicht das es zu falschen Beschuldigungen bei Fehlern kommt.. 

Sie ist Chirurgin und bekommt so viel wie ein Hausarzt? Hausärzte können auch nur so viel machen wie sich zeitlich ausgeht... wenn bei denen

oft

zu viele Leute daher kommen, müssten sich ein paar von denen einen neuen Hausarzt suchen... bzw. bräuchte man dann mehr Hausärzte... ? Der Hausarzt macht ja keine chirurgischen Eingriffe - sondern hört sich gewöhnlich nur an, welches Problem die Leute haben - ist es ein kleines Problem gibt es dafür Tabletten, eine Beratung und Mini-Untersuchungen... und sonst wird ans Krankenhaus verwiesen - oder? Und so arbeitet der dann seinen Tag eben ab... die Chirurgien wird auf der Chirurgie immer nur bestimmte Fälle haben... wenn es nun so ist, dass sie eher selten viel gebraucht wird und oft nix zu tun hat, könnte man sich hier auch etwas einfallen lassen.. Was kann sie tun wenn sie oft nix zu tun hat... ? Man kann auch mal eine Kaffeepause einlegen - klar - aber wenn man 8 oder 12 Stunden arbeitet, sollte die meiste Zeit über schon auch etwas gemacht werden... 

Könnte doch gehen? Da sich Zustände immer mal wieder verändern sind monatliche Teamsitzungen sicher gut - denn dann kann darüber gesprochen werden wie es läuft... was schon gut ist und was weniger gut passt... und wo man daher eine Veränderung anstreben sollte...

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DBKai 
Fragesteller
 12.04.2017, 19:15
@DBKai
Ich würde z.B. nicht mit meiner Kollegin tauschen wollen. Arbeitsrecht gefällt mir nicht so wie Patentrecht. Ist es dadurch nun nicht mehr fair?

Genau so ist es. Es ist noch nicht fair. Und zwar wegen den Gründen, die du oben genannt hast - weil deine Kollegin täglich mehr machen soll als du - für das gleiche Geld - nehme ich an... Deshalb möchtest du auch nicht mit ihr tauschen... aber sie wahrscheinlich mit dir schon. Wenn die Arbeit fair wäre dann wäre es euch beiden egal ob ihr an dem Tag beim Patentrecht oder Arbeitsrecht sitzen würdet... denn der Aufwand ist ungefähr gleich.

Es kann natürlich sein, dass einer lieber am Computer arbeitet und ein anderer lieber mit dem Auto fährt - obwohl die Arbeitsbelastung bei beiden z. B. ungefähr gleich ausfällt.. wenn man da die Wahl hat müsste man es mit dem Kollegen besprechen... wer macht heute was? - man kann sich täglich abwechseln oder für beide ist es ok wenn einer öfter mal das Gleiche macht... dann passt es auch - am Ende sind beide Arbeiten erledigt. 

Wer soll das entscheiden und wie oft sollte das aktualisiert werden. Der aufwand ist unmöglich und es wird nie fair sein. Es wird immer jemand sagen, für ihn ist es nicht fair. Weil es Fairness nicht gibt.

Es ist schon entschieden... es ist dir doch schon aufgefallen, dass sie für das gleiche Geld täglich mehr machen soll als du = unfair. Monatlich kann es zu Teamsitzungen über aktuelle Probleme im Unternehmen kommen und jeden Monat kann daran gearbeitet werden, dass ein paar der Probleme gelöst werden können... eben z. B. so, dass ein Teil von ihrer Arbeit noch zu dir dazu kommt... Sie hat 20 Dinge täglich zu machen und du nur 10 - dann bekommst du noch 5 von ihr dazu und bearbeitest diese unter Angabe von deinem Namen. - Sicher wird noch LANGE jemand sagen, dass es für ihn nicht fair ist und zwar weil enorm viele Bereiche auch noch lange nicht fair sind... Aber auch ein Weg mit 1000 Meilen beginnt mit einem ersten Schritt... und man kann viele Arbeiten im Laufe der Zeit immer mehr optimieren... bis es irgendwann immer fairer und eines Tages vielleicht sogar komplett fair sein wird... 

Oh doch - es gibt Fairness. Man kann es so machen, dass 5 Angestellte da sind und je die gleiche Aufgabe erfüllen sollen und dafür den gleichen Lohn bekommen... oder man kann es so machen, dass 2 davon arbeiten sollen und drei davon nur abkassieren - und die anderen 2 nur Kost und Logis bekommen, damit sie weiter arbeiten können/nicht sterben... also Sklaverei... Ausbeutung usw... Verständlich?

Das bezweifle ich hiermit. Es würde in der Kanzlei aufstände geben. Das ganze wäre nun nur eine Kanzlei, ein Beruf, ein kleiner Teil. Das nun für alle? Das wäre Chaos.

Was meinst du damit? Wenn es Aufstände gibt wenn es um mehr Fairness gehen soll, dann können das nur die Leute sein, die von Unrecht profitieren... und es bleibt ohnehin nicht erspart, dass es zu einer Veränderung in diese Richtung kommen muss... damit eine gute Zukunft für alle Menschen möglich werden kann... und Kriege unnötig werden... Chaos muss es deshalb nicht geben.. man kann alles besprechen... alles analysieren... und alles weiterentwickeln... 

Das menschliche tun richtet sich auch selten auf ein Gemeinwohl. Einfach weil es nicht möglich ist. Wenn ich mich mit Patentrecht beschäftige beschäftige ich mich nicht mit dem Gemeinwohl.

Wenn ein Arzt jemanden operiert, ist es das Wohl des Patienten, aber die Gemeinschaft hat daran erstmal kein direkten Mehrwert.

Doch schon - denn jeder kann dort hin kommen... die Frau an der Kasse im Supermarkt arbeitet damit sie ihren Monatslohn bekommt und sich etwas zu Essen kaufen kann usw.... aber gleichzeitig bringt ihre Arbeit auch dem Gemeinwohl etwas - denn wenn keiner im Supermarkt an der Kasse sitzt gibt es bald mal Probleme...diese Arbeit wird gebraucht.... Das Lebensmittelgeschäft selbst kann sich aber Ziele für mehr Gemeinwohl/Fairness und Umweltschutz setzen... denn hier sind viele noch nicht so super... aber das kann ja noch werden.... 

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DBKai 
Fragesteller
 12.04.2017, 19:18
@DBKai

Es ist möglich und bereits auch vorhanden - denn wenn nix für das Gemeinwohl wäre - dann hätten wir nur Sklaverei und ein paar Wenige würden nur ausgenutzt und andere würden nix tun und nur abkassieren... doch inzwischen haben immer mehr Menschen ein paar verwirklichte Menschenrechte... Es ist bereits da, kann aber noch gut ausgebaut werden...Wenn ich Patentrecht oder Arbeitsrecht brauche kann ICH auch zu euch kommen = Gemeinwohl - es ist nicht mehr so extrem dass ich auf gar nix ein Recht habe (man mir gar nicht erst zuhört) und andere sich überall absolut alles erlauben dürfen ohne Konsequenzen (wobei noch viel davon häufig in unserer Gesellschaft erkennbar ist). Wenn ich eine Not-OP brauche kann ich auch zu dem Arzt = Gemeinwohl... wenn er jemand anderen operiert hat es wenig direkten Nutzen für mich aber ich kann das auch in Anspruch  nehmen, falls ich es mal bauchen sollte...

Was ist wen du 80 Stunden in einem Bergwerk arbeiten musstest und Hunger hast und dann kommt jemand, der den ganzen Tag nur Akten gelesen hat. Alle Stücke sind gleich groß, ist dein Hunger dann gestillt? 

Darüber könnte man reden... Haben wir nur Kuchen zu Hause oder auch eine Jause?  80 Stunden? Ein bisschen viel, oder? Gewöhnlich wird der Kuchen für alle gemacht worden sein und nicht nur für den einen... außer er hat Geburtstag oder sonst was... vielleicht will der andere auch nix.. was weiß ich... man kann ja sagen "Ich bin total ausgehungert - kann ich dein Stück auch haben?" Dann kann der Aktenleser nein oder ja sagen... Wenn nun auch keine Jause da ist und der Bergwerk-Typ hungern muss ist es an der Zeit sich eine Lösung für das bestehende Problem einfallen zu lassen.,.. Was kann getan werden damit sich das in Zukunft nicht wiederholt? 2 Kuchen machen? Mehr Jause besorgen? Da seine Arbeit schwerer ist wird der Bergwerker vielleicht auch etwas mehr verdienen als der Aktenleser... da kann der sich sicher was gutes zu Essen leisten...

Wir können
hier endlos "diskutieren". Du hast auf jeden Fall mit deinen
Ansichten recht. Lass dich da von mir nicht beirren. Das was ich dir zeigen
möchte ist, das es nicht wirklich geht. Sondern das ein Kompromiss gesucht
wird. Genau das macht die Politik, Rechtsprechung usw. sie versucht einen
Kompromiss zu finden, bei dem die meisten Menschen sagen können: Ja bis hierhin
ist es für mich noch okay.

Ja - es ist ein sehr großes Thema... eben die Reise von 1000 Meilen...
Kompromisse sind ok - ....aber nur solange ein Kompromiss fair/gut ist... wenn
einer einen unfairen Kompromiss vorschlägt, bin ich nicht gern dafür zu
haben...nur als Notlösung aber bleiben soll es so nicht. 

Wie
gesagt deine Ansicht ist wirklich ich nenne es "menschenfreundlich"
aber leider auch unglaublich naiv. Versuch einfach mal an einem Beispiel das du
gut kennst, deinen Beruf, dich entlang zu philosophiere und gib es dann
mehreren Kollegen und sage: wäre das so für euch gerecht/fair usw.? 

Ich finde es nicht naiv. Denn es kann nur mit Fairness klappen - ich kann
nicht erwarten, dass es für andere ok ist, wenn sie täglich doppelt und dreimal
so viel machen sollen wie ich und gleich viel dafür verdienen... Klar ist man
damit unzufrieden - wäre ich auch. Wenn die Arbeit aber fair verteilt ist - man
daran arbeitet, dass es mal so sein wird - dann kann auch ich mich nicht mehr
darüber aufregen... 

Wenn es um die Arbeit geht ist es sicher eindeutig feststellbar, was fair
und unfair ist... davon bin ich überzeugt... man müsste nur reden...
analysieren... usw. 

Gleichheit,
Fairness usw. das alles sind keine Kategorien. Die sind absolut und nur das
subjektiv. Es gibt kein objektiv messbares Maß an Gleichheit oder Fairness.
Weil es das nicht wie Naturgesetze (Gravitation) gibt.

Falsch - sie können eindeutig sein! Wenn etwas außergewöhnliches passiert
kann man reden... und wenn man etwas unfair findet kann man auch besprechen was
genau unfair daran ist und an mehr Fairness arbeiten... nicht subjektiv...
 Jeder findet es unfair, wenn er 90 % der Arbeit machen soll und 10 %
Gehalt bekommt und ein anderer 10 % der Arbeit macht und 90 % abkassieren
soll... und jeder findet es fair, wenn er sich selbst einen Kübel Kirschen
pflücken geht und diese Kirschen auch alle selber essen oder verschenken kann -
immerhin ist er los gegangen (ich gehe jetzt von einem Ort aus wo es
viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiele Kirschbäume gibt und es nur darauf ankommt den
Hintern in die Höhe zu kriegen wenn man welche will).

Objektiv fair = gleiche Spielregeln für alle... beim Mensch ärgere dich
nicht darf JEDER Spieler nur mit einer 6 aufs Spielfeld... vielleicht macht man
mal bei kleinen Kindern eine Ausnahme oder unter guten Freunden... doch
gewöhnlich ist das für alle gleich einzuhalten... Hält sich keiner an die Spielregeln kann man nicht gut spielen - sonst schon.

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immanuel94  13.04.2017, 11:41
@DBKai

Jemand der viel weiß, viel kann und viel für das Gemeinwohl tut, soll mehr bekommen als jemand der wenig weiß, wenig kann und wenig für das Gemeinwohl tut

Die Frage bleibt doch, wann ist etwas gut für das Gemeinwohl? Das ist in einigen Dingen vielleicht recht einfach in anderen jedoch nicht. Beispielsweise in der Wissenschaft, ob es dem Gemeinwohl zuträglich ist oder ob es eher schadet, dass lässt sich oft erst nach Jahren sagen.
Eine Wissenschafter wird also im Regelfall immer unangemessen bezahlt oder er bekommt sein Gehalt erst am Lebensende.

wenn er viele Sprachen gut kann, dann wird man ihn in diesem Bereich auch einsetzen - denn hier kann man ihn gebrauchen

Dies klingt eher nach Planwirtschaft. Dort hat man es bei der Arbeit versucht. Jedem Arbeit gegeben und eine wirkliche Wahlfreiheit gab es nicht. Gleichzeitig ist es nicht gesagt, dass der Bereich - auch wenn man gut ist - der ist in dem jemand arbeiten will. Ich habe z.B. im Laufe meines Lebens englisch, französisch, bisschen japanisch und niederländisch gelernt. Trotzdem wollte ich nie was mit Sprachen machen.

Doch dieser sollte sich weiterbilden können, wenn es ihm dort nicht gefällt -dann kann er von dort weg kommen.

Das wäre etwas das würde in den meisten freien Nationen auf Bestürzung stoßen. Wir haben einen Art. 2 GG der uns unsere Freiheit zuspricht. Es gibt ein Buch: George Orwell 1984 dort wird eindrucksvoll beschrieben wie trist das Leben wird. Jeder wird in den Beruf gesteckt und es gibt keine Wahlfreiheit mehr. Auch das garantiert uns unser Grundgesetz.

du könntest noch einen Teil von ihrer Arbeit übernehmen, da sie täglich mehr machen soll als du und dafür aber nicht mehr bekommt

Nur ich will absolut nicht tauschen. Mir gefällt das was ich tue sehr gut, genau so ist es bei ihr auch. Patentrecht ist trocken, da bietet Arbeitsrecht immer mal wieder interessante Mandanten. Genau da sind wir bei der Wahlfreiheit. Es ist aber einfach so, dass bestimmte Bereiche mehr Geld einbringen. Geld muss erwirtschaftet werden, wenn eine Kanzlei kein Geld verdient, kann sie keine Mitarbeiter bezahlen.

Sie ist Chirurgin und bekommt so viel wie ein Hausarzt?

Sie hat sich selbstständig gemacht. Alleine das war schon ein gewaltiger Akt. Es war unsicher und risikoreich. In erster Zeit hat sie kaum Geld verdient und die Arbeitszeit war an der Belastungsgrenze. Aber auch hier, kann man sich aussuchen ob man dies möchte. Es ist nun aber nicht so, dass es mit einem Krankenhaus vergleichbar wäre. Urlaub bedeutet: Kein Geld. Neue Technik bedeutet Unsicherheit für Jobs falls Zahlungsschwierigkeiten auftreten. Man fühlt sich 24 Stunden 7 Tage die Woche für die Mitarbeiter verantwortlich. Das alles ist eine Belastung und man kann das nicht in ein System von Gemeinwohl und Fairness umrechnen.

Genau so ist es. Es ist noch nicht fair. Und zwar wegen den Gründen, die du oben genannt hast - weil deine Kollegin täglich mehr machen soll als du - für das gleiche Geld - nehme ich an

Nein wie schon gesagt, Arbeitsrecht macht mir keinen Spaß. Mir macht es Spaß mit japanischen Mandanten zu arbeiten, die sich über das Patentrecht in Deutschland informieren. Meine Kollegin könnte meinen Job gar nicht machen. Genau das ist es, Qualifikationen spielen eine große Rolle.

Wenn die Arbeit fair wäre dann wäre es euch beiden egal ob ihr an dem Tag beim Patentrecht oder Arbeitsrecht sitzen würdet... denn der Aufwand ist ungefähr gleich.

Der Arbeitsaufwand ist absolut nicht gleich. Wenn ich eine Anfrage auf japanisch bekomme. Lese ich die deutlich langsamer als eine auf englisch. Meine Kollegin hat meist deutsche Kunden mit denen man dann wieder anders (Muttersprache) umgehen kann. Ein Fall im Patentrecht zieht sich teilweise Jahre hin. Darum ist Konstanz besonders nützlich.
Im Arbeitsrecht kann oft ein Fall nach der ersten Email zu Ende sein dann bearbeitet man den nächsten Fall.

Es kann natürlich sein, dass einer lieber am Computer arbeitet und ein anderer lieber mit dem Auto fährt - obwohl die Arbeitsbelastung bei beiden z. B. ungefähr gleich ausfällt

Woher kommen den diese Einschätzungen? Du muss unglaublich viele Jobs gemacht haben um das so einschätzen zu können, das die Arbeitsbelastung gleich wäre. Mein Bruder muss beispielsweise sehr viel mit dem Auto fahren hat Stress ohne Ende und „Burnout“ ist kein Fremdwort. Ich bezweifle, dass eine Sekretärin (Computer) dies so empfindet.

man kann sich täglich abwechseln

Das geht in kaum einem Job. Meine Freundin hat zwar Medizin studiert, deshalb würde sie aber nicht einfach als Neurologin arbeiten. Wer vertraut einem Arzt der das Zimmer betritt und sagt: „Heeeey!! Ich habe zwar seit dem Studium nicht mehr mit Infektionskrankheiten zutun gehabt, aber ich möchte heute mal was anderes machen.“ oder bei der Bundeswehr, Polizei oder ein Pilot: "Sehr geehrte Damen und Herren heute fliegt sie Wolfgang, normalerweise sitzt er im Tower." 

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immanuel94  13.04.2017, 11:44
@immanuel94

das gleiche Geld täglich mehr machen soll als du = unfair.

Nein ist es nicht. Ich erwirtschafte für das Unternehmen mehr Geld. Gleichzeitig konnte ich in meinem Arbeitsvertrag besser verhandeln, da es zwar viele Juristen gib aber wenige die in Japan waren. Ich bin also für die Kanzlei wertvoller. Dafür habe ich einiges getan.

Deine Beispiele beziehen sich alle auf einen kleinen Bereich. Da mag es vielleicht so gehen, aber in dem größeren Teil geht es nicht. Ein Lehrer für Geschichte kann nicht einfach Sport unterrichten. Ein Lehrer für Sport weiß deshalb nichts über Religion, auch wenn er seinen Fußballverein anbetet.

Eine Praktikantin bei uns in der Kanzlei kann keinen Strafprozess führen und ich kann nicht einfach Rechtsanwaltsgehilfe werden, weil ich mit dem Computerprogramm wenig zurecht kommen würde.

inzwischen haben immer mehr Menschen ein paar verwirklichte Menschenrechte

Genau die sprechen von der Freiheit des Menschen. Das er eben nicht eingeteilt wird in seinen Beruf. Dein Utopia geht davon aus, dass alles durch Rechte geregelt ist. Genau das wäre meine größte Angst und jeder Jurist weiß ab dem dritten Semester, das die unmöglich ist. So wenig Gesetze wie möglich und so viele wie nötig. Dass sollte das Ziel sein.

Kompromisse sind ok - ....aber nur solange ein Kompromiss fair/gut

Ein Kompromiss ist IMMER für irgendjemanden unfair. Man schaue sich nicht die Realität an. Tarifverträge - diese sind Kompromisse zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber - da kann mir keiner erzählen, das die irgendwann 100% der Betroffenen zufriedenstellen. Falls doch bin ich froh das ich kein Arbeitsrecht mache. Dann wäre ich arbeitslos.

täglich doppelt und dreimal so viel machen sollen wie ich und gleich viel dafür verdienen

Es gibt die Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen. Nur Ungleichheit bringt auch Fortschritt. Wenn ich einfach mein Geld bekomme ohne das ich besonderes Leisten muss, dann würde ich nicht unbedingt ein schweres Studium auf mich nehmen. Ich würde nicht um die Welt reisen um meinen Horizont zu erweitern.

Wenn es um die Arbeit geht ist es sicher eindeutig feststellbar, was fair und unfair ist

Das bezweifle ich. Wer tut mehr für das Gemeinwohl, der Bauer der die Saat anpflanzt oder der Bäcker der das Endprodukt Brot backt. Wäre es fair wenn der Bauer mehr verdient als der Bäcker, weil der Bäcker ohne die Saat nie das Brot backen könnte? Oder muss der Bäcker mehr verdienen, weil das Brot den Menschen ernährt.

man müsste nur reden...analysieren

Was ist wenn Person A nicht einverstanden ist mit dem was Person B will. Vielleicht schließt sich Person C der Person A an. Das ganze so weiter und wir haben die Gewerkschaften. Auch hier lässt sich die Geschichte von Amerika nehmen. Es wird niemals eine vollumfassende Zustimmung zu allem geben.

Jeder findet es unfair, wenn er 90 % der Arbeit machen soll und 10 % Gehalt bekommt und ein anderer 10 % der Arbeit macht und 90 % abkassieren soll

Genau das ist eben nicht so das JEDER das unfair findet. Derjenige der 90% verdient bei 10% der Arbeit findet es Fair. Was macht man dann? Zwingt man ihn zu 50%/50% ?
Arbeit ist ungleich. Ich finde es gerecht, wenn ich bei einer Stunde Arbeit mehr Geld verdiene als meine Sekretärin. Ich währe unglaublich aufgeschmissen ohne sie. Aber ich habe Jahre lang studiert und kaum Geld verdient, mich angestrengt und Risiken in Kauf genommen.
Ist es nun also fair, dass ich bei einer Stunde Arbeit mehr bekomme? Auch mein Kollege, der arbeitet schon länger in der Kanzlei, verdient mehr Geld. Wir machen aber die gleiche Arbeit. Das ist aber auch okay, es gibt auch jemanden der arbeitet länger als ich in der Kanzlei und ich verdiene mehr, weil ich andere Qualifikationen habe.

Objektiv fair = gleiche Spielregeln für alle... beim Mensch ärgere dich nicht darf JEDER Spieler nur mit einer 6 aufs Spielfeld

Schönes Beispiel. Der Unterschied ist nur, dass die Welt so nicht ist. Denn Menschen sind nicht wie die Spielsteine uniform. Nein menschen unterscheiden sich. Der eine hat jeden Tag viel gelernt um sein Abitur mit einer guten Note zu bestehen, der andere war jeden Tag in der Kneipe. Sollen nun beide die gleichen Regeln haben? Soll der aus der Kneipe auch Mediziner werden?

Geht es um Rechtsregeln, so sind diese für jeden Gültig. Jeder hat das Recht sich frei zu entscheiden. Einer lernt viel, der andere nicht. Wenn die dann beide arbeiten ist es nicht unfair, wenn der eine mehr als der andere verdient.

Fairness gibt es nur in einem kleinen abgesteckten Rahmen. Aber es gibt das nicht für die ganze Welt. Dafür gibt es im Leben zu viele Wendungen.

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JL992  13.04.2017, 12:14
@immanuel94

Ich habe hier gespannt mitgelesen, aber ich muss auch wirklich sagen, dass die Vorstellungen von DBKai wirklich nett sind aber unglaublich weltfremd.

Vielleicht muss man da wirklich wie, ich hoffe du bist mir nicht böse Immanuel, etwas reifer werden und mehr von der Welt gesehen haben.

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DBKai 
Fragesteller
 13.04.2017, 18:24
@JL992

Die Frage bleibt doch, wann ist etwas gut für das Gemeinwohl? Das ist in einigen Dingen vielleicht recht einfach in anderen jedoch nicht. Beispielsweise in der Wissenschaft, ob es dem Gemeinwohl zuträglich ist oder ob es eher schadet, dass lässt sich oft erst nach Jahren sagen.

Eine Wissenschafter wird also im Regelfall immer unangemessen bezahlt oder er bekommt sein Gehalt erst am Lebensende.

Wann ist etwas gut für das Gemeinwohl? Wenn man es durchdenkt und feststellt, dass jeder langfristig gesehen etwas davon hat... Fairtrade ist für das Gemeinwohl... Umweltschutz... Forschungen zum Thema Gesundheit... Aufklärungsarbeit... Bewusstseinsbildung über globale Probleme und Lösungsmöglichkeiten... Ausbreitung der Menschenrechte... Basisversorgung mit dem Nötigsten und Schaffung von Anreizen damit die Menschen an sich arbeiten - aufsteigen wollen und nicht in einem Obdachlosenheim lieber gratis vor sich hinvegetieren wollen....

Wissenschaft - kannst du ein konkretes Beispiel nennen, was dir da im Kopf herum schwebt? Wissenschaft ist meist gut - egal was man erforscht... man weiß nachher mehr über das was erforscht wurde... Wenn man etwas ausprobiert und es läuft gut - wiederholt man es - läuft es aber schlecht, weiß man wie es nicht geht... = in jedem Fall hat man dazu gelernt. Die Frage ist aber auch wie Forschungsarbeit finanziert werden soll... wofür wird Geld ausgegeben weil man sich einen großen Nutzen für das Gemeinwohl erhofft und wo zögert man eher... ?

Dies klingt eher nach Planwirtschaft. Dort hat man es bei der Arbeit versucht. Jedem Arbeit gegeben und eine wirkliche Wahlfreiheit gab es nicht. Gleichzeitig ist es nicht gesagt, dass der Bereich - auch wenn man gut ist - der ist in dem jemand arbeiten will. Ich habe z.B. im Laufe meines Lebens englisch, französisch, bisschen japanisch und niederländisch gelernt. Trotzdem wollte ich nie was mit Sprachen machen.

Muss man auch nicht - man kann es auch nur für sich (privat) erlernen - sofern man noch andere Fähigkeiten hat sollte man auf dem Arbeitsmarkt eine Auswahl haben - kann und weiß man wenig, bleiben eh nur die Berufe, die so gut wie jeder relativ schnell erlernen und gut hinkriegen kann übrig... arbeitet aber an sich selbst, sollte es so sein dass man auch mehr Job-Auswahl hat...  Ich meinte nur, dass jemand der viele Sprachen gut kann in diesem Bereich sicher schnell Arbeit finden könnte und diese wäre dann auch gut bezahlt - könnte ich mir vorstellen - wenn er es wirklich gut kann und es gebraucht wird.

Das wäre etwas das würde in den meisten freien Nationen auf Bestürzung stoßen. Wir haben einen Art. 2 GG der uns unsere Freiheit zuspricht. Es gibt ein Buch: George Orwell 1984 dort wird eindrucksvoll beschrieben wie trist das Leben wird. Jeder wird in den Beruf gesteckt und es gibt keine Wahlfreiheit mehr. Auch das garantiert uns unser Grundgesetz.

2. GG?

Wenn man viele Dinge gut kann, hat man wahrscheinlich schon eine Auswahl - wenn man sich bildet... usw... so sollte es sein - denn dann ist man ja in vielen Bereichen gut einsetzbar. Und die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln/bilden sollte jeder haben...  Wie sollte man es sonst regeln? Wenn ich nix kann, nix weiß und bisher kaum Erfahrungen in einem Beruf gesammelt habe, kann man mich an vielen Orten nicht gebrauchen - da fängt man meist erst einmal klein an... bei einfachen Tätigkeiten, die jeder schnell mal kann... aber man muss ja dort nicht für immer bleiben... sondern sollte eben Weiterbildungen machen können... und in Zukunft gibt es vielleicht auch wieder neue Berufe und viele alte Berufe werden menschenfreundlicher, damit die Leute dort ihre Arbeit lange und im Idealfall auch gern machen... Boreout- und Burnoutprophylaxen... Feedback-Möglichkeiten... die monatlich oder halbjährlich analysiert/bearbeitet werden...

Wieso sollte es in freien Nationen zu Bestürzungen kommen? 

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DBKai 
Fragesteller
 13.04.2017, 18:39
@DBKai

Nur ich will absolut nicht tauschen. Mir gefällt das was ich tue sehr gut, genau so ist es bei ihr auch. Patentrecht ist trocken, da bietet Arbeitsrecht immer mal wieder interessante Mandanten. Genau da sind wir bei der Wahlfreiheit. Es ist aber einfach so, dass bestimmte Bereiche mehr Geld einbringen. Geld muss erwirtschaftet werden, wenn eine Kanzlei kein Geld verdient, kann sie keine Mitarbeiter bezahlen.

Wenn ihr beide mit eurer Arbeit zufrieden seid so wie sie ist, könnt ihr es auch so beibehalten - dann gibt es keinen Grund für eine Veränderung. Fände es deine Kollegin nun aber unfair, dass sie täglich mehr tun soll als du aber am Ende vom Monat gleich viel Geld bekommt wie du und das ändern wollen, dann wäre eine Feedback-Möglichkeit sicher gut, wo sie das mal zum Thema machen kann... Denn so gut wie alles kann man für gewöhnlich erlernen - jeder Mensch ist ersetzbar... Auch wenn deine Kollegin noch nicht weiß was bei dir zu tun ist, könnte man ihr es einfach in ein bis zwei Wochen oder Monaten beibringen... und alles auf einem Zettel dokumentieren, damit sie auch etwas in der Hand hat wo sie immer nachschauen kann, damit sie auch nix vergisst.  

Ja - Geld muss erwirtschaftet werden... Geld braucht jeder von uns zum Leben... aber es kommt auch darauf an WIE es erwirtschaftet wird... 

Der Arbeitsaufwand ist absolut nicht gleich. Wenn ich eine Anfrage auf japanisch bekomme. Lese ich die deutlich langsamer als eine auf englisch. Meine Kollegin hat meist deutsche Kunden mit denen man dann wieder anders (Muttersprache) umgehen kann. Ein Fall im Patentrecht zieht sich teilweise Jahre hin. Darum ist Konstanz besonders nützlich.
Im Arbeitsrecht kann oft ein Fall nach der ersten Email zu Ende sein dann bearbeitet man den nächsten Fall.

In dem Fall wäre eine Statistik gut... Wie oft kommt es vor, dass man eine Anfrage auf japanisch bekommt und wie lange braucht man im Durchschnitt dafür um diese zu bearbeiten - wie lange sollte man maximal dafür brauchen? Man müsste wirklich genau analysieren, wer, was, wann, wie, zu welchem guten Weck bis wann erledigen soll. Wie lange man dafür mindestens braucht - wie lange man durchschnittlich braucht und wie lange man maximal brauchen sollte - wenn es zu keinen außergewöhnlichen Vorkommnissen kommt. So kann man alles genau festlegen... und wenn sich bei der Arbeit etwas verändert und man auf einmal deutlich mehr japanische Anfragen bekommt, muss das besprochen werden und eine Veränderung in Erwägung gezogen werden.. 

Der Arbeitsaufwand ist nicht gleich - doch du meintest, dass deine Kollegin meist mehr zu tun hat als du und du quasi öfters ohne Arbeit bist - unterfordert bist?

Woher kommen den diese Einschätzungen? Du muss unglaublich viele Jobs gemacht haben um das so einschätzen zu können, das die Arbeitsbelastung gleich wäre. Mein Bruder muss beispielsweise sehr viel mit dem Auto fahren hat Stress ohne Ende und „Burnout“ ist kein Fremdwort. Ich bezweifle, dass eine Sekretärin (Computer) dies so empfindet.

Wie schon geschrieben, kann man alles analysieren und feststellen... Wenn ein Postbote täglich die gleiche Strecke zu machen hat, dann kann man ja mal damit beginnen die Zeit zu stoppen... Wie lange braucht man mindestens - wie lange durchschnittlich und wie lange sollte es maximal dauern - wenn es zu keine außergewöhnlichen Vorkommnissen kommt? Die Arbeit passt dann gut, wenn man sie gewöhnlich in einem angenehmen Tempo gut erfüllen kann und sich nicht täglich hetzen/stressen muss... dann hat man weder Burnout noch Boreout... man kann es gemütlich angehen und sich die Arbeit schön gestalten... dabei ev. Musik hören oder kurz mal mit jemanden plaudern... wenn noch Zeit übrig ist...

Woher die Einschätzung kommt? Ich habe viele Jobs gemacht und stelle immer wieder fest, dass an vielen Orten komplett der Plan fehlt... und es unvergleichbare Arbeitssituationen gibt... wo die einen viel zu wenig zu tun haben und die anderen viel zu viel... aber das könnte man schnell und leicht ändern wenn man wollte... 

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DBKai 
Fragesteller
 13.04.2017, 18:52
@DBKai

Und wenn man am PC arbeitet und täglich im Durchschnitt 50 - 100 Mails zu beantworten hat und diese auch meist gemütlich abarbeiten kann, dann passt auch noch alles und man ist bis zum Dienstschluss gut beschäftigt... 

Also - entweder ich arbeite im Freien in angenehmen Tempo (es könnte z. B. auch so sein, dass es keinen früheren Dienstschluss gibt, damit die Leute nicht beginnen zu schlampen weil sie früher gehen wollen - oder das es das nur ausnahmsweise mal gibt wenn jemand einen Termin hat - wenn man ohnehin bis zum Schluss bleiben soll, dann kann man die Arbeit also auch ordentlich und in Ruhe machen!) oder ich sitze am PC und arbeite da im ruhigen Tempo... das kann mir an manchen Tagen total egal sein... und an anderen wäre ich lieber am PC oder im Fahrzeug - dann kommt es auf meinen Kollegen an ob der mir da mitspielt oder ob der auch an dem Tag lieber am PC wäre... kann man alles aushandeln... abwechseln oder einer bleibt länger bei einer Sache, weil es für beide so passt.

Das geht in kaum einem Job.
Meine Freundin hat zwar Medizin studiert, deshalb würde sie aber nicht einfach
als Neurologin arbeiten. Wer vertraut einem Arzt der das Zimmer betritt und
sagt: „Heeeey!! Ich habe zwar seit dem Studium nicht mehr mit Infektionskrankheiten
zutun gehabt, aber ich möchte heute mal was anderes machen.“ oder bei der
Bundeswehr, Polizei oder ein Pilot: "Sehr geehrte Damen und Herren heute
fliegt sie Wolfgang, normalerweise sitzt er im Tower." 



Man könnte es aber bei manchen Jobs so machen... wenn beide die nötigen Qualifikationen haben um sowohl den PC-Job als auch den Job im Fahrzeug übernehmen zu können... Es geht ja nur darum, dass am Ende vom Tag diese Arbeit gemacht ist... wer sie macht ist egal, wenn es eh beide können.

Wenn jemand etwas macht, was er schon lange nicht mehr gemacht hat und sich da unsicher ist, dann sollte die Person das auch so sagen - bzw. wird man sie dazu befragen... wie sicher sie sich fühlt und einschätzen wie hoch das Risiko ist, dass sie viel verkehrt macht... ev. wird man sie die ersten Tage unterstützen und ihr nochmal genau auf die Finger schauen, ob das auch gut gehen kann, wenn es um so etwas wie einen Flug geht, wo viele Leute im schlimmsten Fall ums Leben kommen könnten... bei anderen Arbeiten kann nicht so viel schief gehen.... 

Wenn sich 2 Leute aber oft abwechseln - wöchentlich/monatlich oder halbjährlich - dann werden sie nicht so viel verlernen und einander über Veränderung im anderen Bereich immer informieren... 

Nein ist es nicht. Ich erwirtschafte für das Unternehmen mehr Geld. Gleichzeitig konnte ich in meinem Arbeitsvertrag besser verhandeln, da es zwar viele Juristen gib aber wenige die in Japan waren. Ich bin also für die Kanzlei wertvoller. Dafür habe ich einiges getan.

Deine Beispiele beziehen sich alle auf einen kleinen Bereich. Da mag es vielleicht so gehen, aber in dem größeren Teil geht es nicht. Ein Lehrer für Geschichte kann nicht einfach Sport unterrichten. Ein Lehrer für Sport weiß deshalb nichts über Religion, auch wenn er seinen Fußballverein anbetet.

Eine Praktikantin bei uns in der Kanzlei kann keinen Strafprozess führen und ich kann nicht einfach Rechtsanwaltsgehilfe werden, weil ich mit dem Computerprogramm wenig zurecht kommen würde.

Du erwirtschaftest für das Unternehmen mehr Geld - aber du leistest nicht mehr dafür... wenn man deine Kollegin informieren würde, was du täglich tust - ihr eine Liste geben würde, was sie nach der Reihe zu tun hat, könnte sie dich schnell ersetzen.. und dann wärst du z. B. bei ihrem Job eingeteilt... Würde es dich da nicht stören, dass sie mehr Geld bekommt obwohl sie weniger dafür tun muss - nur weil ihre Arbeit mehr einbringt? Leistung, Können, Wissen - die Arbeit an sich selbst und alles was für das Gemeinwohl gut ist (selten krank sein, Fairtrade, Umweltschutz) sollte belohnt und gefördert werden... Ja gut - die hast japanisch-Kenntnisse und dadurch bist du wertvoller - das kann sein... aber die nächste Generation rückt nach und auch du bist ersetzbar - da es neue Leute geben könnte die auch japanisch oder noch besser japanisch können als du... Ein gutes Unternehmen ist aber schon auch daran interessiert langjährige Mitarbeiter zu behalten - da eine Einarbeitung auch Geld kostet... und alte Mitarbeiter sich nun einmal schon super auskennen (so sollte es sein) und man sie allein dahin werken lassen kann...

Ein Lehrer der Geschichte unterrichtet kann auch Sport-Unterricht geben wenn er die nötige Qualifikation für beide Bereiche hat. Wenn er nur die Qualifikation für Geschichte hat, könnte er einen Sport-Lehrer mal vertreten - müsste aber zugeben, dass er nicht viel Ahnung von diesem Gebiet hat... Dasselbe gilt für den Sportlehrer der auch Religionsunterricht geben kann, wenn er in beiden Bereichen eine Ausbildung gemacht hat... Dann geht das alles problemlos.

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DBKai 
Fragesteller
 13.04.2017, 19:11
@DBKai

Ich kann ja auch als Bürokauffrau oder als Krankenpflegerin eingesetzt werden weil ich beide Ausbildungen habe - Dinge die ich aber in beiden Bereichen selten brauche/anwende könnte ich verlernen und wenn es dann plötzlich dazu kommt, dass ich so etwas tun soll, dann muss auch ich ehrlich sein, dass ich das schon LANGE nicht mehr gemacht habe und mir unsicher bin... und Hilfe bräuchte oder mich informieren müsste - sonst mache ich am Ende einen doofen Fehler... alles was sich oft wiederholt wird für mich sonst kein großes Problem darstellen... wenn ich mal länger irgendwo bin - gut eingearbeitet bin... genau weiß, was ich in meinen 8 Stunden alles erledigen können sollte - wenn es zu keinen außergewöhnlichen Vorkommnissen kommt.

Genau die sprechen von der Freiheit des Menschen. Das er eben nicht eingeteilt wird in seinen Beruf. Dein Utopia geht davon aus, dass alles durch Rechte geregelt ist. Genau das wäre meine größte Angst und jeder Jurist weiß ab dem dritten Semester, das die unmöglich ist. So wenig Gesetze wie möglich und so viele wie nötig. Dass sollte das Ziel sein.

Mein Utopia kann Wirklichkeit werden... Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit einem ersten Schritt... und über alles kann man monatlich mal reden und an allem kann man arbeiten... langsam aber doch... es reicht der gute Wille etwas zum Guten verändern zu wollen und offen für Verbesserungsvorschläge zu sein und abzuwägen inwiefern das gut wäre oder was da dagegen spricht... = Kommunikation... So wenige Gesetze wie möglich und so viele wie nötig - dafür bin ich auch - habe nie was anderes gesagt... doch damit es in der Arbeit fair und keiner ein Burnout oder Boreout kriegt, müsste man schon kommunizieren - denn niemand will es da unfair haben... wenn es dann erst einmal fair ist, braucht man nicht mehr viel zu reden - dann gibt es nur mehr Kleinigkeiten die hin und wieder verändert werden müssen... doch da momentan noch so viel unfair ist, gibt es noch viel zu besprechen... 

Ein Kompromiss ist IMMER für irgendjemanden unfair. Man schaue sich nicht die Realität an. Tarifverträge - diese sind Kompromisse zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber - da kann mir keiner erzählen, das die irgendwann 100% der Betroffenen zufriedenstellen. Falls doch bin ich froh das ich kein Arbeitsrecht mache. Dann wäre ich arbeitslos.

Muss ich mal überlegen ob das stimmt, dass ein Kompromiss immer unfair ist... Nehmen wir mal an Person A möchte zusammen Eis essen gehen und danach ins Kino und sich dort einen Horrorfilm ansehen... Person B möchte aber lieber gleich ins Kino und dort eine Comedy ansehen... Jetzt können beide einfach getrennte Wege gehen und ihr Ding machen... ist ok/fair... oder man schlägt vor, dass man zusammen Eis essen geht und sich danach die Comedy ansieht - also der eine lässt sich auf das Eis essen ein und der andere auf die Comedy weil es ihnen darum geht etwas zusammen zu machen und es ihnen wichtiger ist als sich da durchzusetzen.. ist auch fair... Die beiden müssen nur abwägen was ihnen gerade wichtiger ist... Will Person A den Horrorfilm so gerne sehen, dass es sie nicht stört allein hin zu gehen oder will sie lieber mit Person B zusammen sein und ist die Comedy auch ok für sie?

Worum geht es bei einem Tarifvertrag genau? Und was ist daran unfair?

Es gibt die Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen. Nur Ungleichheit bringt auch Fortschritt. Wenn ich einfach mein Geld bekomme ohne das ich besonderes Leisten muss, dann würde ich nicht unbedingt ein schweres Studium auf mich nehmen. Ich würde nicht um die Welt reisen um meinen Horizont zu erweitern.

Ich muss sagen - wenn ich so ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen würde - mit dem ich Miete und Essen monatlich zahlen könnte... dann würde ich nur wo arbeiten gehen wo es mir A gut gefällt und wo ich B zusätzlich zum Grundeinkommen noch gut dazu verdiene um es mir richtig gut gehen zu lassen... Es muss ja auch Anreize geben um arbeiten zu gehen... es muss vorteilhaft sein es zu tun... vorteilhafter als wenn man es nicht tut... Und ich möchte mich nicht täglich fürchten mich wegen jedem Fuzi verklagt zu werden... sondern möchte in der Arbeit schon eine gewisse Sicherheit haben, wo man zuerst einmal darüber spricht wenn es zu Problemen kommt und sich für Ursachenforschung und Lösungssuche interessiert...

Ungleichheit bringt auch Fortschritt? Wie ist das gemeint?

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DBKai 
Fragesteller
 13.04.2017, 19:26
@DBKai

Das bezweifle ich. Wer tut mehr für das Gemeinwohl, der Bauer der die Saat anpflanzt oder der Bäcker der das Endprodukt Brot backt. Wäre es fair wenn der Bauer mehr verdient als der Bäcker, weil der Bäcker ohne die Saat nie das Brot backen könnte? Oder muss der Bäcker mehr verdienen, weil das Brot den Menschen ernährt.

Sowohl der Bäcker als auch der Bauer sind gleich wichtig - denn wenn einer davon seine Arbeit nicht macht haben wir kein Brot. Wenn es um Fairness geht müsste man analysieren was die beiden bei einem 8-Stunden-Tag täglich genau tun sollen... Sich die Arbeitsbelastung ansehen... ob jemand Boreout- oder Burnout gefährdet ist oder ob es sich zeitlich in der Regel gut ausgeht... denn so sollte es sein... denn dann ist es egal ob ich jetzt der Bauer oder der Bäcker bin - in beiden Bereichen gibt es was zu tun - nicht zu viel und auch nicht zu wenig... 

Was ist wenn Person A nicht einverstanden ist mit dem was Person B will. Vielleicht schließt sich Person C der Person A an. Das ganze so weiter und wir haben die Gewerkschaften. Auch hier lässt sich die Geschichte von Amerika nehmen. Es wird niemals eine vollumfassende Zustimmung zu allem geben.

Wenn eine Person nicht einverstanden ist kommt es darauf an was FAIR ist... und das kann man eben besprechen und analysieren... inwiefern ist das unfair? Was wäre fair? In vielen Bereichen ist es bisher noch lange nicht fair - das heißt aber eben nicht, dass das für immer und ewig auch so bleiben wird... wenn man sich monatlich/halbjährlich Ziele in diese Richtung setzt... immer wieder Feedback gibt und darüber spricht - offen für Veränderungen zum Guten ist, dann kann es irgendwann wirklich fair werden... und dann ist es eben egal ob ich jetzt der Bäcker oder der Bauer bin... wenn ich aber lieber als Bäcker arbeite als Bauer werde ich mich eher in diesem Bereich bewerben... bewerben sich viele als Bäcker und keiner mehr als Bauer obwohl man diese sucht/braucht, dann fragt man sich warum das so ist und interessiert sich dafür diesen Beruf attraktiver zu machen, da man dort ja Leute braucht....

Genau das ist eben nicht so das JEDER das unfair findet. Derjenige der 90% verdient bei 10% der Arbeit findet es Fair. Was macht man dann? Zwingt man ihn zu 50%/50% ?
Arbeit ist ungleich. Ich finde es gerecht, wenn ich bei einer Stunde Arbeit mehr Geld verdiene als meine Sekretärin. Ich währe unglaublich aufgeschmissen ohne sie. Aber ich habe Jahre lang studiert und kaum Geld verdient, mich angestrengt und Risiken in Kauf genommen.
Ist es nun also fair, dass ich bei einer Stunde Arbeit mehr bekomme? Auch mein Kollege, der arbeitet schon länger in der Kanzlei, verdient mehr Geld. Wir machen aber die gleiche Arbeit. Das ist aber auch okay, es gibt auch jemanden der arbeitet länger als ich in der Kanzlei und ich verdiene mehr, weil ich andere Qualifikationen habe.



Der, der 90 % für 10 % Arbeit verdient findet es fair? Aber nur weil er von Unrecht profitiert - wenn es wirklich fair ist, dann hat diese Person garantiert kein Problem damit wenn sie einfach mit der anderen Person Plätze tauscht - da es fair ist, macht das ja dann keinen Unterschied! Die Person soll erklären was daran genau fair sein soll - und es sollte möglich sein zu tauschen... denn warum soll ausgerechnet sie die Arbeit machen dürfen, wo man 90 % verdient und 10 % leistet? Warum nicht der andere? Der will sie immerhin auch haben... wenn es fair ist, dann wird es den zwei Leuten oft egal sein, ob sie nun Arbeit A oder B machen... kein großer Unterschied - wenn aber beide die gleiche Arbeit wollen und die nötigen Qualifikationen haben, dann müssen sie sich abwechseln... bzw. muss sich etwas verändern, damit auch jemand die andere Arbeit machen WILL, die ja auch getan werden muss/soll.

Aber du würdest nicht mit deiner Sekretärin tauschen wollen? Das spricht schon eher dafür, dass es unfair ist... außer du hast deutlich mehr drauf als sie... ich meine damit, dass man viel mehr Wissen und Können für deine Arbeit braucht als für die ihrige... und es nicht so ist, dass die Sekretärin deine Arbeit auch schnell mal hinkriegen könnte, wenn man ihr einen Zettel gibt wo genau drauf steht, was sie der Reihe nach tun soll... und ihr das ein paar Wochen lang vorzeigt...  Es müsste genau analysiert werden inwieweit es bei euch fair zugeht oder nicht....und man müsste mit allen Angestellten darüber sprechen ob sie das so fair finden oder ob ihnen etwas unfair vorkommt und wie es ihrer Meinung nach sein sollte, damit es fair wäre... solange immer wieder mal besprechen (Feedback-Möglichkeiten) bis es irgendwann immer weniger zu bemängeln gibt... 

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DBKai 
Fragesteller
 13.04.2017, 19:35
@DBKai

Schönes Beispiel. Der Unterschied ist nur, dass die Welt so nicht ist. Denn Menschen sind nicht wie die Spielsteine uniform. Nein menschen unterscheiden sich. Der eine hat jeden Tag viel gelernt um sein Abitur mit einer guten Note zu bestehen, der andere war jeden Tag in der Kneipe. Sollen nun beide die gleichen Regeln haben? Soll der aus der Kneipe auch Mediziner werden?

Geht es um Rechtsregeln, so sind diese für jeden Gültig. Jeder hat das Recht sich frei zu entscheiden. Einer lernt viel, der andere nicht. Wenn die dann beide arbeiten ist es nicht unfair, wenn der eine mehr als der andere verdient.

Fairness gibt es nur in einem kleinen abgesteckten Rahmen. Aber es gibt das nicht für die ganze Welt. Dafür gibt es im Leben zu viele Wendungen.

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Was nicht ist kann ja noch werden... Vieles was es in der Vergangenheit nicht gab - gibt es heute schon... Zur Zeit von Jesus gab es auch noch keine Fernseher oder Computer... oder Supermärkte... oder Frauenrechte... heute gibt es so etwas schon... und so kann es auch weitergehen, dass es immer wieder Dinge gibt, die es vorher noch  nicht so gab... 

Beim Abitur geht es auch oft noch nicht fair zu und es kann zu Bevorzugungen kommen weil jemand z. B. zu einer reichen Familie gehört und eigentlich war die Person in Wirklichkeit gar nicht so fleißig und hat gar nicht so viel gelernt... es sollte so sein, dass man nur an das Abitur kommt wenn man alle fairen Prüfungen auch besteht... hier sollte es gleiche Bedingungen für alle Schüler geben und die Möglichkeit Fragen zu stellen und auch die Option von Nachhilfe wäre nicht schlecht...

Der andere war jeden Tag in der Kneipe und hat dann deshalb womöglich auch kein Abitur gemacht weil es ihm nicht wichtig war und es für ihn ok ist, wenn er in einem Beruf arbeitet, den jeder schnell mal erlernen kann und wo man deshalb auch etwas weniger verdient. Will er wo anders hin sollte er die Möglichkeit haben das Abitur nachzuholen...

Ohne die nötige Ausbildung sollte der aus der Kneipe auch nicht Mediziner werden dürfen - ist klar... aber er könnte sich dazu entschließen sein Leben ändern zu wollen und die Ausbildung nachholen - dann kann auch er Mediziner werden = fair

Ich stimme dir beim zweiten Absatz zu - wer mehr Wissen erworben hat - wer mehr kann und dadurch dann einen größeren/wertvolleren Beitrag für das Gemeinwohl erbringen kann, soll mehr dafür bekommen... Das finde ich auch fair. Dadurch ist der Anreiz vorhanden an sich selbst zu arbeiten.

Fairness kann es irgendwann vielleicht auch mal überall geben - da wären wir schon wieder bei der Reise von 1000 Meilen und dem ersten Schritt... Es war schon mal deutlich  unfairer und chaotischer auf der Welt und heute ist vieles schon viel besser als es jemals vorher war.. und das kann auch so weitergehen wenn Unternehmen offen für Verbesserungsvorschläge zum Guten - für mehr Fairness sind... Feedback-Möglichkeiten usw... 

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DBKai 
Fragesteller
 13.04.2017, 19:39
@JL992

@ JL992

Weltfremd? Inwiefern? Wenn man aktuelle globale Probleme erkennt und Ursachenforschung und Lösungssuche betreibt soll das weltfremd sein? 

Weltfremd finde ich es eher wenn man glaubt, dass Unfairness auf Dauer eine gute Zukunft für irgendjemanden haben könnte.... Denn wenn alle sich unfair verhalten kann bald keiner mehr ruhig schlafen... denn die einen werden als Sklaven gehalten und finden das fies und die anderen wären Sklavenhalter und müssen aufpassen von ihren Sklaven nicht gestürzt zu werden, weil diese das natürlich mies finden werden... 

Wenn es fair abläuft kann es für viele Menschen möglich sein/werden, dass sie in der Nacht ruhig schlafen und sich wohl fühlen... Freundschaften können entstehen und das Leben kann dann auch mal Spaß machen... und man kann glücklich sein...

Da finde ich eher diese Denkweise SEHR unreif und meine gereift - da diese eine Zukunft haben kann... 

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Es gibt genug Beispiele:

Abschiebungen in Länder, die willkürlich zu "sicheren Herkunftsländern" erklärt werden

Hartz-IV-Empfänger müssen Umziehen, weil ihre Wohnungen nur minimal zu groß sind (1, 2 Qrtm).

Das Steuersystem begünstigt Besserverdienende und benachteiligt Geringverdiener.

Der Satz heißt übrigens: "Wo Unrecht Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht".

Was der Einzelne als gerecht oder ungerecht empfindet, ist allerdings höchst subjektiv. Ich z. B. empfinde es als extrem ungerecht, dass ich mehr Rentenversicherung zahlen muss, weil ich keine Kinder habe und dadurch bedingt schon mehr Steuern zahle. Leider sieht das das BVG nicht so.

Allerdings sollte man mit dem Widerstand sorgsam umgehen. Selbstjustiz ist - aus gutem Grund - verboten. Und wenn ich mir angucke, was da aus rechten Ecken schallt, ist das auch gut so.

DBKai 
Fragesteller
 11.04.2017, 17:28

Ich finde nicht unbedingt, dass Recht und Unrecht subjektiv sind... in vielen Fällen kann es sehr eindeutig sein... 

Verstehe... man wird sozusagen gestraft weil man keine Kinder hat... 

Man müsste es so sehen... die Welt ist insgesamt betrachtet am überbevölkern... es gibt viele globale Probleme, um die man sich kümmern sollte, wenn es eine schöne Zukunft geben soll... eigentlich ist es gut, wenn es Leute wie dich gibt, die keinen Nachwuchs bekommen... denn es ist nicht so, als würde es an Menschen mangeln... 

Bei Leuten die nun aber Kinder haben ist es meist so, dass sie das Geld brauchen, weil sie kaum für all das aufkommen können und weil sie die Kinder schlecht eingeplant haben... 

Da könnte man wirklich darüber nachdenken ob man das in Zukunft nicht verändern könnte... dass jeder gleich viel zahlen soll... dann würden auch mehr Menschen länger darüber nachdenken, ob sie Kinder haben wollen und mehr planen... sofern sie gut über alles informiert sind... 

Alles was gut für das Gemeinwohl global ist, sollte sich lohnen - das wäre sinnvoll und auch fair. 

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Seeheldin  11.04.2017, 17:38
@DBKai

Das mit der Eindeutigkeit ist so eine Sache. Wenn ich mir angucke, wie viele Leute hier auf GF Drogenkonsum, Gewalt, Mobbing etc. toll und legitim finden, wird mir doch manchmal ganz schön anders. Da merke ich dann schon, dass ich kein junger Hüpfer mehr bin.

Zum Nachwuchs: Der Club of Rome hatte mal vorgeschlagen, dass jede kinderlose Frau in den Industrieländern über 50 eine einmalige Prämie von USD 80.000 erhält. Ein Kind in diesen Ländern verbraucht 30 mal so viele Ressourcen wie eines in den Entwicklungsländern.

Allerdings ist die Überbevölkerung generell das drängendste Problem derzeit. Das in den Griff zu bekommen, braucht wirklich Widerspruchsgeist und einen langen Atem.

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DBKai 
Fragesteller
 11.04.2017, 17:59
@Seeheldin

Drogenkonsum, Gewalt und Mobbing sind ganz klar schlechte Dinge... ich will das nicht haben... und ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Leute gerne täglich unnötige Gewalt erfahren oder Mobbing... oder ständig unter Drogen stehen und deren Nebenwirkungen erleben... - die Leute, die so etwas gut finden, müssten das echt mal genauer erklären, wozu das gut sein soll und wohin das führen soll...

Das mit dem Club of Rome lese ich zum ersten Mal. Den Vorschlag finde ich aber gar nicht mal schlecht... immerhin sind wir am überbevölkern... Menschen gibt es genug..  und wenn man neue produziert, dann wäre es toll wenn man das in Zukunft viel besser planen würde... sich viel mehr darüber informieren würde... und es im Schnitt nur mehr absolute Wunschkinder gäbe...

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floppy232  11.04.2017, 18:16
@DBKai

Ich möchte nur anmerken, weil das gerne vergessen wird:

Alkohol ist auch eine Droge. Genauso wie Heroin oder normale Medikamente, kann es abhängig machen.

Jedoch liegt die Betonung auf kann. Das trifft aber bei fast allen Drogen zu.

Ich finde, bei allem was du dazu geschrieben hast, deine Meinung gut und vertretbar, mir gehen die Menschen nur zu leichtsinnig mit dem Wort Droge um, das liegt aber mit an den Medien die das zu allgemein handhaben.

Außerdem ist es in unserer Gesellschaft immer gut gegen Drogen zu sein... ;)

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DBKai 
Fragesteller
 11.04.2017, 18:32
@floppy232

Allzu viel ist ungesund... die Dosis macht das Gift - heißt es immer...

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Hallo,

Unrecht wird zu Recht, wenn Richter ein blödes Urteil formulieren!

Dagegen kann man leider nicht vorgehen, auch wenn es aus gutem Grund wäre!

Emmy


immanuel94  11.04.2017, 18:49

Hey Emmy!

Sehr populistisch!

Ich bedaure, dass du diesen Eindruck gewinnen musstest. Natürlich kann ich dem nicht zustimmen. Aber ich hoffe doch, dass du vielleicht irgendwann erkennst, wie weit wir in der Aufklärung gekommen sind und wie sehr wir uns täglich damit beschäftigen das "Recht" "gerecht" zu machen.

Tatsächlich ist die Literatur der bekannten Philosophen zum Recht sehr lesenswert und vielleicht entwickelt sich dann sogar ein positives Verhältnis zwischen dir und dem sog. Recht.

Das würde ich dir sehr wünschen!

Liebe Grüße,

Immanuel

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emily2001  12.04.2017, 01:43
@immanuel94

Warum populistisch???

Muß denn "Alles" zwangsweise "etikettiert" werden.... Hier in D. ist die Tendenz, vieles als "populistisch" abzustempeln.. Und dafür habe ich immer weniger Verständnis.

Und wenn es auf eigene Erfahrungen basiert, was dann... ?

So nebenbei gesagt, ich habe meine "Erfahrungen" nur aus dem Bereich der Zivilrechtsordnung "auskosten" dürfen - es hat mir gereicht -!

Jemand hat eine bauliche Maßnahme völlig verpfuscht und ist dabei fast mit einer weißen Veste daraus gekommen. War sehr teuer und es gab meines Erachtens keine richtige Rechtssprechung... Der Kerl hatte einfach Beziehungen beim "Establishment", na!

Ehrlich gesagt : ich habe langsam genug dieser Sicht der Sachen hier...

Emmy

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immanuel94  12.04.2017, 13:32
@emily2001

Liebe Emmy,

ich habe im Laufe meines Berufslebens in Amerika und Japan das Recht erlebt und nun in Deutschland.

Ich habe unzählige Verfahren mitgemacht in verschiedenen Rechtssystemen, also auch meine "Erfahrungen".

 Unrecht wird zu Recht, wenn Richter ein blödes Urteil formulieren!

Wer definiert denn "blöd". Demnach wäre die Welt nur unrecht. Es gibt immer eine Partei oftmals sogar beide Parteien, die das Urteil "blöd" finden. Deshalb ist es nicht unrecht.

Recht entwickelt sich und ist beeinflusst von der Kultur. In Japan z.B. war es sehr schwer Verfahren zu führen, da es dem Japaner als Schande vorkam vor Gericht auszusagen. Mit Streit will dort niemand etwas zutun haben. Deshalb gab es Verfahren die Eingestellt wurden.

nur aus dem Bereich der Zivilrechtsordnung

Ein Fall gibt leider kaum ein Gesamteindruck über das System und im Privatrecht ist die Beweislast und Beweisführung treffen im Regelfall die Person die diesen Beweis anbringen möchte.

Kann sie dies nicht beweisen sondern nur behaupten, entsteht dadurch kein unrecht. Behauptungen sind schnell aufgestellt.

Der Kerl hatte einfach Beziehungen beim "Establishment"

Genau das ist die Definition von Populismus.

meines Erachtens keine richtige Rechtssprechung

Gerne kannst du diese Auffassung haben und wie schon erwähnt, es ist schade denn du wirst mit diesem System leben müssen.

In deinem konkreten Fall gäbe das Recht dir doch genug Möglichkeiten. Die Berufung steht offen. Der Fall würde dann von anderen geprüft. Ihr Rechtsanwalt hat jedoch wohl gemerkt, das lohnt sich nicht.

Maßnahme völlig verpfuscht und ist dabei fast mit einer weißen Veste

Das ist dann auch eher ein Fall der "Strafzumessung". Es erging wohl ein Urteil gegen den Prozessgegner nur deinem empfinden nach soll härter geurteilt werden.

Hier zählt allerdings nicht deine Meinung alleine. Die Gesetze schreiben Maßnahmen und Umfang weitgehend vor. Diese hat der Gesetzgeber, der durch das Souverän legitimiert wurde aufgestellt.

Gehe doch in die Politik, suche dir Unterstützung und versuche deine Sicht für eine "gerechte" Rechtsordnung zu etablieren.

Andere Möglichkeit wäre natürlich sich gleich ein Rechtssystem auf der Welt aussuchen, das einem gefällt. Hier würde Japan wohl ausfallen, die haben weite Teile unseres Rechtssystems. In Amerika wäre es im Zivilprozess sogar noch verschärft in der Beweislast. Die EU sieht hier "relativ" einheitlich aus.

Wie wäre es mit Costa Rica? Das Rechtssystem ist zwar mit europäischem Einfluss, aber es ist sehr schön da.

Immanuel

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emily2001  14.04.2017, 22:07
@immanuel94

Es gab seitens des "Kerls" eine Falschaussage seines Mitarbeiters, und diese wurde von der ersten Instanz einfach so übernommen. Wir haben nie ein Protokoll darüber bekommen!!!....So kann es auch laufen. Unser Anwalt hat nämlich kein Protolill über diese Aussage verlangt...

Emmy

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Diese Frage ist wirklich gut :)


Die Antwort kann allerdings -wie bereits angeklungen- nur subjektiv sein. Vor einem Gericht wird RECHT gesprochen nach dem geltenden Gesetz und hat mit dem subjektiven Gerechtigkeitsgefühl des Einzelnen manchmal kaum etwas zu tun. Gerade beim Rechtsstreit von zwei Parteien wird kaum irgend jemand den gefundenen Kompromiss als gerecht empfinden.

Ich habe mir die Kommentare der Antworten durchgelesen. Das Thema DDR mit dem Schießbefehl, der dort gesetzliches RECHT war, ist doch nach unserem Empfinden etwas ganz anderes. Ein sehr gutes Beispiel.


Das Problem am "Widerstand" wird sein, dass dieses Grundrecht von jedem ebenfalls subjektiv empfunden wird. Der "Reichsbürger" empfindet eine staatliche Maßnahme grundsätzlich als Unrecht und leistet mit Mitteln Widerstand, der den Normalbürger mit dem Kopf schütteln lässt. Und viele weitere Beispiele fallen mir ein.


Wie wäre es statt dessen mit Schreiben an die Presse, Abgeordnete etc., Gründung einer Interessengemeinschaft/Verein, rechtliche Beratung, Demonstration... Es gibt viele Möglichkeiten. Aber man muss aktiv tätig werden nicht lamentieren.

Allein schon das Recht hier darüber schreiben zu können ist vielen Millionen Menschen in ähnlicher Form in anderen Ländern nicht möglich.


DBKai 
Fragesteller
 13.04.2017, 17:54

Ich wüsste jetzt nicht wie ich eine Interessensgemeinschaft gründen könnte... und bin auch gerade noch damit beschäftigt eine Arbeit zu finden und diese auch länger zu behalten.. also müsste das ohnehin vorerst noch warten....

Wo bekommt man gratis rechtliche Beratung?

Demonstration - ok - wie organisieren?

An die Presse könnte ich schreiben - das hab ich noch nicht gemacht... und an Abgeordnete...

an das Magistrat hab ich schon geschrieben...

Finde ich auch gut, dass man bei uns mehr Meinungsfreiheit hat als anders wo - und sagen kann was man will und denkt... 

Über jedes Thema kann man sich unterhalten - inwiefern ist diese Spielregel sinnvoll für das allgemeine Wohl weltweit? Wie gefährlich/unfair war das was da gemacht worden ist? Ist etwas Schlimmes passiert oder ist nichts passiert? 

Auch wenn es noch viel Uneinigkeit gibt was nun Recht und Unrecht ist... und wie schlimm etwas nun war, könnte man sich durch Gespräche die sich monatlich wiederholen nach und nach in vielen Bereichen weiterentwickeln und einen fairen Weg finden und fördern...

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