Was kann ich tun, damit ich nicht neidisch oder eifersüchtig auf andere bin, mich nicht an anderen Orientiere, mein Ding mache und anderen Erfolg nicht vergönn?

2 Antworten

Als erstes finde ich es sehr gut, dass du dich selbst so genau beobachten kannst und auch ehrlich zu dir selbst bist. (Das sind nicht so viele!)

Es ist für uns wirklich wichtig, dass wir uns mit anderen vergleichen, weil wir ja fast immer mit anderen Menschen in Kontakt sind und rausfinden müssen, wie wir zu den anderen passen, wie die so drauf sind und und.

Neid ist etwas ganz Normales. Ich denke, fast alle Menschen kennen wahrscheinlich Neid. Und dass man dann anderen Versagen wünscht - das ist, wenn man im neidischen Zustand ist - auch sehr normal.

Es ist nur wichtig, dass man sich davon nicht beherrschen lässt. Und wenn du merkst, dass du neidisch bist, dann ist das schon ein großer Schritt.

Wie gut dir eine Beziehung / Sex tun würde, kann ich nicht wissen. Aber ich wünsche dir die Erfahrung damit und hoffe, dass sich da in absehbarer Zeit die richtigen Beziehungen auftun.... Alles Gute!

Mit fehlenden sexuellen Erfahrungen hat das nichts zu tun.
Es wird Gründe geben, weshalb du bisher noch keine nahe Freundschaft mit einer Frau hattest. Um in Liebe und Frieden zusammen zu sein, muss zuerst Liebe und Frieden im eigenen Innern sein. Innerer Frieden ist die Basis für äußeren Frieden mit anderen.

Auch bei Freunden ist es teilweise so, dass ich ihnen etwas nicht gönne und heimlich hoffe, dass sie etwas nicht schaffen.

In einer Partnerschaft würde die Missgunst sich noch stärker zeigen. Je näher der Kontakt zu anderen Menschen ist, umso stärker zeigen sich psychische Strukturen. Das kannst du bei deinen jetzigen Kontakten mal abchecken. Bei"neutralen" Leuten, wie irgendeiner Verkäuferin oder dem Briefträger taucht dieser Neid und Missgunst vermutlich nicht auf. Aber wenn dir jemand etwas bedeutet, melden sich bei dir manchmal Minderwertigkeitsgefühle. Um die nicht fühlen zu müssen, produziert dein Ego Missgunst, - damit du der "Bessere", der "Sieger" bleibst. Hast du das vielleicht von deinem Vater anerzogen bekommen? Ist der auch so, dass er meint, er sei der King, der keine Fehler und Schwächen haben darf und andere immer unter seiner Kontrolle halten muss?
Woran es dir mangelt, ist nicht Sex, sondern ein gesundes Selbstwertgefühl. Deine Kindheit war wohl leider so, dass sich das bei dir nicht entwickeln konnte. Das gilt es anzuerkennen und Mitgefühl mit den emotional verletzten Anteilen in dir zu haben. Selbstmitgefühl ist die Brücke zum Selbstwertgefühl.
Bei youtube gibt's ein paar gute Videos von Psychologen zu dem Thema. Mit den Suchworten "so löst du emotionale Abhängigkeiten" findest du sie. Mein persönlicher Favorit ist das Video von Peter Beer.


kiwirakete 
Fragesteller
 18.06.2021, 21:20

Es ist so, dass ich diese Missgunst, also, dass ich jemandem etwas nicht gönne, nicht bei irgendwelchen Personen habe, wie du schon sagst. Nur bei Freunden z.B. Auch ist eso, dass ich nicht pauschal Freunden nichts gönne. Ich würde sogar sagen, dass ich die meisten Erfolge meinen Freunden auch gönne. Wenn allerdnigs irgend ein Freund etwas schafft, was ich selber in ähnlicher Weise schaffen will, ja dann kann es passieren, dass ich es ihm nicht gönne.

Mein Vater ist auf keinen Fall jemand, der immer der King sein will oder sin muss. Daher kann es nciht kommen. Könnte was mit meiner Schullaufbahn zutun haben. Ich war 6 Jahre auf der Hauptschule (zwar eine recht gute Hauptschule, die auch eine guten Ruf hatte, aber das machts nicht besser, kein ehrgeiziges Kind will auf einer Hauptschule sein und ich war ehrgeizig, das stand sogar auf meine Grundschulzeugnis). Nach der 10. Klasse Hauptschule wollte ich unbedingt Abitur machen und bin aufs Gymnasium gewechselt. Ich wollte nie ein Hauptschüler sein und es kam für mich auch keine Gesamtschule und kein Berufskolleg nach der Hauptschule in Frage, weil ich das nicht als gleichwertig zum Gymnasium angsehen habe. Ich wollte unbedingt meine Schullaufbahn auf einem Gymnasium abschließen. Ich denke das könnte was mit dieser Verbissenheit zutun haben, dass ich mich bis heute irgendwie beweisen will, obwohl dieser Gedanke "etwas beweisen zu müssen" schon von Grund auf Unsinn ist.

Vielleicht wurzelt das darin.

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Reigel  21.06.2021, 13:20
@kiwirakete

Fühl mal, ob es dir hilft, die Ursasche für Probleme im Außen bei irgendwelchen Ereignissen zu suchen. Hast du einen Nutzen davon? Löst es das Problem?
Erst wenn du erkannt hast, dass es nur Gedanken hervorbringt, die dir nichts nutzen, kannst du dich entscheiden, einen anderen Lösungsweg auszuprobieren. Aber solange du noch hoffst, nur das richtige Wissen zu brauchen, mache weiter damit! Betreibe weiter Ursachenforschung. Und prüfe, ob es am Problem etwas ändert.
Erst wenn du etwas Anderes versuchen möchtest, lohnt es sich, auch mal zu gucken ob dich das Folgende anspricht: Selbstwertgefühl stärken - Selbstzweifel überwinden!

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kiwirakete 
Fragesteller
 18.06.2021, 21:21

Werde mir das Video mal anschauen.

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kiwirakete 
Fragesteller
 18.06.2021, 21:40

Ich kann mich daran erinnern, dass es an mir genagt hat, wenn ich der Hauptschüler war und bei Gesprächen im Freundes- und Bekanntenkreis erwähnt wurde, dass andere Kinder auf dem Gymnasium sind.

Kann also schon damit zutun haben.

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Reigel  21.06.2021, 13:33
@kiwirakete

Es macht einen Unterschied, ob es an dir genagt oder dich freudig motiviert hat.
Psychisch gesund ist es, sich mitfreuen zu können wenn Anderen etwas Gutes geschieht. Kommt dagegen Neid und Missgunst auf, ist das Herz zu. Ein offenes Herz, das lieben kann, wünscht, dass es allen fühlenden Wesen gut gehen möge. Das heißt, man wünscht sich sowohl für sich selbst als auch für Andere Glück. Mit Neid und Missgiunst fehlt es an Selbstliebe und macht man sich selbst unglücklich. Solange es bei dir leider noch so ist, und noch keine Mitfreude am Glück Anderer aufkommt, sei froh, dass du noch keine enge Beziehung hast. Erst wenn man sich mitfreuen kann über das Glück Anderer und es ihnen von ganzem Herzen gönnt, ohne dass es am eigenen Selbstwertgefühl nagt, ist der Weg frei für eine wahrlich beglückende Beziehung. Aber die ist dann nicht mehr so wichtig, weil man dann aus der emotionalen Abhängigkeit raus ist.

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