Was ist Spinozismus?

4 Antworten

2.Teil Die ETHIK

Alles was passiert, ist eine Manifestation von Gottes unerforschlichen Wesens.Es ist logisch unmöglich, so Spinoza weiter, dass sich die Ereignisse auch anders zutragen hätten können.

Alsbald wiesen Spinozas Kritiker auf die Frage hin, wie denn nun die Existenz der Sünde mit seiner Anschauung in Einklang zu bringen sei.Sie brachten Beispiele mit Neros Mutter, die vergiftet worden war oder die biblische Erzählung von Adam und Eva und dass Adam den von Eva gereichten Apfel aß.

Seine Antwort lautete darauf: dass bei diesen Handlungen das Positive gut und nur das Negative schlecht war.Aber Negatives existiert, nach Meinung von Spinoza,nur vom Standpunkt endlicher Kraturen ( d.h.des Menschen ) aus gesehen.Bei Gott, der allein wirklich vollkommen ist, gibt es keine Negation.Daher besteht das Böse, worin für uns die Sünde besteht, überhaupt nicht, sobald man sie als Teil des Ganzen ansieht.Also mit Gottes Plan mit den Menschen, denn Spinoza lehnt die Willensfreiheit total ab.

Die Ethik ist im Stile Euklids mit Definitionen, Axiomen und Theoremen geschrieben.Spinoza hielt die geometrische Methode für absolut notwendig; sie ist von den wesentlichen Teil seiner Lehre untrennbar.Sie gehört dazu

Weitere Teile der ETHIK handeln von " Der menschlichen Knechtschaft oder von den Kräften der Affekte und " Von der Macht des Verstandes oder von der menschlichen Freiheit".

Dazu gibt es einen Teil 3



arevo  07.03.2016, 17:48

arevo-ENTSCHULDIGUNG

Die festgestellten Rechtschreibfehler, es gibt einige davon, werde ich nicht mehr korrigieren.Daher bitte ich um Nachsicht und Milde.

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Teil 3 ETHIK

Die letzten zwei Kapiteln der ETHIK sind am interressantesten.Handelt sich doch um die Themen Geknechtesein und Freiheit.

Spinoza liefert erstmals eine klare Bestimmung des Ersteren und des Letzeren.

" Geknechtet sind wir, soweit das, was geschieht, durch äußere Ursachen bestimmt wird; und frei sind wir, soweit wir durch uns selbst bestimmt sind ".

Nach Spinoza wird der Mensch, der alles, " was ihn angeht, angemessen erkennt, auch klug handeln und sogar in Verhältnissen glücklichsein, die andere als Unglück bezeichnen würden "

In seiner Vorstellung unterscheidet sich das Ziel des Eigennutzes bei einem klugen Menschen von denen eines gewöhnlichen Menschen." Das höchste Gut der Seele ist die Erkenntnis Gottes ( die sogenannte Amor Dei Spinozas ) und die höchste Tugend der Seele - Gott erkennen.

Die Affekte nennt er dann " Leidenschaften ", wenn sie inadäquaten Ideen entspringen.Die Leidenschaften verschiedener Menschen können in Konflikt geraten.Aber Menschen, die der Vernunft gehorchen, werden einig sein, d.h. es können keine " Leidenschaften " entstehen.Die Freude als Affekt ist gut, aber Furcht und Hoffnung sind schlecht.Genauso sind Demut und Reue schlecht." ..vielmehr ist, wer eine Tat bereut, zwiefach elend und ohnmächtig ".

Spinoza hält die Zeit für unwirklich, hier wirkt Parmenides in sein Gedankengebäude hinein und deshalb sind Affekte/Emotionen/Gefühle, die sich im wesentlichen auf ein zukünftiges oder vergangenes Ereignis beziehen, wider der Vernunft".Was immer sich ereignt, ist ein Teil der ewigen, zeitlpsen Welt, wie Gott sie sieht.Für Gott ist, nach Meinung Spinozas, das WANN irrelevant.

Der weise Mensch bemüht sich, soweit die Grenzen seiner menschlichen Natur es zulassen, die Welt so zu sehen, wie Gott sie sieht, d.h. unter dem Aspekt der Ewigkeit.Die Konsequenzen dieser geistigen Haltung Spimozas möchte ich an dieser Stelle nicht erläuteren, weil sie sehr erschreckend sind.

Nur aus Unwissenheit, so Spinoza, meinen wir das Zukünftige ändern zu können; was geschehen soll, wird geschehen.Es gibt keine Hoffnung für eine bessere Zukunft.Daher sind Furcht und Hoffnung verwerflich.

Nun zum Ende des einen Kapitels über Geknechtsein und Freiheit.

Gott weiß nichts vom Schlechten, so die Auffassung von Spinoza; denn es gibt nichts Schlechtes, das gewußt werden könnte.Der Anschein des Schlechten entsteht nur dadurch, dass man Teile des Universums für selbständig hält. Spinozas Ziel bei all seinem Philosophieren war es, mit seiner Sichtweise die Menschen von der Tyrannerei der Furcht zu befreien.

" Der freie Mensch denkt an nichts weniger als an den Tod; und seine Weisheit ist nicht Nachsinnen über den Tod, sondern über das Leben".

Das letzte Kapitel in der ETHIK ," Vonder Macht des Verstandes oder von der menschlichen Freiheit" soll einem weiteren Kommentar, Teil 4, abschließend behandelt.



arevo  07.03.2016, 23:56

arevo -KORREKTUR

....soll ein weiterer Kommentar, Teil 4, abschließend behandeln.

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Spinozismus ist natürlich ein schrecklicher ISMUS, weil er nicht viel besagt.

Spinozas System besteht aus drei Werken oder Schriften.

a.Die Etik, sein Hauptwerk

b.Tractatus Theologicus-Politicus

   eine Kombination von Kritik an der Bibel und politischer Theorie

c.Tractatus Politicus

   befaßt sich ausschließlich politischer Theorie

Spinozas politische Theorie stimmt in dr Hauptsache mit Hobbes übereinSieht aber die natürliche Staatsform, im Gegensatz zu Hobbes, in der Demokratie.

Spinozas Hauptwerk DIE ETHIK behandelt drei verschiedene Materien.

a.Metaphysik

b.Psychologie der Affekte und des Willens

c.seine Ethik, die auf die von ihm entwickelten Metaphysik und Pasaychologie aufbaut.

Seine Metaphysik ist eine Modifikation von Anschauungen, die Descartes vetritt.Seine Psychologie erinnert eher an Hobbes.

Im Gegensatz zu Desacertes, der sich auch mit wissenschaftlichen Fragen beschäftigte, lag sein Hauptaugenmerk auf Religion und Tugend.ER übernahm von Descartes eine materialistische und deterministische Physik und sucht in diesem Rahmen die Verehrung Gottes und ein dem Guten gewihten Leben einzubringen.

In Spinozas Metaphysik wird Parmenides eingeführt, d.h. es wird nur eine einzige Substanz, Gott oder Natur angenommen.Nichts Endliches ist beständig.

Descartes ließ zwei Substanze zu: Gott, Geist und MaterieBei Descartes sind Geist und Mterie zwei unabhängig Substanzen, die durch die Attribute des Denkens bzw. der Ausdehnung, d.h.  tatsä#chlich räumliche Ausdehnung, definiert werden.

Dagegen sind bei Spinoza Denken und Ausdehnung Attribute, d.h.Eigenschaften, Gottes.Gott besitzt bei ihm noch viele unendliche andere Attribute, aber diese anderen sind uns unbekannt.

Die Einzelseelen und die einzelnen Stücke der Materie sind für ihn adjektivisch; d.h. sie sind keine Dinge, sondern nur Aspekte des göttlichen Seins.Persönliche Unsterblichkeit, kann es nicht geben, sondern nur ein ein unpersönliches, immer stärkeres Eins-Werden mit Gott.

Endliche Dinge sind durch ihre physischen oder logischen Grenzen bestimmt, d.h. durch das, " was sie nicht sind ",so Spinzoa.Es kann daher nur -ein-vollkommen positives Wesen geben, und das muß unendlich sein. Und das kann nur Gott oder die Natur sein bzw. Gott ist die Natur.Das war seine Metaphysik.

In seiner ETHIK postuliert, dass alles einer absoluten und logischen Notwendigkeit unterliegt.Es gibt also weder eine Willensfreiheit in der geistigen Sphäre noch einen einen Zufall in der physikalischen Welt.

2.Teil folgt

  

arevo  07.03.2016, 23:53

arevo KORREKTUR

Descartes ließ drei Substanzen zu:Gott, Geist und Materie.....Doch Gott war bei Descartes von einer anderen Art der Substanz. Denn er hat ja Geist und Materie erschaffen.....

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Baruch Spinoza war ein Philosoph der frühen Neuzeit, von Beruf Brillenschleifer, jüdischer Herkunft, später Christ, aber von der Kirche gefeuert. Er lebte in den Niederlanden.

Sein berühmtestes Buch ist die Ethik. Deren erster Satz lautet in deutscher Übersetzung: Es gibt nur eine Substanz, das ist Gott. 

Mit der Eine-Substanz-Lehre vertritt er eine Gegenposition zur Zwei-Substanzen-Lehre  Descartes'.  Man kann Spinoza als Vorläufer des Pantheismus sehen.