Was ist so schlimm, wenn man ein ungeborenes Kind verliert?
Frage mich das öfter, aber ich frage natürlich niemanden der eins verloren hat. Anscheinend belastet das ja jeden, der da durch musste. Daher blieb meine Frage lang unbeantwortet..
wieso genau ist es so schlimm, sein ungeborenes Kind zu verlieren? Zb wenn es im Bauch verstirbt. Kann mir das jemand schildern (nur wenn er kann, und möchte).
ich denke, natürlich freut man sich auf das Kind, kauft Sachen dafür, überlegt sich Namen, aber ich denke mir auch, dieses Wesen hat ja noch nicht mal ‚gelebt‘ außerhalb der gebärmutter und weiß deshalb ja nicht was alles auf der Erde passieren würde, es hat ja sozusagen nix verpasst. Es hat ja noch nie außerhalb gelebt.
und man kann ja n neues machen. man kannte das Kind ja auch noch nicht persönlich und deswegen fehlt ja eigentlich auch ‚niemand‘?
Leute, die Frage interessiert mich wirklich sehr, mich als kinderlose frau und ich wünsche mir, es endlich zu verstehen.
Bloß nicht falsch verstehen. vielleicht verstehe ich es wenn ich selbst mal in die Lage komme aber ich würde mich freuen ein paar Antworten zu erhalten.
6 Antworten
Als Hebamme weiß ich, dass oft genetische Ursachen der Grund für eine Fehlgeburt sind; der Embryo wäre nicht lebensfähig gewesen. Der frühe Abort stellt daher sozusagen einen „Schutzmechanismus“ der Natur dar.
Da niemand (weder die Schwangere noch ein Frauenarzt) eine Fehlgeburt verhindern kann und es im frühen Stadium der Schwangerschaft bei drohender Fehlgeburt keine speziellen Behandlungsmöglichkeiten gibt, um die Frucht zu schützen oder zu unterstützen, sehe ich es als natürlichen Vorgang an.
Ich empfand meine Fehlgeburt damal zwar bedauerlich - sie hat mich aber nicht umgehauen.
Aber jede Frau ist anders. Manche Frauen haben einen jahrelangen unerfüllten Kinderwunsch oder gar schon mehrere Fehlgeburten hinter sich und sehen dann (wieder) all ihre Hoffnungen dahinschwinden.
Das kann mitunter sogar Angststörungen, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen nach sich ziehen und mit Schuldgefühlen und Selbstzweifeln einhergehen.
Bei einer Totgeburt und teils auch schon bei einem Spätabort hat die Frau ihr Kind im Bauch gespürt und die Schwangerschaft war sichtbar - und dann ist da plötzlich nichts mehr. Die Vorfreude auf die Geburt, die Planungen für das Leben mit dem Kind und die Träume von einer gemeinsamen Familie sind dahin. Man betrauert den Verlust eines bereits geliebten Menschen.
Alles Gute für dich!
Dir mangelt es an Empathie.
Ich selbst habe keine Kinder und will auch keine, aber es ist doch mehr als einleuchtend, dass Eltern, die sich dieses Kind gewünscht haben durch die Hölle gehen, wenn sie es verlieren.
Man baut nunmal als Mutter bereits eine Bindung vor der Geburt auf, man spürt das Kind ja auch. Davon ab muss man es gebären, es verschwindet ja nicht mal so eben.
Auch geht für viele „mal eben neu machen“ nicht, zumal so ein Kind, wenn auch ungeboren, keine Sache ist. Ein Haustier kauft man sich ja auch nicht neu, wie ein paar Schuhe.
Bei sehr frühen Abhängen kann ich die enorme Trauer mancher Eltern allerdings auch nicht nachvollziehen, es sei denn, man ist auf künstliche Befruchtung angewiesen und muss viel Geld, Zeit, Gesundheit und Nerven investieren. Da hat isebise ja schon mehr zu geschrieben.
Man kann ja ein Neues machen.
Für diesen respektlose und abgrundtiefe Gefühllosigkeit, könnte ich dir noch nach über 40 Jahren eine rein hauen.
Es ist ungeheuerlich was man sich alles sagen lassen muss, während man ein Kind verliert und nachdem man eins verloren hat.
Ich hätte erwartet, dass solche Abscheulichkeiten längst der Vergangenheit Angehören.
Meine erste Fehlgeburt hatte ich nach 16+5 Wochen. Natürlich haben wir unser Kind auf dem Ultraschall gesehen, wie es sich bewegt. Plötzlich ist kein Herzschlag mehr da.
Man wird nach Hause geschickt um zu warten bis das tote Kind kommt.
Begleitet von blöden Bemerkungen, dass Frauen mit Fehlgeburten ihr Kind eh nicht wollten etc..
Ich habe Sonntag Nacht eine Blutspur durch die Klinik gezogen.
Die Schublade vom Gyn-Stuhl ist von meinem Blut überlaufen. Als der Arzt die Schublade raus zog und verlangte, dass die einer leeren soll, hat mein Mann die biege gemacht. Die Ärzte fanden das sehr lustig. Cognac gebe es nur auf der Geburtenstation etc. etc.
Die blöden Bemerkungen zogen sich dann zu Hause fort, bis nach einer weiteren Fehlgeburt, auch als ich bei der 3. Schwangerschaft mit Blutungen im Krankenhaus lag. Hat erst aufgehört, als unser Sohn dann etwas früh aber gesund zur Welt kam.
Man würde sich wünschen, dass gewisse Leute das Gehirn einschalten oder mindestens die Klappe halten würden.
Sicher ist eine frühe Fehlgeburt die einfach wie eine Periode endet nicht mit einer späten zu vergleichen.
Trotzdem einfach mal Gefühl und Denke benützen..
Also erstmal finde ich es ziemlich respektlos von dir sowas zu sagen da es ein Lebewesen ist es ist dein kind stell dir mal vor du wärst nicht geboren man ist vorallem traurig gerade weil das kind nichts erlebt hat und man sich schon z.b auf die ersten Worte und das alles gefreut hat außerdem stirbt es ja es ist egal wielange es gelebt hat oder nicht es ist dein kind und in der schwangerschaft entwickeltst du ja ein muttergefühl es gibt so viele Gründe warum es wirklich traurig ist ein kind zu verlieren und sowas wünsche ich echt keinem
Hab die Frage versucht so neutral wie möglich zu formulieren weils mich wirklich interessiert und ich es mir nicht vorstellen kann