Was ist Neuplatonismus?

3 Antworten

Die Begriffe „Neuplatonismus“ und „Neuplatoniker“ wurden erst in der Neuzeit geprägt. Der Neuplatonismus entstand im 3. Jahrhundert. Die Neuplatoniker beriefen sich auf die Lehren Platons, die sie jedoch teilweise neu auslegten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Neuplatonismus

Das letzte große System der griech. Philosophie. Außer platonischen Begriffen sind aristotelische, stoische und solche der spätantiken Mystik in den Neuplatonismus eingegangen. Höchster Begriff ist das über alle Bestimmungen erhabene Eine (Gott), aus dem nicht durch Schöpfung, sondern durch wesensnotwendige Ausstrahlung (Emanation) alle Seinsformen hervorgehen: zuerst der Geist, der die Ideen enthält, dann die Weltseele und die Bereiche der Erscheinung bis hinab zur Materie. Alle Wesen haben den Drang, zu dem Einen als ihrem Ursprung zurückzukehren, sodass das Stufensystem der Welt nach der einen Richtung Emanation, nach der anderen Erlösung ist. Als Stifter des Neuplatonismus gilt Ammonius Sakkas (242 n.Chr.), der bedeutendste Systemschöpfer war Plotin (Emanationslehre). Eine spätere von Iamblichos begründete Richtung (syrische Schule) verband die spätantiken und orientalischen Götterlehren und Erlösungsmysterien mit der Systematik der Seinsstufen. Die pergamenische Schule versuchte, das Christentum durch den Polytheismus zu verdrängen. Der Neuplatonismus des 5. und 6.Jh setzte die theologisierende Richtung in der athenischen Schule (Proklos) fort, entwickelte das philosophische System weiter und widmete sich der Kommentierung älterer philosophischer Schriften, besonders der Dialoge Platons. Andere neuplatonische Schulen, z.B. die alexandrinische Schule, öffneten sich dem Christentum.

Lit: Brockhaus Enzyklopädie

Hast du Vorkenntnisse über Platons Höhlengleichnis? Das ist ein grundlegender Baustein für das Verständnis.